Trainingsunfall: Saisonaus für Niklas Kry

21. März 2016, 9:42
Autor: Björn Kry | Bilderquelle:
Trainingsunfall: Saisonaus für Niklas Kry

Noch bevor die Kart-Saison begonnen hat, ist sie für den Briloner Niklas Kry praktisch schon vorbei. Bei einem schweren Trainingsunfall in Ampfing hat Kry sich beide Arme gebrochen. Er wurde noch am vergangenen Samstagabend operiert und fällt lange aus.

Beim Anbremsen der Rechtskurve nach Start-Ziel ist die Bremsscheibe auseinander gebrochen und Kry schlug ungebremst in die Streckenbegrenzung ein. Das Team um den jungen Briloner war ziemlich geschockt, ob der Schwere der Verletzungen. Im Motorsport passiert immer mal etwas, aber selten mit solchen Folgen. Kry selber fehlt die komplette Erinnerung an den Unfallhergang. Deutlicher wurde da sein Vater, Björn Kry: „Das Kart welches Niklas fuhr war noch kein halbes Jahr alt. Der Unfall war eine Verkettung unglücklicher Umstände und kann im Kartsport passieren. Was mich wirklich wütend macht, ist die Tatsache dass die drastischen Folgen hätten mit Sicherheit vermieden werden können. Im vergangenen Jahr hatten die Fahrer noch eine Handvorderradbremse zur Verfügung. Diese hätte ihm jetzt mit Sicherheit insoweit geholfen, dass er die Geschwindigkeit vor dem Aufprall deutlich hätte reduzieren können.“

Damit aber nicht genug, Kry zeigt sich erbost über die aktuellen Reglement-Entscheidungen: „Leider sehen manche Verantwortlichen die Vorderradbremse als maßgeblichen Kostenfaktor im Kartsport. Ganz ehrlich wer so etwas macht, hat keine Ahnung von dem Sport. In einer Saison KF oder jetzt OK machen 700€ mehr oder weniger nicht den Unterschied. Zusätzlich kommt die Gewichtsreduzierung: Anstatt der Tatsache Rechnung zu tragen, dass der Mensch im Laufe der Evolution von Generation zu Generation größer und damit schwerer wird, geht man im Kartsport genau einen anderen Weg. Im Skispringen hat man nach langen Jahren der ungesunden reglementsbedingten Magersucht die notwendigen Veränderungen eingeleitet. Die Funktionäre im Kartsport schauen leider nicht über den Tellerrand hinaus. Ob Niklas seine rechte Hand jemals wieder richtig gebrauchen kann, wissen die Ärzte noch nicht. Aber, und so schließt sich der Kreis, er braucht sie ja jetzt auch nicht mehr voll funktionsfähig. Die Vorderradbremse die er damit unter anderem betätigt hat gibt es ja nicht mehr.“