Adam Kout feiert Doppelsieg in Brünn

12. September 2015, 21:33
Autor: Kai Kruse | Bilderquelle:
Adam Kout feiert Doppelsieg in Brünn

Am vergangenen Wochenende machte sich der, aus 32 Superkarts der Divison 1 bestehende, Tross der European Superkart Series (ESS) auf dem Weg ins Tschechische Brünn. Für die meisten Teilnehmer war die Strecke Neuland und so war die Begeisterung nach der ersten Streckenbesichtigung zu Fuß, per Bike oder Roller sehr groß.

Ein anspruchsvolles und sehr breites Asphaltband schlängelt sich bergauf und bergab über 5,4 km durch die Tschechische Naturlandschaft. Und so waren sich die Fahrer im Vorfeld einig, dass es zunächst schwierig wird und dann auch eine passende Abstimmung für Ihre 218kg leichten ca. 100PS starken 250ccm 2 Zylinder Superkarts zu finden. Das Wetter spielte bei sommerlichen Temperaturen perfekt mit und im Rahmen der Euro Boss Serie, die ehemalige F-1, GP2 und WSR-Renault an den Start bringt, sowie der FIA – European Touring Car Campionship (ETTC), welches den Europäischen Ableger der WTCC darstellt, hat das Team rund um Serienpromoter Thomas Marggraf eine tolle Veranstaltung auf die Bühne gestellt, welche ebenso durch die Tschechische Gastfreundschaft und zahlreiche Zuschauer an beiden Veranstaltungstagen untermauert wurde. Ebenso nutzte die „Familie“ der Superkart Teams mit einem Sticker auf Ihren Superkarts die Gelegenheit, einem der Ihren, bei dieser Veranstaltung auf Ihre Art die letzte Ehre zu erweisen. Der bei allen Teilnehmern bekannte, beliebte und immer hilfsbereite Motorenexperte und Urgestein der Superkart Szene, der Österreicher Johann „Hans“ Urhofer ist leider zu Saisonbeginn nach schwerer Krankheit verstorben. Er wird Allen unvergessen bleiben.

Auf der Strecke galt es, für den seit August feststehenden Tschechischen CIK FIA Europameister Adam Kout (MS-Kart / DEA), bei seinem Heimspiel, seinen 13 Punkte Vorsprung nach dem Lauf in Le Mans, in der ESS vor Peter Elkmann (MS-Kart /VM) zu verteidigen bzw. auszubauen. Doch Peter Elkmann wollte jede Chance nutzen und sicherte sich nach beiden Qualifyings mit gut 1,4 Sekunden Vorsprung vor Adam Kout, eindrucksvoll die Pole Position für beide der 50km langen Wertungsläufe. Wobei anzumerken ist, dass Kout im 2 Qualy einen technischen Defekt erlitten hatte. Platz 3 sicherte sich, der bereits beim letzten EM Lauf in Le Mans stark auftrumpfende Niederländer Marcel Maasmann auf seinem Anderson / VM Superkart vor dem Tschechischen Teamkollegen von Adam Kout Jiri Forman (MS-Kart / DEA). Die 3. Startreihe ging an Guido Kleinemeyer (PVP / DEA) vor Redspeed Racing Teamchef John Riley (Anderson / FPE). Die Pole Zeit von 1.57:064 Sekunden von Peter Elkmann, lag damit ca. 2,5 Sekunden hinter der Pole Zeit von Marc Marquez, welche er beim diesjährigen Moto GP mit seiner ca. 240PS starken Honda erzielte.

Das erste Rennen fand bereits am Samstag nach dem freien Training und den beiden Qualifyings statt, was für die Superkartpiloten eine erhöhte Belastung bedeutete.

Direkt nach dem Start stellte Kout die Order der Meisterschaft ebenfalls auf der Strecke her und setzte sich vor Peter Elkmann. Der Tscheche lieferte ein fehlerfreies Rennen auf seiner Heimstrecke ab und setzte sich am Ende auch mit einem Vorsprung von 4,2 Sekunden souverän gegen seinen Meisterschaftsrivalen Peter Elkmann durch. Eine ebenfalls tolle Vorstellung zeigte Guido Kleinemeyer der zwar mit Rückstand hinter dem unangefochtenen Duo Kout/Elkmann auf Platz 3 ins Ziel kam, jedoch setzte er sich mit einem Vorsprung von 13 Sekunden vor Jiri Forman auf Platz 4 deutlich gegen Diesen durch. Mit weiteren 3 Sekunden Rückstand belegte Marcel Maasmann Platz 5.

Rennen 2 war für Sonntagvormittag angesetzt und wieder spielte das Wetter mit und so konnten sich zahlreiche Besucher auf den Naturtribünen auf einen weiteren unterhaltsamen Lauf der Superkartpiloten freuen.

Das der Sieg, solange keine technischen Probleme auftauchen würden, nur über Adam Kout oder Peter Elkmann gehen würde, war allen Beteiligten im Vorfeld klar. Zu dominant ist augenblicklich die Performance der beiden MS Kart Piloten, die jedoch mit VM und DEA zwei unterschiedliche Motoren einsetzen. Zuletzt schien jedoch Kout einen kleinen Vorteil zu haben und so wollte Elkmann alles daran setzen seine Chancen zu nutzen, sobald sich eine bieten würde.

In Rennen 2 ging es zwischen den Beiden wieder einmal hoch her und die beiden lieferten sich ein tolles Duell, aber am Ende setzte sich Kout mit 1,2 Sekunden bei seinem Heimrennen wiederholt vor Elkmann durch und konnte damit seinen Meisterschaftsvorsprung auf 23 Punkte ausbauen (337/314). Bei 25 Punkten, die für einen Sieg vergeben werden, hat Peter Elkmann noch alle Chance auf den Titel, jedoch müsste Kout beim Finale Mitte Oktober in Assen schon ein problematischen Wochenende erleben, was Ihn an der Titelverteidigung hindern sollte. Bis dato hat er jedes Rennen beendet und das nicht schlechter als Platz 2, was ebenso seine Zuverlässigkeit unterstreicht.

Auf Platz 3 und damit wiederholt auf dem Podium bestätigte Guido Kleinemeyer seine starke Leistung aus dem 1. Rennen. Auf Platz 4 im Ziel lag diesmal Marcel Maasmann vor dem Finnen Vesa Lethinen (Anderson / DEA) auf Platz 5.

Am Wochenende des 17-18.Oktober 2015 beschließt die Europäische Superkart Elite dann Ihr Saisonfinale im Niederländischen Assen. Ursprünglich war Anfang Oktober noch eine Veranstaltung auf dem Nürburgring im Rahmen der Langstreckenmeisterschaft geplant. Jedoch zwangen die vom Veranstalter aufgerufene hohe Streckenmiete und die bei herbstlichem Wetter zu erwartende geringe Starterzahl zur Absage der Veranstaltung. Somit wird mit Spannung erwartet, welche erste Informationen für die Saison 2016 in Assen präsentiert werden, um damit der ersten Planungen für die nächste Saison in die Wege zu leiten.