Ampfing sorgt für Spannung im ADAC Kart Masters

176 Teilnehmer aus 13 Nationen beim zweiten Saisonlauf

30. Mai 2016, 11:18
Autor: Fast-Media - Björn Niemann | Bilderquelle:
Ampfing sorgt für Spannung im ADAC Kart Masters

Bei der zweiten Veranstaltung des ADAC Kart Masters im bayerischen Ampfing wurden am vergangenen Wochenende die Karten neu gemischt. 176 Fahrerinnen und Fahrer traten auf dem Schweppermannring an und lieferten sich packende Rennen. Am Ende gab es fünf Doppelsieger und neue Gesichter auf dem Siegerpodium.

Drei Wochen nach dem Saisonauftakt der stärksten Kartrennserie Deutschlands auf dem Hunsrückring in Hahn dröhnten wieder die Motoren. Mit Ampfing wartete die südlichste Station des diesjährigen Rennkalenders. 50 Kilometer östlich von München gelegen starteten Fahrerinnen und Fahrer aus 13 Nationen auf der 1.063 Meter langen Strecke.

Für etwas Aufregung sorgte das Wetter: Pünktlich zum Zeittraining am Samstag begann es zu Regnen und wirbelte das Klassement durcheinander. In den Vorläufen und sonntäglichen Finals herrschten aber beste Wetterbedingungen. Im Ziel setzten sich Egor Litvinenko (Bambini), Luca Maisch (OK Junior), Tim Tröger (OK), Marek Schaller (X30 Junior), Justin Häußermann (X30 Senior) sowie Daniel Stell und André Matisic (beide KZ2) als Sieger durch.

Bambini: Litvinenko siegt – Enders baut Führung aus

Der Meisterschaftsführende Paul Enders (Salmtal/Ebert Motorsport) startete von der Pole-Position in das Rennwochenende. Sowohl nach dem Zeittraining als auch den Vorläufen lag er an der Spitze des 28 Fahrer starken Feldes. Der Start in den ersten Wertungslauf verlief für Enders aber nicht wie erhofft, er fiel zurück und musste zusehen wie Gastfahrer Egor Litvinenko (Bergkirchen/rl-competition.com) zum Sieg fuhr. Der Rumäne bewies Durchsetzungsvermögen und triumphierte mit einem hauchdünnen Vorsprung vor Jakob Bergmeister (Langenfeld/DR Germany). Enders arbeitete sich wieder auf Rang drei vor. Vierter wurde Nico Hantke (Hürth/KSM Schumacher Racing Team) vor Salman Owega (Köln/TR Motorsport).

Auch im zweiten Lauf lagen die jüngsten Fahrer im ADAC Kart Masters eng zusammen. Nach zahlreichen Positionswechseln behauptete sich zur Halbzeit Litvinenko auf Rang eins und feierte einen Doppelerfolg. Zweiter wurde Lukas De Giuli (Griesingen/TR Motorsport): Schon im ersten Rennen mischte er im Spitzenpulk mit, fiel aber während eines Überholversuches bis auf Platz acht zurück. Erneut auf Rang drei beendete Enders das Rennen und war im Ziel zufrieden: „Ich habe meine Position in der Meisterschaft weiter ausgebaut und viele Punkte gesammelt. Das war wichtig für mich, so darf es weiter gehen.“ Hinter dem Fahrer des ADAC Mittelrhein e.V. schlossen Jonas Ried (Ehingen/Solgat Motorsport) und Hantke die Pokalränge ab.

Meisterschaftsstand OK Junior nach 4 von 10 Läufen:
1. Paul Enders (101 Punkte)
2. Jakob Bergmeister (82 Punkte)
3. Rico Volz (66 Punkte)
4. Lukas De Giuli (61 Punkte)
5. Nico Hantke (57 Punkte)

