DKM bleibt nach Wetterchaos in Oschersleben spannend

Vierter Durchgang der Deutschen Kart Meisterschaft

7. September 2015, 10:34
Autor: Fast-Media - Björn Niemann | Bilderquelle:
DKM bleibt nach Wetterchaos in Oschersleben spannend

Zur vierten Veranstaltung der Deutschen Kart Meisterschaft traten die Fahrerinnen und Fahrer in der etropolis Motorsport Arena Oschersleben gegeneinander an. Die Bedingungen in der Magdeburger Börde hätten nicht schwieriger sein können. Bei starken Regenschauern wurden die Klassements durcheinander gewirbelt und bleiben vor dem Saisonfinale spannend.

Nach der südlichsten Station des Jahres in Ampfing, ging es nun zur nördlichsten Strecke nach Oschersleben. Der 1.018 Meter lange Kurs ist bekannt für seine Vollgasanteile und gehört zu den Hochgeschwindigkeitsstrecken im Rennkalender. Doch die Windschattenduelle waren diesmal die kleinste Herausforderung für Fahrer und Teams. Starker Regen und Wind sorgten für schwierige Bedingungen – letztlich starteten aber alle Rennen wie geplant. Für einen reibungslosen Ablauf sorgte das Team des Automobil Club Verkehr e.V. (ACV).

In den Meisterschaftswertungen bleibt hingegen alles offen. In der DKM und der DSKM wechselte nochmals die Führung, als Leader reisen Alexander Schmitz (DSKM), Bent Viscaal (DJKM) und Richard Verschoor (DKM) zum Finale nach Kerpen. DKM-Serienkoordinator Stefan Wagner freut sich über die Brisanz in den Meisterschaften und blickt einem spannenden Finale entgegen: „Die Bedingungen waren an diesem Wochenende teilweise sehr widrig und verlangten hohe Konzentration. Es standen viele tiefe Pfützen auf der Strecke, das macht die Wahl der richtigen Linie sehr schwer. Am Ende haben wir aber unfallfreie und sehr disziplinierte Rennen gesehen. Ein großer Dank an alle Beteiligten für deren Einsatz an den drei Tagen. Es ist schön, dass in den Klassements noch alles offen ist, das garantiert für Kerpen Hochspannung.“

DSKM: Alexander Schmitz übernimmt Meisterschaftsführung

Am Samstag bestimmten die drei Meisterschaftsfavoriten Davide Foré (Renda Motorsport), Alexander Schmitz (KSM Racing Team) und Jorrit Pex (Pex Racing Team) die Geschehnisse. Im Zeittraining hatte Schmitz die Nase vorne und gab seinen Spitzenplatz auch im Verlauf der Heats nicht aus der Hand. Direkt hinter ihm folgte aber Jorrit Pex, wie Schmitz gewann der vierfache Champion einen Durchgang und wurde einmal Zweiter. Der dritte im Bunde Davide Foré belegte am Samstagabend den vierten Platz.

Im ersten Finale am Sonntag holte sich aber ein anderer Fahrer den Sieg: Schon während der Heats war Dylan Davies (CRG Keijzer Racing) in bestechender Form und knüpfte daran nahtlos im ersten Finale an. Mit einem guten Start setzte er sich auf der nassen Strecke an die Spitze des Schaltkartfeldes und ließ seiner Konkurrenz keine Chance zum Angriff. Souverän baute er seine Position aus und feierte nach 25 Runden seinen ersten Sieg in der Deutschen Schaltkart Meisterschaft. „Ich bin überglücklich“, strahlte der Niederländer im Ziel. Für eine Extraportion Spannung sorgte der Zweitplatzierte Alexander Schmitz. Nach einer turbulenten Anfangsphase war er nur Elfter, kämpfte sich aber wieder gekonnt nach vorne und zog in einem packenden Endspurt noch an Jorrit Pex auf Rang zwei vorbei. Hinter dem Niederländer lieferte Rookie Jarno Opmeer (Maddox Racing Team) eine perfekte Vorstellung ab und wurde vor Ricardo Romkema (KSW BirelART Austria) Vierter. Komplettiert wurden die Top-Ten durch Guust Specken (PDB Racing Team), Pawel Myszkier (Mach1 Motorsport), Marcel Schultheiss (Mach1 Motorsport), Daniel Stell (TB Motorsport Racing Team) und Thomas Neumann (Mach1 Motorsport).

