Erste Entscheidungen in der Rotax MAX Challenge Euro Trophy gefallen

21. Juli 2021, 19:58
Autor: Timo Deck | Bilderquelle:
Erste Entscheidungen in der Rotax MAX Challenge Euro Trophy gefallen

Vom 16. bis 18. Juli 2021 gab die Rotax MAX Challenge Euro Trophy ihre Premiere in der Arena E in Mülsen. Zum ersten Mal gastierte die europäische RMC-Elite auf der 1.315 Meter langen Piste in Sachsen, wo der dritte und vorletzte Saisonlauf die heiße Phase der Meisterschaft einläutete. Das Wetter zeigte sich durchwachsen: Nach Sonnenschein am Freitag fanden die Heats bei Schauerwetter statt, bevor der Finaltage erneut im Trockenen über die Bühne ging.

Rund 100 Fahrerinnen und Fahrer waren angemeldet, um sich im Saisonendspurt noch einmal wichtige Meisterschaftspunkte zu sichern. Neben den vier Klassen der Rotax MAX Challenge Euro Trophy waren auch erstmals die Piloten der Rotax Project E20 Tour mit dem innovativen Elektro-Rennkart aus dem Hause BRP-Rotax zu Gast. Hier wartete auf den Tagessieger eins der begehrten Tickets für die Rotax MAX Challenge Grand Finals in Bahrain.

Junior: Ethan Jeff Hall holt ersten Euro-Sieg

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Ethan Jeff Hall (Strawberry Racing) zeigte den Junioren, wo es lang geht. Schon im Zeittraining katapultierte sich der Brite mit 0.027 Sekunden Vorsprung zur Bestzeit und startete die Vorläufe von der Pole-Position. Doch die nassen Verhältnisse am Samstag kamen dem Youngster nicht entgegen und mischten das Klassement kräftig durch. So war es letztlich Mikkel Pedersen (RS Competiton), der sich über die Pole-Position für das erste Finale am Sonntag freuen durfte.

Das erste Hauptrennen war hartumkämpft. Teilweise meldeten sechs Fahrer ihre Ansprüche auf den Sieg an, bevor der ehemalige Grand-Finals-Sieger Farin Megger (JJ Racing) als Erster den Zielstrich kreuzte. Doch dem Deutschen blieb der Heimsieg vergönnt. Eine Spoilerstrafe warf ihn auf Rang vier zurück, sodass Ethan Jeff Hall den Sieg vor den Niederländern Bruno Mulders (JJ Racing) und Matthijs Terlouw (Tony Kart) erbte.

Nicht minder spannend verlief das zweite Finale. Erneut kämpften sieben Fahrer um den Sieg, bevor sich Ethan Jeff Hall zur Halbzeit aus dem Pulk lösen konnte und seinen Vorsprung Runde um Runde ausbaute. Am Ende gewann der Youngster mit über fünf Sekunden Vorsprung vor Matthijs Terlouw und dem Deutschen Raphael Rennhofer (FM Racing). In der Tageswertung hatte Hall ebenfalls die Nase vor, während Terlouw und Mulders die Ehrenplätze belegten. Wenig Glück hatte Titelverteidiger Kai Rillaerts (JJ Racing). Er geriet im zweiten Finale in eine Rangelei und konnte lediglich Platz sieben retten. In der Meisterschaft führt der Belgier aber weiterhin die Tabelle an.

Senior: Doppelsieg für KR Sport

Die Senioren stellten mit 31 Fahrer*innen das größte Feld beim vorletzten Saisonlauf. Allen voran etablierte sich im Qualifying Callum Bradshaw (Strawberry Racing). Der Gesamtführende in der Meisterschaft ließ auch in den verregneten Vorläufen nichts anbrennen und sicherte sich deutlich die Pole-Position für das erste Finale am Sonntag.

Doch zum Finaltag wendete sich das Blatt für den Briten und die Konkurrenz legte nach: Acht Piloten kämpften im ersten Durchgang um den Sieg und mit Callum Bradshaw, dem Belgier Nick Cuppens (Daems Racing), dem Briten Sean Butcher (KR Sport) und Lachlan Robinson (KR Sport) aus den Emiraten sahen die Zuschauer alleine vier verschiedene Spitzenreiter. Erst gegen Rennende setzte sich Robinson durch und sah als Erster die Zielflagge. Eine Spoilerstrafe kostete ihn aber im Nachhinein den Sieg, den damit Teamkollege Butcher kassierte. Bradshaw wurde Zweiter vor Luca Leistra (Bouvin Power).