OK Junior: Luka Maisch setzt Siegesserie fort

Neue Strecke – gleiches Bild: Erneut war Luca Maisch (Neustetten/CRG TB Racing Team) der zu schlagende Fahrer bei den OK Junioren. Der Doppelsieger aus Hahn war auch in Ampfing nicht aufzuhalten. Nach der Bestzeit im Qualifying, hatte er die Geschehnisse in den Vorläufen und Rennen fest im Griff. Mit Saisonsieg Nummer drei und vier baute Maisch seine Gesamtführung weiter aus und wagt einen ersten Blick Richtung Meisterschaft: „Natürlich ist die Saison noch lange, vier Rennen gewonnen zu haben ist aber schon eine gute Basis. Ein großer Dank an das gesamte Team, alle arbeiten sehr hart für den Erfolg.“

Hinter Maisch war in den Rennen viel los. Im ersten Lauf kollidierten direkt nach dem Start mehrere Fahrer und sorgten für eine Unterbrechung. Nach dem Neustart übernahmen der Spanier David Vidales (Bergamo/KSM Schumacher Racing Team) und Jusuf Owega (Köln/TR Motorsport) die Verfolgerrolle. Das Duo versuchte die Lücke zum Führenden Maisch zu schließen, wurde durch die eigenen Positionskämpfe aber eingebremst. Owega überquerte den Zielstrich letztlich als Zweiter vor dem von Platz zwölf gestarteten Luke Wankmüller (Keltern/Solgat Motorsport). Vidales folgte als Vierter mit seinem Teamkollegen Doureid Ghattas (Bonn/KSM Schumacher Racing Team) als Fünfter im Windschatten.

Im zweiten Lauf setzten Owega, Wankmüller und Vidales ihren Dreikampf fort. Nutznießer war Maisch, der schon früh ein deutliches Polster verzeichnete. Auf Rang zwei behauptete sich diesmal Solgat Motorsport-Fahrer Wankmüller vor Vidales und Owega. Für eine Last-Minute Entscheidung sorgte ADAC Stiftung Sport-Fahrer Ghattas. Auf den letzten Metern überholte er Marius Zug (Mitterscheyern/rl-competition.com), der ebenfalls durch die ADAC Stiftung Sport gefördert wird und beendete auch Rennen zwei als Fünfter.

Meisterschaftsstand OK Junior nach 4 von 10 Läufen:
1. Luca Maisch (120 Punkte)
2. Luke Wankmüller (71 Punkte)
3. Hugo Sasse (69 Punkte)
4. Marius Zug (68 Punkte)
5. Jusuf Owega (64 Punkte)

OK: Doppelter Erfolg für Tim Tröger

Schon im Qualifying unterstrich der Sachse Tim Tröger (Plauen/CRG TB Racing Team) seine Ambitionen. Mit einer Bestzeit setzte er sich an die Spitze des OK-Feldes. Doch im ersten Vorlauf stoppte ihn ein technischer Defekt. Mit einem Sieg im zweiten Vorlauf betrieb er Schadensbegrenzung und sicherte sich Startplatz drei für das erste Rennen. Die Pole-Position hatte René Kircher (Hünfeld/RS Motorsport) inne.

Im ersten Rennen nutzte Kircher seine gute Ausgangslage und fuhr in den ersten Runden einen beachtlichen Vorsprung heraus. Zum Sieg reichte es aber nicht: Tröger arbeitete sich nach vorne und schloss die Lücke zum Erstplatzierten. Zehn Runden vor Rennende ging der Schützling des ADAC Sachsen e.V. in Führung und gab diese nicht mehr aus der Hand. Kircher wurde Zweiter vor Marcel Preuss (Rockenberg/ADAC Hessen-Thüringen e.V.), David Detmers (Neusiedl/Team MSR Motorsport) und Jonas Hrdlicka (Münster/MSR Motorsport).

Nach seinem Auftakterfolg, ließ sich Tröger im zweiten Lauf den Doppelsieg nicht mehr nehmen. Mit einem perfekten Start setzte er sich ab und siegte beim Überqueren der Ziellinie mit über vier Sekunden Vorsprung. „Nach meinem gestrigen Ausfall im Vorlauf bin ich nun sehr zufrieden. Unsere Performance passt und ich führe nun die Meisterschaft an“, zog Tröger ein positives Fazit. Einen Platzwechsel gab es auf Rang zwei: Preuss fand einen Weg an Kircher vorbei und wurde als Zweiter abgewinkt. Das MSR Motorsport-Duo Detmers und Hrdlicka belegte abermals die Ränge vier und fünf.