Ein Déjà-vu erlebte der Deutsche Alexander Schmitz im zweiten Durchgang. Bei Starkregen gelang ihm der beste Start, doch erneut fiel er in der zweiten Runde weit zurück und war nur noch Elfter. Aber auch diesmal ließ er sich nicht erschüttern: Trotz stärker werdenden Regens und einer Slow-Phase kämpfte er sich wiederholt nach vorne und übernahm fünf Runden vor dem Fallen der Zielflagge die Führung. „Abgesehen von der schwierigen Anfangsphase, war das ein perfektes Wochenende für uns. Mit dem Sieg und zweiten Platz habe ich die Meisterschaft übernommen und reise nun als Erster zum Heimspiel nach Kerpen“, strahlte der Tony Kart-Pilot im Ziel. Hinter Schmitz steigerte Jarno Opmeer sein tolles Resultat aus dem ersten Lauf und folgte als Zweiter – bis zum Überholmanöver von Schmitz führte der Rookie sogar souverän das Feld an. Ebenfalls eine beeindruckende Aufholjagd zeigte der Drittplatzierte Benjamin Tornqvist, der Schwede fuhr von Startplatz 25 auf das Siegerpodium. Position vier holte Maik Siebecke (SRP Racing Team) gefolgt von Guust Specken und Pawel Myszkier. Pech hatte hingegen Dylan Davies: Bis kurz vor der Slow-Phase führte der Niederländer, doch ein Ausrutscher verhinderte den Doppelerfolg. Von Rang 24 ging es für ihn wieder bis auf Platz sieben nach vorne, damit lag er eine Position vor Jorrit Pex. Marcel Schultheiss und Daniel Stell reihten sich als Neunter und Zehnter ein.

In der Meisterschaft ist weiterhin alles offen, durch einen Doppelausfall von Davide Foré rutschte der Italiener hinter Alexander Schmitz auf Position zwei ab. Ebenfalls weiter in Schlagdistanz ist Jorrit Pex als Dritter.

Meisterschaftsstand DSKM nach 8 von 10 Läufen:
1. Alexander Schmitz (155 Punkte)
2. Davide Foré (136 Punkte)
3. Jorrit Pex (135 Punkte)
4. Maik Siebecke (91 Punkte)
5. Dylan Davies (90 Punkte)

DJKM: Doppelsieg für Ricky Flynn Motorsport

Bei den Junioren bestimmten die Gastpiloten aus dem Team Ricky Flynn Motorsport das Geschehen. Im Qualifying fuhr der US-Amerikaner Logan Sargeant vor seinem Teamkollegen Noah Watt die Bestzeit. Schnellster Stammfahrer war Max Hesse (RS Motorsport) als Dritter. Mit jeweils einem Sieg und einem dritten Rang übernahmen nach den Heats Noah Watt (Ricky Flynn Motorsport) und die schnelle Russin Milen Ponomarenko (BRT) das Zepter. Durch das bessere Zeittrainingsresultat hielt Watt die Pole-Position für das erste Finale.

Bei strömenden Regen legte aber Logan Sargeant den besten Start hin und baute prompt seine Führung aus. Doch nach drei Runden fiel er durch einen Dreher zurück. Die Spitze erbete der junge Däne Noah Watt und verteidigte diese bis ins Ziel. „Nach dem Ausrutscher von Logan habe ich versucht meine Position zu halten und bin glücklich über den Sieg“, sagte Watt nach dem Rennen. Einfach waren die 20 Rennrunden für ihn nicht, denn der Druck seiner Verfolger riss nicht ab. Yue Yang Sun (Ricky Flynn Motorsport) hing bis zum Ende an der Stoßstange des FA Kart-Piloten und machte einen Doppelsieg für das britische Team Ricky Flynn Motorsport perfekt. Eine starke Aufholjagd zeigte der Drittplatzierte Bent Viscaal (KSM Racing Team), aus der 14. Startposition kämpfte sich der Gesamtführende bis in die Top-Drei nach vorne und sammelte weitere wichtige Meisterschaftspunkte. Als Vierter folgte Max Hesse vor Aleksi Potter (Ricky Flynn Motorsport), der auf den letzten Metern noch an Luca Lippkau (RMW Motorsport) vorbei zog. Pechvogel Logan Sargeant behauptete sich noch auf Rang sieben vor Milen Ponomarenko, Felix Arnold (ADAC Hessen-Thüringen e.V.) und Niklas Krütten (Forza Racing).

