Emilien Denners starke Leistung bleibt unbelohnt

26. April 2017, 7:27
Autor: Emilien Denner | Bilderquelle:
Emilien Denners starke Leistung bleibt unbelohnt

Beim Saisonauftakt der Kart Trophy Weiß-Blau startete Emilien Denner in Wackersdorf gegen ein hochklassiges Teilnehmerfeld. Beinahe 30 Fahrer griffen in der Schalter-Klasse ins Lenkrad um den Sieg heimzufahren. Unter anderem starteten Petr Ptacek Jr., Leon Köhler, Alessio Curto und Maranello Werkspilot Marco Zanchetta, die alle schon mehrere Rennsiege und Meisterschaften International einfahren konnten.

Während der freien Trainings am Freitag ließ der junge Franzose alle Anwesenden durch seinen Speed staunen. Als am Ende des Tages mit 42,42 Sekunden die absolute Bestzeit zubuche stand, bekam der Geschäftsführer des ProKart Racelands, Stephan Fritsch, in Wackersdorf nur noch ein kurzes „Wahnsinn!“ über die Lippen. Schon am Samstag nahm das Unglück für den Youngster seinen Lauf. „Ich hatte den Rennmotor beim Motorentuner für dieses Wochenende frisch machen lassen. Er hätte am Donnerstag bzw. spätestens Freitag in Wackersdorf ankommen sollen. Leider war das nicht der Fall und wir konnten nur unseren Trainingsmotor nutzen und gleichzeitig hoffen, dass nichts Schlimmeres passiert.“, so Emiliens Vater Eric Denner. Als Emilien eine Session mit einem irreparablen Getriebeschaden abbrechen musste war die Stimmung war auf dem Tiefpunkt.

Glücklicherweise entschied sich Stefan Fritsch dafür dem „Kleinen“ einen seiner Trainingsmotoren für den Sonntag zur Verfügung zu stellen, was den Start bei der zweiten Rennveranstaltung seiner Karriere sicherte. Beim Warm-up früh morgens sprang trotz Probleme der siebte Rang für Emilien raus. „Da meine Schaltstange am Chassis anstand, als ich in die Schikane einbog konnte ich nicht mehr runterschalten und ich verlor rund drei Zehntelsekunden pro Runde, was mir sicher eine Top-Platzierung gekostet hat.“, so der 15-Jährige Schaltkartpilot nach dem ersten offiziellen Training der Veranstaltung. Als zum Zeittraining leichter Schneeregen einsetze spielte die Luftdruck-Lotterie und die Erfahrung bei diesen Bedingungen eine große Rolle. Dennoch konnte Emilien die neuntschnellste Runde in den Asphalt brennen.

Aus der fünften Startreihe gelang dem Nachwuchstalent einen guten Start und er kämpfte sich auf den siebten Platz nach vorne. Beim Versuch weitere Positionen gut zu machen, musste Emilien einem Konkurrenten ausweichen um eine Kollision zu vermeiden. Dabei drehte er sich und verlor damit seine gute Ausgangslage. Nach dem er sich bis zum Ende des Rennens wieder auf Rang 17 vorfuhr, bereitete sich Emilien sofort mit höchster Intensität für das Finale vor. Auch wenn die Startposition keine großen Überraschungen zuließ, fuhr Emilien mit perfektem Start gleich in den ersten Runden acht Plätze nach vorne und fand sich erneut in den Top-Ten des starken Teilnehmerfeldes wieder. Jedoch sollte auch diese Leistung nicht belohnt bleiben. Erneut wurde ihm der Versuch nach vorne zu kommen unverschuldet zum Verhängnis und er fiel bis ans Ende des Feldes zurück. Mit unglaublichen Rundenzeiten und großartiger Konstanz, kämpfte er sich auf die 16. Position nach vorne. Die zweitschnellste Rundenzeit im Rennen bestätigte seine gute Leistung, die leider nicht mit dem erhofften und verdienten Lohn ausgezeichnet wurde.

„Es ist schade, dass es so gelaufen ist, weil ich mit der Pace sicher um die Top-5 hätte kämpfen können. Trotz der 17. Startposition im Zeittraining wäre das möglich gewesen.  Natürlich bin ich nicht glücklich über den Verlauf des Wochenendes, aber es ist wichtig jede Erfahrung mitzunehmen um mich weiterzuentwickeln. In diesem Sport spielen hunderte Parameter eine Rolle, um erfolgreich zu sein, daher ist auch ein solches Wochenende ein wichtiger Vorschritt.“, so ein geknickter aber bodenständiger Emilien Denner. Auch sein Privat-Coach Jonathan Thonon äußerte sich sehr positiv über seinen Schützling: „Vor nicht einmal fünf Monaten hatte Emilien Basketball gespielt! Heute kann er sich mit den besten Fahrern Europas in der Königsklasse „batteln“! Ich habe in meiner Profikarriere noch nie ein solches Talent gesehen. Es ist einfach unfassbar in welcher Präzision er an die Aufgaben rangeht. Kein Wunder, dass schon größere Teams mit ihm im Kontakt stehen.“

Es gilt abzuwarten, was die Zukunft für Emilien Denner bereithält. Die nächsten Veranstaltungen werden sicher weitere Kenntnisse und Erfahrungen bringen. Schon am 4. Mai startet er mit Kali Kart Germany beim Westdeutschen ADAC Kart Cup in Liedolsheim, bevor beim zweiten Lauf der ACV Kart Nationals auf dem Vogelsbergring in Wittgenborn vom 2.- 4. Juli 2017 an den Start geht.