Im entscheidenden zweiten Finale schlug Robinson zurück. Schnell kämpfte er sich zurück an die Spitze und hielt dem Druck seiner beiden Verfolger, Bradshaw und Butcher, bis zum Fallen der Zielflagge stand. In der Tageswertung reichte es am Ende noch zu Platz drei, während sich Butcher als Sieger feiern lassen durfte. Bradshaw stieg als Zweiter auf das Podium und hatte ebenfalls Grund zur Freude, denn der Meistertitel ist dem amtierenden Kart-Weltmeister vor dem Finale in Wackersdorf nicht mehr zu nehmen.

DD2: Doppelsieg für Ville Viiliaeinen

Der Pole Sebastian Janczewski (Smart Racing Kart) war der Mann der Stunde im Qualifying der DD2-Klasse. Mit dem Bruchteil einer Sekunde markierte er die Bestzeit im 22-köpfigen Feld. Doch sein Gastspiel an der Spitze war nur von kurzer Dauer: Die verregneten Heats spülten ihn hoffnungslos ins Hinterfeld zurück. Derweil etablierte sich an der Spitze Matthias Lund (RS Competition). Mit zwei Siegen holte sich der Däne unangefochten die Pole-Position für das erste Finale.

Am Rennsonntag wurde die Luft jedoch dünner für Lund, der mit Ville Viiliaeinen aus dem eigenen Lager Konkurrenz bekam. Der Finne konnte sich an Lund vorbeikämpfen und das Rennen knapp vor seinem Stallgefährten und Martijn van Leeuwen (Schepers Racing) gewinnen. Das Bild wiederholte sich im zweiten Durchgang. Viiliaeinen behauptete sich erneut mit einem kontrollierten Rennen vor Teamkollege Lund, während diesmal der Tscheche Jakub Bezel (KSCA Sodi Europe) die Top-Drei komplettierte. In der Tageswertung feierte RS Competition mit Viiliaeinen und Lund einen souveränen Doppelsieg, während Jakub Bezel als Dritter auf das Podium stieg. In der Meisterschaftswertung führt weiterhin Petr Bezel (KSCA Sodi Europe) das Championat an.

DD2 Masters: Louveau gewinnt Meisterschaft

Das DD2 Masters erlebte in der Arena E einen packenden Zweikampf, dessen Hauptdarsteller der Deutsche Michael Becker (Compkart) und der Franzose Paul Louveau (Redspeed) waren. Lag im Zeittraining noch Becker an der Spitze, schlug Louveau in den Heats zurück. In den beiden Finalrennen fuhren die beiden schließlich in einer eigenen Liga und lieferten sich in beiden Läufen ein sehenswertes Duell mit mehreren Führungswechseln. Am Ende behielt aber Louveau in beiden Finals die Oberhand. Damit gewann der Franzose nicht nur die Tageswertung, sondern sicherte sich auch vorzeitig den Titelgewinn. Becker belegte Rang zwei auf dem Podium vor Christophe Capitaine (Kart Runner) aus Frankreich.

Rotax Project E20 Tour: Kekati gewinnt Tageswertung

14 Fahrer*innen traten beim ersten Rennen der Rotax Project E20 Tour an, um sich das begehrte Ticket für die RMC Grand Finals zu sichern. Den ersten Schritt in diese Richtung machte DEKM-Pilot Ellis Spiezia, der sich im Qualifying seine erste Bestzeit im E-Kart sichern konnte. Der Regen am Samstag warf den US-Amerikaner dann aber ins Hinterfeld zurück, während sich an der Spitze Theo Kekati etablierte. Der Pilot aus den Emiraten nutzte die Pole-Position in ersten Rennen am Sonntag und lieferte sich ein packendes Duell mit dem Deutschen Nikita Gense, das er letztlich im Fotofinish für sich entschied. Gense kassierte im Anschluss eine Spoilerstrafe und musste die Ehrenplätze dem Tschechen Jan Matys und dem Österreicher Mete Argun überlassen.

Im zweiten Durchgang meldete sich Spiezia eindrucksvoll zurück: Vom sechsten Patz aus gestartet, kämpfte er sich stark nach vorne und feierte am Ende seinen ersten Sieg im Project E20. Kekati folgte dahinter mit Respektabstand vor Gense auf Platz drei. In der Tageswertung gewann Kekati und durfte damit auch das Ticket für das RMC-Weltfinale in Empfang nehmen. Komplettiert wurde das Podium von Spiezia und Matyas.