RMC Euro Trophy Winter Cup erlebt spannende Rennen in Campillos 

Ereignisreiches Rennwochenende in Spanien  

20. Februar 2022, 19:23
Autor: Fast-Media | Luca Köster | Bilderquelle:
RMC Euro Trophy Winter Cup erlebt spannende Rennen in Campillos 

Das vergangene Wochenende stand im spanischen Campillos ganz im Zeichen des Kartsports. Mit dem Rotax MAX Challenge Euro Trophy Winter Cup fiel der Startschuss in die internationale Rennsaison der renommierten Singlebrand-Rennserie. 156 Fahrerinnen und Fahrer gingen auf dem Circuito Karting Campillos an den Start und präsentierten zum Jahresauftakt hochkarätiges Racing. Auch 19 deutsche Piloten traten die Reise nach Andalusien an und sorgten in den Rennen für Aufsehen.  

Für Rotax-Akteure aus aller Welt ging es am zurückliegenden Wochenende in Campillos heiß her. Unter der andalusischen Sonne läutete der RMC Euro Trophy Winter Cup das Jahr 2022 ein und bot den Teilnehmern vor dem offiziellen Start der Rotax MAX Challenge Euro Trophy die Möglichkeit für ein erstes internationales Kräftemessen. Drei Tage lang lieferten sich die Akteure heiße Duelle auf der 1.588 Meter langen Strecke unweit der Costa del Sol – die Sieger durften sich über tolle Preise freuen. 

Mini: Albert Friend behält Nerven bis zum Schluss  

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Die Pole-Position in der Mini-Kategorie holte sich Lokalmatador Nicolas Garcia Diaz (Monlau Competicion). Der Spanier behauptete sich mit seiner schnellen Runde zu Beginn an der Spitze des Klassements, musste nach den Vorläufen jedoch Albert Friend (Dan Holland Racing) den Vortritt lassen. Der junge Brite gewann alle drei Heats und ergatterte damit Startplatz eins für das Prefinale.  

Auch im ersten Wertungslauf hielt Friend an seiner Auftaktperformance fest. Vom Start weg gab der Youngster das Tempo vor und platzierte sich konsequent an der Spitze. Sukzessive baute der Dan Holland Racing-Schützling seinen Vorsprung aus und feierte am Ende einen souveränen Sieg. Dahinter kämpften Polesetter Garcia Diaz und Boaz Maximov (Bouvin Power) in einem spannenden Duell um Rang zwei. Maximov bewies letztlich den längsten Atem, ging zur Rennhälfte an seinem Kontrahenten vorbei und hatte im Ziel die Nase vorne. Die vierte Position sicherte sich Max Cuthbert (Dan Holland Racing) vor Nikita Nikishov (C.D ALC Motorsport) auf Platz fünf.  

Das Finale war daraufhin an Spannung kaum zu überbieten. Friend gewann den Start und führte das Feld an. Garcia Diaz blieb im Windschatten des Leaders und setzte den Briten unter Druck. In der vorletzten Runde ging der Spanier sogar am Führenden vorbei. Doch im letzten Moment holte sich Friend das Zepter zurück und feierte im Foto-Finish den Sieg. Hinter dem Zweitplatzierten Diaz kämpfte sich Maximov nach anfänglichen Rangeleien wieder auf den dritten Platz nach vorne und beendete das Wochenende somit vor den als Viert- und Fünftplatzierten Nikishov und Marcell Zsebo (KMS Europe).  

Junior: Ethan Jeff-Hall setzt sich durch 

Scott Marsch (Dan Holland Racing) legte bei den Junioren einen Einstand nach Maß hin. Der Engländer markierte im Zeittraining die schnellste Rundenzeit auf dem 1.588 Meter langen Kurs und ließ sich auch in den Heats nicht beirren. Ein Vorlaufsieg reichte dem Nachwuchspiloten für die Pole-Position im Zwischenranking.  

Der Start in das Finalgeschehen verlief allerdings turbulent. Marsh gewann den Start, fiel in den ersten Runden jedoch nach harten Positionskämpfen zurück. Fortan behauptete sich Ethan Jeff-Hall (Strawberry Racing) in der Führungsposition und wusste diese fehlerfrei für sich zu nutzen. Runde für Runde baute der Tony Kart-Pilot seinen Vorsprung aus und holte den Sieg – eine Zeitstrafe warf ihn allerdings im Ziel auf Platz vier zurück. Aaron Krepcsik (KMS Europe) rückte auf Position eins vor. Vic Stevens (Daems Racing Team) wurde Zweiter vor Marsh, der mit Rennbestzeit wieder bis in die Top-drei nach vorne fuhr.  Austin Lee (JJ Racing) rundete die besten Fünf der Nachwuchskategorie ab.  

