Partystimmung bei Honda Spirit

31. Juli 2018, 17:00
Autor: Frank Jelinski | Bilderquelle:
Partystimmung bei Honda Spirit

Der 4.Lauf zur GTC in Wittgenborn war die erwartete Hitzeschlacht des Jahres. Bereits zum freien Training zeigte das Thermometer um 09.00Uhr 25° an, bis zu 34° wurden für den Tag erwartet. Im Schatten wohlgemerkt! In der Sonne hingegen wähnte man sich in Afrika, zumal kein Luftzug Linderung versprach. Die Organisatoren beschlossen bereits am Freitag die maximale erlaubte Fahrtzeit auf 45 Minuten pro Turn zu begrenzen um Hitzeopfer zu vermeiden.

Im Qualifying stanzte die Schnitzelalm eine Bestzeit in den glühenden Asphalt, die „GTC untypisch“ 1,5 Zehntel schneller war als die des zweitplatzierten Teams vom WGKC. Der Tabellenführer vom KSF Bosch glänzte mit P3 vor Oberheiden Motorsport. Erneut schafften es gleich drei Trophy-Teams in die Top 10. Needracing.com mit einem ganz starken P5 sowie EM Racing aus Cheb (P9) und die Hausexperten III (P10)

Das Super Race Weekend mit einem 3h, 6h und abschließenden 3h Rennen am Sonntag, ist gleichermaßen geliebt wie gehasst. Kurze Reparaturpausen zwischen den Rennen gepaart mit einer, für GTC Verhältnisse Sprintdistanz, verlangt den Beteiligten alles ab. Allerdings hat man auch die Chance einem vergurkten Lauf sogleich, mit einem Topresultat vergessen zu machen.

Im ersten 3h Rennen war die #11 von Schnitzelalm aus der Pole heraus dominant, kontrollierte das Rennen und feierte ihren ersten GTC Gesamtsieg. DG Racing by Messebau folgte zwar nur 6 Sekunden dahinter, hatte aber, bei identischen Rundenzeiten keine Chance anzugreifen. Eine etwas größere Lücke dann auf P3 für die #34 vom MSC Oberflockenbach und Honda Spirit, die aber alle Hände voll zu tun hatten, die in Wittgenborn ganz starken Hausexperten.de III (#50) hinter sich zu halten. P5 für die beste Trophy Mannschaft war absolut Spitze, genau wie P6 für die zweite Trophy Mannschaft von EM Racing/Cheb. Die Tschechen waren zum ersten Male in Wittgenborn und fanden sich auf Anhieb gut zurecht. Diese 6 Teams waren alle rundengleich mit der siegreichen Schnitzelalm Mannschaft!

Eine Runde zurück dann ATW Racing vor der erneut starken Truppe von Talentfrei Racing, die den Tabellenführer vom KSF Bosch schlagen konnten. Die Sensationsmannschaft der ersten Saisonhälfte wurde vor Wittgenborn in die Top-Klasse hochgestuft, was bei den Bambergern auf wenig Gegenliebe stieß. Und dennoch agierten der KSF Bosch erneut wie eine Mannschaft aus der GTC Elite Klasse und platzierte sich in den Top-Ten. Auf P10 folgte der WGKC, die mit der schnellsten Rennrunde glänzten und auch P11 muss man erwähnen. Ein Rookie, in Form von den BIGBOYS aus Sylt, verpasste die Top-Ten hauchdünn. Als Cup Team nur mit einer Runde Rückstand auf die GTC Elite, war ebenfalls „Bockstark“