Meisterschaftsstand OK nach 4 von 10 Läufen:
1. Tim Tröger (108 Punkte)
2. René Kircher (105 Punkte)
3. Marcel Preuss (85 Punkte)
4. Jonas Hrdlicka (33 Punkte)

X30 Junior: Dominate Vorstellung von Marek Schaller

Meisterschaftsleader Marek Schaller (Erndtebrück/RMW Motorsport) knüpfte in Ampfing an seine Erfolge aus Hahn an. Im Zeittraining landete er zeitgleich mit Philipp Damhuis (Haren/CV Racing Team by HTP) auf der Pole-Position und war fortan nicht mehr zu stoppen. In beiden Vorläufen sowie Rennen fuhr er einen deutlichen Vorsprung heraus und war der klare Sieger des Wochenendes. Mit dem dritten Saisonsieg baute er in der Gesamtwertung seinen Spitzenplatz weiter aus. „Mit diesem Ausgang hatte ich nicht gerechnet. Im Rahmen des ADAC Kart Cup am vergangenen Wochenende war ich zum ersten Mal auf dieser Strecke. Es lief aber richtig gut und ich mag den Kurs“, strahlte Schaller.

Deutlich enger war hingegen der Kampf bei den Verfolgern. Im ersten Wertungslauf duellierten sich neun Fahrer um die verbleibenden Plätze. Die Nase vorne hatte nach 15 Rennrunden Henrik Schulze Frenking (Nottuln/Team Hemkemeyer) vor Savio Moccia (Lyss/Angelino Moccia), Niklas Bienek (Berlin/Team Zinner) und Gianni Meyer (Werther/Team Hemkemeyer). Ein ähnliches Bild bekamen die zahlreichen Zuschauer auch im zweiten Durchgang zu sehen. Während Schaller erneut an der Spitze enteilte und den Doppelsieg perfekt machte, lieferten sich die weiteren Fahrer packende Duelle. Philipp Britz (Saarbrücken) holte sich am Ende einen starken zweiten Platz. Rang drei ging an Meyer gefolgt von Schulze Frenking und Moccia.

Meisterschaftsstand X30 Junior nach 4 von 10 Läufen:
1. Marek Schaller (115 Punkte)
2. Jan Philipp Springob (65 Punkte)
3. Niklas Bienek (64 Punkte)
4. Henrik Schulze Frenking (51 Punkte)
5. Philipp Britz (47 Punkte)

X30 Senior: Doppelsieg für Justin Häußermann

Mit einer Überraschung startete das Zeittraining der X30 Senioren, Hahn-Doppelsieger Tobias Dauenhauer (Mörlenbach/AK Racing) lag am Ende des Feldes. „Ich habe leider eine falsche Boxeneinfahrt gewählt und dadurch meine Zeit verloren“, erklärte der Förderpilot aus dem Kader der ADAC Stiftung Sport. Die Pole-Position auf nasser Strecke holte sich indessen Jonathan Judek (KSM Schumacher Racing Team) aus Hohenhamlen.

Doch im Verlauf der Heats legte der amtierende X30 Junior-Champion Justin Häußermann (Forchtenberg/Team Zinner) den Grundstein für ein erfolgreiches Wochenende. Mit einem Sieg und einem vierten Rang eroberte sich der Rookie die beste Ausgangslage für das erste Rennen. Vom Start weg fuhr er seinen Verfolgern davon und feierte seinen ersten Senioren-Sieg. Zu Rennende schloss Judek noch einmal auf, fand aber keine Möglichkeit zum Angriff und sicherte sich Rang zwei vor Patrick Geissler (Starnberg/rl-competition.com). Eine spätere Zeitstrafe warf Geissler aber auf Rang acht zurück – seinen Podestplatz erbte Dauenhauer. Komplettiert wurden die Top-Fünf durch Marco Paul (Waldems/RS Motorsport) und Maximilian Kannegiesser (Rimbach/RMW Motorsport).

