Heiße Halbzeit der ROTAX MAX Euro Challenge in Salbris

30. Mai 2017, 8:49
Autor: Timo Deck | Bilderquelle:
Heiße Halbzeit der ROTAX MAX Euro Challenge in Salbris

Für die ROTAX MAX Euro Challenge stand vom 26. bis 28. Mai 2017 das zweite Saisonrennen auf dem Plan, das zugleich das Halbzeitrennen der ROTAX-Europameisterschaft markierte. Mit insgesamt 65 Teilnehmern fiel die Resonanz allerdings ernüchternd aus, was den spannenden Rennen im französischen Salbris allerdings keinen Abriss tat. Auch die deutschen Piloten konnten sich auf der 1.500 Meter langen Piste von Sologne Karting wieder eindrucksvoll in Szene setzen.
 
Bei den Minis bestimmte zunächst der Niederländer Kris Haanen (Slangen Karting) das Geschehen im Zeittraining, bevor er nach den Vorläufen vom Polen Oli Pylka (Uniq Racing) abgelöst wurde. Letztgenannter konnte den Platz an der Sonne in den Finalrennen ebenfalls nicht behaupten. Diesmal katapultierte sich Robert de Haan (CRG Holland) nach vorn. Der Niederländer holte sich einen Doppelsieg und damit die Tabellenspitze. Dahinter liefen Kris Haanen und Oly Pylka im Prefinale als Zweiter und Dritter ein, bevor die beiden im Finale ihre Positionen tauschten.
 
Kein Glück hatte das deutsche Duo Gianni Andrisani (RS Competition) und Dominik Reuters (Praga Official Racing Team Germany). Auftaktsieger Andrisani war am Sonntagmorgen im Fahrerlager von einem Auto angefahren worden und zog sich dabei eine Fußverletzung zu, die den Start an den Finalrennen unmöglich machte. Landsmann Reuters sammelte bei seiner Euro-Challenge-Premiere noch Erfahrung und konnte im Prefinale Platz vier einfahren bevor er im Finale wegen eines technischen Regelverstoßes disqualifiziert wurde.
 
Tabellenführer und Auftaktisger Tijmen van der Helm (JJ Racing) diktierte von Beginn an das Geschehen bei den Junioren. Zeittraining, Heats und Prefinale gingen auf das Konto des Niederländers. In seinem Windschatten kündigte sich im Prefinale aber bereits Teamkollege  Mike van Tugt (JJ Racing) und der Pole Sylwester Aleksejevas (Uniq Racing) an. Und tatsächlich folgte im entscheidenden Finale die Wachablösung an der Spitze. Mike van Tugt fand frühzeitig einen Weg vorbei an Tijmen van der Helm und brachte seinen ersten Saisonsieg in trockene Tücher. Hinter dem JJ-Racing-Duo komplettierte Sylwester Aleksejevas das Podium als Dritter.
 
Extrem ausgeglichen präsentierte sich das Feld der Senioren: Markierte im Qualifying noch der Österreicher Daniel Machacek (Daems Racing) die Bestzeit, übernahm der Brite Jordan Brown-Nutley (Dan Holland Racing) in den Heats das Kommando. Der Winter-Cup-Champion konnte sich im hartumkämpften Prefinale ebenfalls an der Spitze behaupten, musste dann aber kurz vor Rennende einen Ausfall in Kauf nehmen. Damit erbte der Schwede Charlie Andersen (KR Sport) den Sieg vor dem Belgier Felix Warge (Tys Racing Team) und Hugo Andersson (Dan Holland Racing), einem weiteren Schweden.
 
Letztgenannter drückte dann dem Finale seinen Stempel auf: Über weite Strecken des Rennens führte Hugo Andersson, bevor er in der letzten Runde doch noch von Felix Warge abgefangen wurde. Am Ende gewann der Belgier mit einem knappen Vorsprung von 0.381 Sekunden und bugsierte sich damit auch an die Tabellenspitze des Championats. Dritter wurde der Belgier Max Timmermans (KMS).
 
Durchwachsen verlief die Frankreich-Tour für die Deutschen Senioren: Eine positive Entwicklung nahm das Wochenende für Tamino Bergmeier (JJ Racing). Der Senior-Rookie mauserte sich nach einer mittelmäßigen Qualifikationsphase zum Top-Ten-Kandidaten und wurde in den Finalrennen mit den Positionen zehn und neun belohnt. Auch Robert Kindervater (Woik Motorsport) konnte wichtige Punkte sammeln: Er wurde im Prefinale starker Sechster, musste sich dann aber ausgerechnet im höher bepunkteten Finale mit Position 14 begnügen. Dennoch liegt der deutsche Hoffnungsträger auf dem hervorragenden dritten Platz in der Meisterschaft. Andre Walter (Kart Performance Racing) zeigte von Anfang bis Ende eine konstante Leistung im Mittelfeld und trat die Heimreise mit den Plätzen 13 und 17 an. Weniger rund lief es bei Christopher Dreyspring (VPDR). Der mehrfache deutsche RMC-Champion kam nicht so richtig in Fahrt, blieb als 14. des Prefinals unter seinem Möglichkeiten und rutschte im Finale wegen einer Frontspoiler-Strafe sogar auf Rang 22 ab. Da befand er sich in guter Gesellschaft, denn auch Landmann Sebastian Estner (VPDR) kam im Finale wegen einer Zeitstrafe nicht über Platz 23 hinaus. Im Prefinale hatte er noch mit einem respektablen zwölften Platz geholt.
 
Constantin Schöll (Daems Racing) war das Maß der Dinge im Zeittraining der DD2-Klasse. Auch in den Vorläufen führte an dem Österreicher kein Weg vorbei. Er gewann alle Heats und startete damit von der Pole-Postion ins Prefinale. Hier übernahm allerdings Cosimo Durante Francesco (Piazza Musso racing) das Zepter. Der Italiener führte das Rennen bis zur Halbzeit an, musste dann aber die Segel streichen und zusehen wie sich der Deutsche Marius Rauer (VPDR) mit über sieben Sekunden Vorsprung den Sieg und zugleich sein bestes Euro-Challenge Ergebnis sichern konnte. Constantin Schöll lief dahinter als Zweiter ein, während Auftaktsieger Max Fleischmann (VPDR) als Dritter das starke deutsche Ergebnis vervollständigte.
 
Im Finale konnten die Deutschen nicht ganz daran anknüpfen. Marius Rauer fiel nicht zuletzt aufgrund einer Zeitstrafe auf Position 13 zurück und musste den Sieg an Constantin Schöll abtreten. Als Zweiter setzte sich diesmal der Franzose Charlie Hipp (Kurb by MD) durch, der damit beim Heimspiel auf dem Podium stehen durfte. Auf Rang drei bestätigte Max Fleischmann sein Ergebnis aus dem Prefinale und sammelte damit genügend Punkte, um die Gesamtführung in der Meisterschaft zu verteidigen.
 
Eine gute Vorstellung lieferten auch die weiteren Deutschen ab: Marcel Schirmer (RS Competition) lag von Beginn an in Schlagdistanz zur Spitze und beendete die Finalrennen zweimal als Sechster. Patrick Weinstock (VPDR) haderte noch in der Qualifikationsphase mit seiner Performance. Doch im Prefinale kämpfte er sich bis auf Rang sieben vor. Leider musste er im Finale einen Ausfall verkraften.
 
Weiter geht es für die ROTAX MAX Euro Challenge vom 26. bis 30. Juli 2017. Im Hochsommer wird die Serie dann ihr Comeback in Deutschlang geben und im Prokart Raceland von Wackersdorf an den Start gehen.