Seine gute Ausgangsposition wusste Krepcsik im Finale bestens umzusetzen. Der Ungar gab nach Freigabe des Rennens das Tempo vor und distanzierte sich anfangs vom Verfolgerfeld. Mit zunehmender Renndistanz schlossen jedoch Jeff-Hall und Marsh auf. In der vorletzten Runde setzte Jeff-Hall das entscheidende Manöver und ging in Führung. Der Strawberry Racing-Schützling machte schließlich keine Fehler mehr und ergatterte den verdienten Sieg. Marsh startete kurz vor dem Zielstrich noch ein Manöver gegen Krepcsik, fiel dadurch jedoch zurück. Krepcsik fuhr folglich ungefährdet als Zweiter in das Ziel und behauptete sich souverän vor Stevens und Vinnie Phillips (Strawberry Racing). Fünfter des Finales wurde Leon Zelenko (JJ Racing).  

Das beste deutsche Ergebnis holte Austin Lee als Zehnter des Finales. Maximilian Schreyer (Kartschmie.de) landete auf Rang 17, gefolgt von Leandro Fischer (Kraft Motorsport) als 19. sowie Alexander Klügel (Kartschmie.de) auf Platz 26.   

Senior: Callum Bradshaw mit Top-Vorstellung am Finaltag  

Das Zeittraining der Senioren lag am Freitagnachmittag ebenfalls in britischer Hand. Kai Hunter (Dan Holland) brannte die schnellste Rundenzeit in den Asphalt, wurde nach den Vorläufen jedoch vom obersten Tabellenplatz abgelöst. David Aulejtner (Strawberry Racing) zeigte als einer der jüngsten Fahrer des Feldes eine starke Vorstellung und holte mit zwei Vorlaufsiegen Startplatz eins für das Prefinale.  

Aulejtner behielt im Anschluss auch beim Start des Prefinales das Zepter in der Hand. Sean Butcher (KR Sport) setzte jedoch schon in der zweiten Runde das entscheidende Manöver und rückte an die Spitze vor. Doch damit nicht genug: Dahinter machte Callum Bradshaw (Strawberry Racing) mächtig Druck. Der amtierende Champion der RMC Euro Trophy ließ nichts anbrennen, kämpfte sich bis auf Platz eins nach vorne und machte seiner Konkurrenz bis zum Fallen der Zielflagge keine Hoffnung. Butcher manövrierte sein Kart im Sicherheitsabstand als Zweiter in das Ziel und behauptete sich damit vor Aulejtner als Dritter. Position vier ging an Archie Walker (KR Sport), gefolgt von Senior-Rookie Kai Rillaerts (JJ Racing) als Fünftplatzierter.  

Chaotisch war der Start zum Finale: Schon vor der ersten Kurve kam es zu Kollisionen, wonach die Top-Piloten Aulejtner und Walker ins Verfolgerfeld zurückfielen. Bradshaw hielt sich hingegen aus allem heraus und führte das Feld schon nach der ersten Runde souverän an. Über die Renndistanz von 15 Runden überzeugte der Engländer mit beeindruckendem Speed und holte sich den Sieg. Butcher übernahm die Verfolgerrolle und überquerte am Ende vor Miska Kaskinen (Dan Holland Racing) das Ziel. Position vier ging mit Rillaerts nach Belgien, gefolgt von Kai Hunter (Dan Holland Racing) als Fünfter.   

Junioren-Aufsteiger Farin Megger (JJ Racing) fuhr bei seinem Senior-Debüt auf den tollen elften Rang. Linus Hensen (Kartschmie.de) folge auf Position 13. Janne Stiak (Kraft Motorsport) brillierte zu Beginn des Events mit der Pole-Position in seiner Gruppe, hatte dann aber mit Strafen und Rangeleien zu kämpfen und kam im Finale nicht über Platz 31 hinaus. Moritz Schmeiss (JJ Racing) rundete die deutsche Leistung am Sonntag als 34. ab.   

Leider nicht in die Finalrennen schafften es nach den Vorläufen Nevio Fischer, Mats Johan Overhoff, Jonne Mörtz (alle Kraft Motorsport) sowie Zino Fahlke (Larea GT1 Racing).  

