Favoritensterben beim GTC 12h Rennen von Templin

2. Juni 2014, 14:49
Autor: Frank Jelinski | Bilderquelle:
Favoritensterben beim GTC 12h Rennen von Templin

Es gibt Rennen die sind schnell abgeharkt und es gibt Rennen, von denen man noch lange spricht. An den 2.GTC Lauf, am letzten Maiwochenende in Templin, wird man sich lange erinnern. Die 38 gestarteten Teams erlebten ein Langstreckenrennen wie man es sich nur wünschen kann. Unzählige Führungswechsel, sicher geglaubte und später zerplatzte Siegträume, technische Gebrechen bei den Top-Teams, einen Überschlag und am Ende die ersten 5 innerhalb von nur 48 Sekunden. Was für ein Rennen!

Ein Top-Team erwischte es schon vor dem Rennen. Bei der Motorüberprüfung nach Hahn stellte sich das Triebwerk des zweitplatzierten Teams vom MSC Oberflockenbach zwar als Regelkonform, aber nicht mehr reparabel heraus. Pures Glück das die damit überhaupt ins Ziel kamen. Das Team musste mit einem brandneuen Exemplar in Templin antreten. Da die Honda Motoren aber erst nach einigen Stunden ihre ganze Leistung entfalten, waren die Gesichter bei der #33 nach dem Qualifying entsprechend lang. Nur der 20. Startplatz! Die Pole holte sich die Scuderia Nove Rosso auf ihrer „Heimstrecke“ mit 3 tausendstel Sekunden Vorsprung auf den WGKC aus Stuttgart. 28 Teams lagen innerhalb 1 Sekunde. Wie schon zum Saisonauftakt, ging es auch in Templin entsprechend eng zu. Die Top 3 vom Saisonauftakt konnten das Tempo an der Spitze nicht ganz mitgehen. Kein Wunder, mit bis zu 10kg Handicapgewicht musste man auf Taktik und Ausdauer setzen. Dies gelang zunächst ganz gut. Nach 3 Stunden sah man Shark Endurance Racing an der Spitze, knapp vor den starken Hausexperten.de II und, schau an, dem MSC Oberflockenbach. Die waren immer etwas langsamer unterwegs, nutzten aber geschickt die Pace-Kart Phasen um sich noch in der Runde des Führenden zu halten. Ab Platz 11 (MSC Osnabrück) hatte das Feld schon 1 Runde Rückstand. Abgestürzt zu diesem Zeitpunkt, die Cool Runnings aus Pforzheim. Mit einem verstopften Benzinfilter lösten sie die erste Pace-Kart Phase aus. Bis das Problem erkannt und behoben war hatte man auf Platz 38 einen Rückstand von 28 Runden! Und so ging es dann munter weiter. Honda Spirit/Offenbach verabschiedete sich erstmal mit einem undichten Tankverschluss, Messebau Racing (65) strandete mit gerissenem Starterseil, beim Schwesterteam (63) riss der Gaszug, bei ATW musste die hintere Stoßstange ersetzt werden und beim Kartbuchverlag.com flog die Kette weg. Ja, was ging den hier ab.

Als dann bis zur Halbzeit auch das GTC Rekordteam und derzeitigen Tabellenführer, die Zehn Gebote, „weg vom Fenster“ waren (Starterseil gerissen und Kupplungsschaden) witterten die bisher verschonten „Morgenluft“

BPR Racing/Osterburken hatte die Führung übernommen unter erheblichen Druck der Scuderia Nove Rosso, dem WGKC, H&R HBDL und dem MSC Oberflockenbach. Alle noch Rundengleich. Zwei Stunden später verabschiedeten sich weitere Sieganwärter. Messebau Racing mit einem spektakulären Überschlag bei dem der Fahrer unverletzt blieb und nach 25 Minuten mit reparierten Kart wieder auf die Strecke ging, Shark Endurance Racing ebenfalls mit einem unverschuldeten Unfall und die Scuderia Nove Rosso. Die Berliner strandeten in Führung liegend mit leerem Tank auf der Strecke!

BPR hielt immer noch die Führung, die Verfolger kamen aber näher, da bei den Osterburkener der Frontspoiler immer wieder wegknickte und (teilweise sogar auf der Strecke) immer wieder gerichtet werden musste. Man näherte sich der Zielflagge.

BPR tauscht den Frontspoiler und verliert P1 an die Kartbahn Bad Rappenau. Die Piloten der Startnr.80 waren die schnellsten in den letzten Stunden. Es sah nun nach einem klaren Sieg der Kartbahn Bad Rappenau aus. Die letzten Tankstopps. Und ausgerechnet bei der Nr. 80 geht dabei der Tankdeckel kaputt! Nach 734 Runden kreuzt nun ausgerechnet der MSC Oberflockenbach als erster die Ziellinie! Die Jungs konnten nur die 18 schnellste Rennrunde drehen und hatten am Ende die Nase vorn. Unglaublich.

Mit 9 Sekunden Rückstand auf Platz 2 der WGKC vor BPR Racing die damit auch die Trophy-Klasse gewonnen hatten. Platz 4 ging an Honda Spirit, die sich unauffällig wieder nach vorne gekämpft hatten vor H&R HBDL by ATB (P2 in der Trophy) Die Siegener hatten gerade einmal 48 Sekunden Rückstand auf den Sieger! Weiter ging es mit PixelX Racing/Braunschweig (P6) vor ATW Racing und einem starken Neueinsteiger. Die Aachener Mannschaft von EURORACING feuerte ihr Mach1 auf die 8te Gesamtposition und klarem Sieg in der Cup-Klasse. Die Top Ten beschießen dann die Scuderia Nove Rosso vor der Kartbahn Bad Rappenau.

So kann es ruhig weitergehen. Spannung bis zum Schluss und allen „Dramen“ die zu wahren Langstreckenschlachten einfach dazu gehören. Man darf sich auf die nächste Runde am 28.06. in Oppenrod freuen.