Das zweite Rennen der Junioren startete turbulent: Während der Mittagspause trocknete die Strecke ab und das gesamte Feld stand mit Slickreifen am Start. Doch nach fünf Runden setzte wieder Regen ein – die Rennleitung entschied sich zum Abbruch des Rennens und einem späteren Neustart mit profilierten Reifen. Bei den veränderten Bedingungen legte der Chinese Yue Yang Sun den besten Start hin und fuhr einem ungefährdeten Sieg entgegen. Dahinter wurde es hingegen zu Rennende noch einmal spannend – stärker werdender Regen verschob die Kräfteverhältnisse. Logan Sargeant hatte sich auf Rang zwei vorgekämpft und verteidigte diesen gegen Max Hesse. Der Wernauer war bester DJKM-Stammfahrer und zog ein positives Fazit: „Abgesehen vom ersten Rennen, habe ich die volle Punkteausbeute geholt. In der Meisterschaft habe ich nur noch 15 Punkte Rückstand und werde beim Finale voll attackieren.“ Den Sprung in die Top-Fünf schafften noch Luca Lippkau und David Brinkmann (KSM Racing Team). Meisterschaftsleader Bent Viscaal kam als Sechster gefolgt von Niklas Krütten, Felix Arnold, Noah Watt und Luke Wankmüller in das Ziel.

Meisterschaftsstand DJKM nach 8 von 10 Läufen:
1. Bent Viscaal (182 Punkte)
2. Max Hesse (165 Punkte)
3. David Brinkmann (111 Punkte)
4. Emil Dose (106 Punkte)
5. Felix Arnold (90 Punkte)

DKM: Dominate Vorstellung von Richard Verschoor

In der Königsklasse blickten alle Augen auf das niederländische Duo Martijn van Leeuwen (CRG Keijzer Racing Team) und Richard Verschoor (RB Racing). Die Beiden reisten als Führende in die Magdeburger Börde und machen in diesem Jahr den Titel unter sich aus. An diesem Wochenende ging aber kein Weg an Verschoor vorbei, am Samstag setzte er mit der Pole-Position im Zeittraining und zwei Vorlaufsiegen ein erstes Ausrufezeichen. Van Leeuwen fand hingegen nicht in seinen Rhythmus und lag nach den Heats hinter Casper Roes (Ricky Flynn Motorsport) und Christian Soerensen (Strom Development) auf Rang vier.

Nach seinen Vorlaufsiegen am Samstag, war Richard Verschoor auch im ersten Finale der Königsklasse des deutschen Kartsports nicht zu stoppen. Mit einem Start-Ziel-Sieg feierte er seinen vierten Saisonerfolg und machte deutlich Boden gut im Titelkampf. Auf einen tollen zweiten Platz arbeitete sich der Däne Andreas Jochimsen (Strom Development) gefolgt von seinem Landsmann Casper Roes nach vorne. Spannend waren die Kämpfe um Position vier: Martijn van Leeuwen, Christian Soerensen, Jessica Backmann (Kosmic Racing DPT.) und Sasakorn Chaimongkol (KSM Racing Team) duellierten sich über das gesamte Rennen. Am Ende hatte Chaimongkol vor Backmann und van Leeuwen die Nase vorne. Nicolaj Kjaergaard (TK Racing) wurde Siebter vor Christian Soerensen, Will Stowell (CRG Keijzer Racing) und Tom Lautenschlager (TB Motorsport Racing Team).

Auch im zweiten Rennen hießt der Sieger Richard Verschoor: Mit über 17 Sekunden Vorsprung kreuzte er den Zielstrich und zog in der Gesamtwertung mit Martijn van Leeuwen gleich. „Nun kommt es auf Kerpen an, die Strecke kenne ich von einigen Rotax-Rennen. Ich hoffe dort läuft es ebenso gut wie hier. An diesem Wochenende war einfach alles perfekt“, strahlte der Rookie am Abend. Deutlich aufregender waren die 25 Rennrunden für den amtierenden Champion Martijn van Leeuwen. Er duellierte sich mit seinen Kontrahenten, behauptete sich aber als Zweiter und betrieb Schadensbegrenzung im Titelkampf. Als Dritte schaffte die schnelle Schwedin Jessica Backmann erstmalig den Sprung auf das Siegerpodest. In der Vergabe um Rang vier setzte sich Andreas Jochimsen im dänischen Duell gegen Nicolai Kjaergaard durch. Knapp an den Pokalrängen vorbei rutschte Julia Leopold (KSM Racing Team) als Sechste. Moritz Horn (TB Motorsport Racing Team) wurde Siebter vor Manuel Valier, Casper Roes und Tom Lautenschlager.

Meisterschaftsstand DKM nach 8 von 10 Läufen:
1. Richard Verschoor (204 Punkte)
2. Martijn van Leeuwen (204 Punkte)
3. Christian Soerensen (103 Punkte)
4. Tom Lautenschlager (86 Punkte)
5. Manuel Valier (85 Punkte)

Mit noch drei zu vergebenden Titeln fiebert die Deutsche Kart Meisterschaft mit großer Spannung dem Saisonfinale in vier Wochen (2.-4. Oktober) entgegen. Auf dem Erftlandring in Kerpen fallen die letzten Entscheidungen in den drei Prädikaten.

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