10 Minuten Schrauberpause, Startaufstellung und ab ging es in die doppelte Distanz, dem zweiten Lauf über 6 Stunden. Und nun sollten einige Top-Favoriten straucheln. Zunächst erwischte es den MSC Oberflockenbach. Während einer Pace-Kart Phase ging der Motor der #34 einfach aus. Beim versuch ihn wieder Leben einzuhauchen riss das Starterseil. Kart bergen, Starterseil tauschen, Chaos in der Box, Motor wieder starten, Motor läuft, Motor geht aus, wieder auf den Bock, Vergaser tauschen, Motor läuft wieder. Ein Resultat in den Punkterängen durfte man sich aber abschminken. Nach 2 Stunden tauchten bedrohliche Wolken am Himmel auf, eine kleine Sinnflut begann und viele Mannschaften vertrauten dem heißen Asphalt, hofften auf einen nur kurzen Schauer oder dem Abbruch durch die Rennleitung und blieben auf Slicks. Oberheiden Motorsport segelte an einer ungünstigen Position von der Strecke und rutschte heftig in einen Reifenstapel. Das volle Programm. Spurstange, Achsschenkel, Lenksäule. Das Rennen war gelaufen. Kurz darauf kämpfte Schnitzelalm Racing mit zu viel Wasser im Vergaser. Mit Slicks und ohne Regenschutz am Vergaser verlor man so zwei Runden, bis die Blitze des nahen Gewitters näherkamen und die Rennleitung das Rennen unterbrechen musste. Honda Spirit führte mit einer Runde Vorsprung auf LS Racing (91), dem WGKC und DG Racing by Messebau. Gut 1,5 Stunden stand das Feld bevor sich das Gewitter verzog. Beim Re-Start war es fast egal ob man mit Slicks oder auf Regenreifen setzte. Die Schnitzelalm (beim Abbruch in der Box) wechselte lieber schnell den Motor, als zu versuchen das Wasser aus dem Vergaser zubekommen und konnte gleich die richtige Reifenwahl für den Re-Start treffen. Trotzdem blickte man auf eine Runde Rückstand (P11), nachdem alle wieder auf Slicks zurückgewechselt hatten und noch 2 Stunden zu fahren waren.

Honda Spirit führte vor DG Racing, den MSC O Junioren, WGKC, der #111 von Schnitzelalm und ATW, alle mit bis dahin absolvierten 137 Runden. Nur knappdahinter LS Racing, die Cool Runnings und die Hausexperten (#50) Dann erwischte es die Cool Runnings, wie im ersten Lauf Probleme mit gerissenen Krümmer.

Im Ziel feierte Honda Spirit den Laufsieg mit 43 Sekunden vor DG Racing und dem WGKC. DG Racing by Messebau hatte damit 2 x P2 erreicht und war heißester Anwärter auf den Tages-Gesamtsieg. Alle Karts durften nun in das Nacht-Parc-Fermee, was den Beteiligten einen entspannten Abend versprach. Bei Honda Spirit startet eine Party. GTC Driver Champ Dominik Buss feierte nicht nur einen starken Sieg sondern auch seinen 25. Geburtstag. Ob er danach am Sonntag noch einsatzfähig war?

Ja, und wie. Mit P4 für Honda Spirit konnten die Rodenbacher als Punktbestes Team den Gesamtsieg sichern und als neuer Tabellenführer die Heimreise antreten. Der MSC Oberflockenbach gewann den abschließenden 3h Lauf mit 22 Sekunden Vorsprung. Schadensbegrenzung für die Odenwälder, nach der Nullnummer vom Vortag. P2 ging an eine Trophy Mannschaft. Die Hausexperten (50) verpassten knapp das Kunststück eines Gesamtsieges, entzogen sich aber so einer Diskussion um einen eventuellen Aufstieg. Auch die Schnitzelalm betrieb Schadensbegrenzung, geigte mit ihrem Ersatzmotor in der Anfangsphase derart auf, dass die TK´s das Treibwerk sogleich zur Vollkontrolle einbehielten. Der Motor, einer aus der goldenen Serie des letzten Jahres, wurde bewusst nicht von Beginn an eingesetzt, da man jederzeit einen Exitus erwartet. Dieser trat zwar nicht ein, trotzdem büßte der GX390 unerklärlicherweise den Speed in der letzten Stunde ein. Hinter Honda Spirit dann auf P5 endlich Oberheiden Motorsport. Ein versöhnlicher Abschluss eines sonst nicht so tollen Race Weekends. Für DG Racing reichte es „nur“ zu P6, trotzdem holte man damit P2 in der Weekend-Wertung. Es folgten zwei weitere Trophy Teams. Das Kollektiv Seidel Team vor den erneut starken EM Racing Mannschaft und dann der KSF Bosch. Die Bamberger zeigten nicht ganz die Performance wie gewohnt gehen aber mit der Kleinigkeit von 3 Punkten Rückstand in der Tabelle zum Highlight der Saison nach Wackersdorf. Der MSC Oberflockenbach hat ebenfalls noch alle Möglichkeiten. P3, 6 Punkte hinter Honda Spirit. Bei noch 150 zu vergebenen Punkten aus den letzten zwei Rennen ist selbst für DG Racing (41 Punkte Rückstand) alles drin, während Oberheiden (-67 Punkte) und Schnitzelalm Racing (-75 Punkte) auf Ausrutscher der ersten vier hoffen muss. Bei einer Restdistanz von 36 Rennstunden ist so etwas aber jederzeit möglich.