CRG-Chef Tinini über die Corna-Krise und den Kartsport danach

30. März 2020, 21:37
Autor: Fast-Media | Joshua Dittrich | Bilderquelle:
CRG-Chef Tinini über die Corna-Krise und den Kartsport danach

Um die Ausbreitung des Covid-19 Virus zu verlangsamen, wurden etliche Maßnahmen getroffen, die auch die Kartwelt betreffen. Wichtige Personen, die im Motorsport tätig sind, wie zum Beispiel der 6-fache Formel 1 Weltmeister Lewis Hamilton, haben sich zur aktuellen Lage zu Wort gemeldet. Auch CRG Präsident Giancarlo Tinini äußert sich zur Situation, wie es mit dem Kartsport während und nach der Epidemie weitergeht.

Laut Tinini wird der Kartsport wie auch andere Branchen wirtschaftliche Verluste einstecken müssen, die auf die Quarantäne zurückzuführen sind. Der Hauptsitz der CRG liegt in Brescia, Italien und ist von dem Coronavirus am stärksten betroffen. Die Regierung hat alle Tätigkeiten, die nicht systemrelevant sind, eingestellt. Der Kartsport, der in Italien sein Herz hat, ist von diesem Dekret betroffen. „Wenn eine komplette Branche zum Erliegen kommt, kann man sich die finanziellen Schäden ausmalen“, sagt Giancarlo Tinini. Er rät der FIA nachdem die Krise überstanden ist, diese finanziellen Schäden in ihrer Planung mit einzubeziehen. „Am besten wäre es, alle im Kartsport beschäftigten Branchen nach ihren Interessen zu befragen, um eine gemeinsame Lösung anzustreben.“ Experten sind sich sicher, dass nach der Quarantäne betroffene Menschen nach ein wenig Entlastung Hobbys suchen. Das Potenzial der Nachfrage nach dem Kartsport, welches nach der Krise vorhanden ist, ist sehr hoch, meint auch Tinini. „Der geeignete Preis wird Angebot und Nachfrage entscheiden.“

Viele Rennfahrer, wie unter Anderem Lewis Hamilton, kritisieren den schweren Weg in den professionellen Rennsport. Die Kosten für die richtigen Kartserien seien immens, sodass viel Karttalente keine Chance haben, den Weg in eine professionelle Rennserie zu finden. „Heutzutage muss man in bestimmten Wettbewerben mitfahren, um entdeckt zu werden“, so Tinini. Vielen Karttalenten fehlt das nötige Geld, um an diesen Wettbewerben teilzunehmen. „Ein weiteres Problem“, fügte Tinini hinzu, „ist das Fehlen einer richtigen Einstiegsserie.“

Abschließend fordert der Italiener alle auf, sich an die Vorgaben der Behörden zu halten: „Wir müssen im Moment die Sicherheit in den Vordergrund stellen und alle Hinweise der Behörden befolgen. Ich glaube, wir werden zu unserem gewohnten Leben zurückkehren, vielleicht werden wir sogar die kleinen Dinge im Lebens besser verstehen und zu schätzen wissen.“

Doch nicht nur Italien ist vom Corona-Virus und seinen Folgen betroffen. Auch in Deutschland steht der Kartsport still. Alle Kartstrecken haben aktuell geschlossen und Rennveranstaltungen wurden abgesagt und verschoben. Wann es weiter geht weiß aktuell keiner. Das erste großen Rennen steht in Deutschland mit der FIA Karting Europameisterschaft Ende Mai in Wackersdorf auf dem Programm. Der aktuelle CIK-FIA Kalender sieht das Rennen weiter vor.