Jannik Jakobs: Der dritte Deutsche RMCGF-Sieger im Portrait
Ein Vierteljahrhundert im Kart und immer noch voller Leidenschaft
Mit 30 Jahren noch einmal einen internationalen Titel zu gewinnen, ist im Kartsport keine Selbstverständlichkeit. Für Jannik Jakobs dagegen ist es das Ergebnis eines langen Karrierewegs im Motorsport. Beim Weltfinale der Rotax Max Challenge 2025 in Bahrain sicherte sich der Deutsche den Titel in der E20-Senior-Klasse und schrieb damit als dritter deutscher Sieger bei den Grand Finals ein kleines Stück Geschichte.
Jannik begann mit fünf Jahren im Kartslalom, bevor er 2008 in die RMC Germany wechselte. Die Juniorenzeit ging nahtlos in die Senior-Kategorie über, anschließend folgten Jahre in DD2, KZ2 und schließlich sogar im Automobilsport. Ob Polo Cup, Clio Cup oder NLS, der gebürtige Nordrhein-Westfale war in einigen Championaten unterwegs und nahm wertvolle Erfahrungen mit. 2020 kehrte er in den Kartsport zurück und machte dort weiter, wo er aufgehört hatte: mit konstant starken Leistungen. Vizetitel in der DD2 (2022 und 2024), der Deutsche Meistertitel 2023 und drei Weltfinalteilnahmen in Folge unterstreichen seine Entwicklung.
Für das Weltfinale 2025 qualifizierte sich Jakobs erstmals in der vollelektrischen E20-Senior-Klasse. Ein realistisches Ziel sah er im Bereich der Top Fünf, doch bereits im ersten Training wurde deutlich, dass mehr möglich war. „Durch die Vorbereitung im Simulator habe ich mich direkt wohlgefühlt“, sagt Jannik rückblickend. Nur ein Training beendete er nicht als Schnellster. Der Rest: makellos. So gewann der das Qualifying, seine Heats und das Pre-Finale.
Von der Pole Position aus erwischte Jannik im Finalrennen einen guten Start und setzte sich in Führung. Lokalmatador Vedant Menon blieb zwar in Schlagdistanz, doch der Deutsche ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Besonders das Reifenmanagement spielte im 220 Kilogramm schweren E20-Kart eine wichtige Rolle und das hatte Jannik bestens in Griff. Runde für Runde behauptete er seine Position, reagierte auf den Druck und brachte den Vorsprung kontrolliert ins Ziel. Am Ende stand ein sauber herausgefahrener Sieg, der seine konstante Form über das gesamte Wochenende belohnte.
Trotz seiner starken Leistung rückt Jannik das Umfeld in den Mittelpunkt: Seine Familie, die ihn seit 25 Jahren begleitet. Sein Mechaniker, der das Kart optimal vorbereitet hat. Und Kraft Motorsport, das Team welches ihm seit 2020 den Rücken stärkt. „Ohne meine Familie und mein Team wäre das nicht möglich gewesen“, betont Jannik im Gespräch.
Mit dem Sieg in Bahrain feiert er den größten Erfolg seiner Karriere. Als erst dritter deutscher Gewinner eines Rotax-Weltfinals zeigt Jannik, wie wertvoll Erfahrung und Ausdauer im Kartsport sein können. Und dass auch mit 30 Jahren noch große Erfolge möglich sind, wenn man seinen Sport wirklich versteht, lebt und liebt.



