Deutsche Fahrer mit starker Vorstellung bei Kart-WM

Van Walstijn, Orlov und Lombardo sind Kart-Weltmeister 2025

12. Oktober 2025, 19:11
Autor: Fast-Media | Björn Niemann | Bilderquelle: KSP Reportages
Deutsche Fahrer mit starker Vorstellung bei Kart-WM

Die Schaltkart-Elite gab sich am vergangenen Wochenende auf dem Franciacorta Karting Track in Norditalien die Ehre. Bei der FIA Kart-Weltmeisterschaft kämpften 253 Fahrer aus mehr als 40 Nationen in den Klassen KZ, KZ2 und KZ2 Masters um die Titel. Auch die deutschen Fahrer zeigten starke Auftritte und hatten bis zum Finale WM-Chancen.

KZ: Trefilov glänzt mit Pole-Position – Van Walstijn krönt sich zum Weltmeister

Schon im Zeittraining setzte David Trefilov (IPK/TM) ein Ausrufezeichen. Der Berliner drehte in seiner Gruppe die schnellste Runde und sicherte sich die Pole-Position – seine erste bei einer KZ-Weltmeisterschaft. Damit verwies er den Italiener Riccardo Longhi (BirelART/TM) und Ex-Formel-3-Pilot Alessio Lorandi (Sodi/TM) auf die Plätze. „Wir wussten, dass wir das Paket haben, um ganz vorne zu stehen – aber eine WM-Pole ist natürlich etwas Besonderes“, freute sich Trefilov nach dem Training.

Auch in den Heats bestätigte er seine starke Form: Mit zwei Laufsiegen und konstanten Ergebnissen blieb der Deutsche an der Spitze der Zwischenwertung. Doch das Verfolgerfeld lag dicht beisammen – Senna Van Walstijn (Sodi/TM) und Lorenzo Travisanutto (Parolin/TM) entschieden ebenfalls Läufe für sich, während die weiteren Topfavoriten Pedro Hiltbrand (BirelART/TM), Viktor Gustafsson (CRG/TM) und Danilo Albanese (KR/IAME) auf Schlagdistanz blieben.

In den Super Heats gewann Travisanutto das erste Rennen vor Trefilov und Gustafsson, während Hiltbrand im zweiten Lauf die Nase vorn hatte. Damit sicherte sich Trefilov die Pole-Position für das Finale, neben ihm startete Travisanutto.

Das Finale am Sonntagnachmittag bot dann Drama pur: Nach einem Blitzstart kämpfte Trefilov mit Van Walstijn um die Führung, ehe ein Kontakt mit Travisanutto beide ins Aus beförderte. Vorne nutzte Van Walstijn die Gelegenheit, übernahm die Spitze und fuhr souverän zu seinem ersten Weltmeistertitel in der KZ-Klasse, vor Gustafsson und Albanese vom deutschen Team Dörr Motorsport. Als zweiter Deutscher schaffte Daniel Stell (BirelART/TM) den Einzug in das Finale und brachte seinem Team Kartshop Ampfing den 22. Platz ein.

Top-5 KZ-Finale:
1. Senna Van Walstijn (NED, Sodi/TM)
2. Viktor Gustafsson (SWE, CRG/TM)
3. Danilo Albanese (ITA, KR/IAME)
4. Stan Pex (NED, KR/TM)
5. Emilien Denner (FRA, IPK/TM)

KZ2: Orlov dominiert – Schleimer und Rechenmacher überzeugen im Weltcup

Mit 125 Startern war die KZ2-Kategorie das größte Feld des Wochenendes und zugleich die umkämpfteste. Schon im Zeittraining lagen die Topzeiten extrem eng beieinander. Der frisch gekrönte Europameister Maksim Orlov (Sodi/TM) setzte mit einer Rundenzeit von 44,860 Sekunden den Maßstab und sicherte sich die Pole vor dem Deutschen Maximilian Schleimer (Sodi/TM), der als starker Zweiter seiner Gruppe überzeugte. Simon Rechenmacher (KR/IAME) und Luis Laurin Speck (BirelART/TM) fuhren ebenfalls in die Topränge und zeigten das Potenzial des deutschen Aufgebots.

In den Heats präsentierten sich die deutschen Fahrer besonders stark: Schleimer gewann gleich fünf seiner sechs Vorläufe, Rechenmacher und Speck landeten mehrfach in den Top Ten. Auch Orlov und der Brite Timo Jüngling dominierten das Geschehen, sodass nach 21 Vorläufen Orlov die Zwischenwertung, gefolgt von Schleimer und Jüngling anführte.

Am Sonntagmorgen ging es in die Super Heats, wo Orlov und Schleimer erneut die Siege unter sich ausmachten. Simon Rechenmacher fuhr im ersten Lauf auf Rang drei und bewies damit seine Endkampfqualitäten, während Robert Kindervater (IPK/TM) mit neuen Reifen auf Platz fünf glänzte.

Im großen Finale übernahm zunächst Schleimer die Führung, doch Orlov konterte früh und setzte sich ab. Dahinter kämpften Jüngling, Wolfe und Schleimer um die Podestplätze. Nach 24 spannenden Runden feierte Orlov einen ungefährdeten Sieg und krönte sich zum KZ2-Weltcupsieger. Schleimer belegte als bester Deutscher einen hervorragenden vierten Platz, Speck wurde starker Neunter und lagen ebenfalls in den Top-Ten. Rechenmacher und Kindervater erhielten beide eine Zeitstrafe und fielen dadurch auf Position 13 und 17 zurück.

Top-5 KZ2-Finale:
1. Maksim Orlov (Sodi/TM)
2. Timo Jüngling (GBR, Sodi/TM)
3. Noah Wolfe (GBR, BirelART/TM)
4. Maximilian Schleimer (GER, Sodi/TM)
5. Marek Skrivan (CZE, IPK/TM)

KZ2 Masters: Lombardo siegt nach italienischem Generationenduell

In der Kategorie der Routiniers, der KZ2 Masters, lieferten sich die italienischen Altmeister ein packendes Duell um den Titel. Nach den Heats führte zunächst Angelo Lombardo (Maranello/TM) vor Davide Forè (IPK/TM). Beide gewannen ihre Super Heats souverän und standen sich im Finale Auge in Auge gegenüber.

Lombardo erwischte den besseren Start, Forè drängte mehrfach zum Angriff, doch der Sizilianer behielt die Nerven und brachte seinen Sieg mit hauchdünnem Vorsprung ins Ziel. Anthony Abbasse (Sodi/TM) komplettierte das Podium vor Riccardo Nalon und Manuel Cozzaglio.

Aus deutscher Sicht schafften Sven Hayer (BirelART/TM, 23.), Sven Salzmann (BirelART/TM, 26.) und Marco Pislor (Parolin/TM, 30.) die Finalqualifikation und setzten damit ein starkes Zeichen für den deutschen Kartsport im internationalen Feld der Ü35-Fahrer.

Top-5 KZ2 Masters-Finale:
1. Angelo Lombardo (ITA, Maranello/TM)
2. Davide Forè (ITA, IPK/TM)
3. Anthony Abbasse (FRA, Sodi/TM)
4. Riccardo Nalon (ITA, Parolin/TM)
5. Manuel Cozzaglio (ITA, BirelART/TM)