DD2: Martijn van Leeuwen nicht zu schlagen  

Ein starkes Zeichen setzte Martijn van Leeuwen (Schepers Racing) bei den DD2. In der schnellsten Kategorie des Wochenendes war der Niederländer zu Beginn des Events das Maß der Dinge. Sowohl im Zeittraining als auch in den Vorläufen ging kein Weg am KR Kart-Piloten vorbei.  

Das Prefinale begann daraufhin ebenfalls ganz im Sinne van Leeuwens. Vom Start weg fuhr der Routinier eine perfekte Runde nach der anderen und brachte damit eine immer größere Lücke zwischen sich und seine Verfolger. Bis zum Fallen der Zielflagge konnte niemand etwas gegen den Niederländer einwenden. Patrics Noels Locmelis (MRG Racng) rangierte konstant auf Position zwei vor Ragnar Veerus (BirelART Baltics) als Drittplatzierter. Maxim Dirickx (Schepers Racing) fuhr von Platz sieben auf Rang vier vor. Besonders spannend präsentierte sich dahinter das Duell um Position fünf. Teilweise fuhren fast zehn Piloten wie an einer Perlenkette gezogen und witterten ihre Chance. Rhys Hunter (Dan Holland Racing) verteidigte seine Position dabei bis zum Fallen der Zielflagge und zog in die Top-Fünf ein.  

Eine beachtliche Leistung lieferte van Leeuwen auch im Finale ab. Nach dem Start führte der Schepers Racing-Pilot die Geschehnisse weiter an. Hunter platzierte sich diesmal als direkter Verfolger auf Position zwei. Van Leeuwen trotzte auch zwei Slow-Phasen, in denen sich der Vorsprung auf seine Kontrahenten immer wieder verkürzte. Am Ende baute der amtierende Grand Finals-Champion seine Position aus und feierte einen grandiosen Sieg. Hunter schaffte es auf Position zwei ins Ziel. Veerus verteidigte seinen dritten Platz gefolgt von Dirickx und Ville Villaeinnen (RS Competition) auf den Rängen vier und fünf. 

Bester deutscher Fahrer im Finale der DD2 war Dennis Thiem (Dörr Motorsport) auf Position 17. Janik Herrmann (Kraft Motorsport) platzierte sich auf Position 21 vor seinem Teamkollegen Finn Stiak als 27. Lukas Hartmann (Kraft Motorsport) und Laurenc Seifried (Daems Racing Team) mussten ihre Karts leider vorzeitig im Aus abstellen.   

DD2 Masters: Martynas Tankevicius mit starker Aufholjagd zum Sieg  

Fest im Griff hatte Rudy Champion die Geschehnisse bei den DD2 Masters. Im Zeittraining, in den Vorläufen sowie im Prefinale war der Franzose die Benchmark seiner Klasse. Das erste Rennen gewann der erfahrene Kartfahrer mit respektablem Vorsprung vor seinen Landsleuten Jonathan Wemaux und Bruno dos Santos. Ein Wertungsauschluss warf Champion nach dem Rennen jedoch zurück und machte Wemaux vor dos Santos zum neuen Sieger. Martynas Tankevicius drehte zur Rennhälfte mächtig auf und platzierte sich mit der schnellsten Rundenzeit auf Position drei vor Christophe Adams und Priit Sei (TGT Racing).  

Seinen guten Speed verdeutlichte Tankevicius schließlich auch im Finale. Kurz nach dem Start übernahm der Rennfahrer aus Litauen die Führung und baute seinen Vorsprung Runde für Runde aus. Mit einer Lücke von fast fünf Sekunden zu seinem Verfolger Wemaux fuhr der Routinier am Ende zum verdienten Sieg. Auch dahinter waren die Positionen klar verteilt. Dos Santos ergatterte Platz drei und setzte sich damit vor Sei und Carl Cleirbaut (SP Motorsport) auf den Rängen vier respektive fünf durch.  

Andreas Neumann (RS Competition) hielt die deutschen Fahnen auf Position zehn vor seinem Landsmann Rodrigo Pinillos als 13. hoch.   

Nach dem erfolgreichen Start in die internationale Rotax-Rennsaison geht es nach einer kurzen Pause im April weiter. Vom 22. bis 24.04 eröffnet die Rotax MAX Challenge Euro Trophy im belgischen Genk die diesjährige Meisterschaft.