Der zweite Durchgang war geprägt durch einen packenden Dreikampf um den Sieg. Judek gewann den Start und führte das Feld vor Häußermann und Dauenhauer an. Der Niedersachse schaffte es aber nicht sich von seinen Verfolgern zu lösen und musste kurz vor dem Ziel Häußermann passieren lassen. Der Pilot aus dem Team Zinner by LRT sicherte sich damit einen Doppelsieg vor Judek und Dauenhauer. „Im vergangenen Jahr habe ich hier bei den Junioren gewonnen, nun gelingt mir eine Wiederholung bei den Senioren – das ist einfach super. Nach dem Pech in Hahn, habe ich in der Meisterschaft nun wieder Boden gut gemacht“, strahlte Häußermann. Rang vier und fünf gingen an die beiden Gastpiloten Graham Hill (Bremen/im-racing motorsport) und Pawel Myszkier (Mach1 Motorsport).

Meisterschaftsstand X30 Senior nach 4 von 10 Läufen:
1. Tobias Dauenhauer (93 Punkte)
2. Justin Häußermann (68 Punkte)
3. Jonathan Judek (68 Punkte)
4. Hendrik von Danwitz (48 Punkte)
5. Christian Hillenbrand (45 Punkte)

KZ2: Siege für Stell und Matisic

Mit 42 Teilnehmern waren die Schaltkarts das stärkste Feld am Wochenende und wurden zum Zeittraining in zwei Gruppen aufgeteilt. Bei abtrocknender Strecke fielen die Zeiten im Rundentakt. Schnellster der ersten Gruppe war Lukas Korbela (Pawlowice/WK Motorsport), Patrick Kreutz (Aachen/RS Motorsport) setzte sich in der zweiten Gruppe durch. Im Verlauf der Heats kämpfte sich dann Daniel Stell (Knetzgau/SRP Racing Team) nach vorne – der amtierende Champion machte in Ampfing einen Gaststart.

Auch im ersten Finale enteilte der Bayer an der Spitze. Schon nach zwei Runden hatte er einen deutlichen Vorsprung und war nicht mehr aufzuhalten. Hinter ihm folgte der beste Stammfahrer André Matisic (Hamburg/Solgat Motorsport). In der Vergabe um Rang drei herrschte bis zum Rennende Spannung. Kreutz setzte sich letztlich durch und feierte sein erstes ADAC Kart Masters-Podium. Als Vierter folgte Lokalmatador Stefan Ott (Rott am Inn/CRG Performance) vor Seppi Sedlmair (Garching/Spaett Motorsport).

Matisic legte im zweiten Lauf den besten Start hin und führte das Feld kurzzeitig an. Doch Stell schaffte schnell den Konter und fuhr einem sicheren Sieg entgegen. Ein späterer Wertungsausschluss auf Grund technischer Unregelmäßigkeiten verhinderte aber seinen Doppelerfolg. Neuer Sieger war Matsic vor Tom Lorkowski (Rösrath/DR Germany) und Rallye-Fahrer Fabian Kreim (Fränkisch-Crumbach/CRG Deutschland). Der Odenwalder und Förderpilot der ADAC Stiftung gewann vergangene Woche im Skoda Fabia R5 von Skoda Auto Deutschland den vierten Lauf der Deutschen Rallye Meisterschaft (DRM) und kehrte in Ampfing zurück zu seinen Wurzeln. Einen Tausch gab es auf den Rängen vier und fünf, diesmal lag Sedlmair vor Ott. Mit seiner vollen Punkteausbeute übernahm Matisic die Gesamtführung und war entsprechend zufrieden: „Im verregneten Qualifying lief es noch etwas verhalten. Doch in den Rennen hat unser Material einen super Job gemacht, ich hatte immer die Möglichkeit zu kontern. Da Daniel ein Gastfahrer war, habe ich ihn nicht voll attackiert.“

Meisterschaftsstand KZ2 nach 4 von 10 Läufen:
1. André Matisic (98 Punkte)
2. Tom Lorkowski (96 Punkte)
3. Patrick Kreutz (68 Punkte)
4. Lucas Speck (65 Punkte)
5. Seppi Sedlmair (50 Punkte)

In sechs Wochen geht es in der Kartrennserie des ADAC weiter, dann werden vom 9.-10. Juli auf dem Erftlandring in Kerpen die Halbzeitmeister gekürt.

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