Wetterkapriolen und neue Sieger beim ADAC Kart Masters

Meisterschaften bleiben weiterhin spannend

8. September 2014, 13:00
Autor: Fast-Media - Björn Niemann | Bilderquelle:
Wetterkapriolen und neue Sieger beim ADAC Kart Masters

Im ADAC Kart Masters ist noch nichts entschieden. Die Teilnehmer der stärksten Kartrennserie Deutschlands halten auch nach der vierten Saisonstation in der etropolis Motorsport Arena Oschersleben die Meisterschaften offen. Für Abwechslung sorgte wechselhaftes Wetter am Rennsonntag.

Für die 182 Fahrerinnen und Fahrer des ADAC Kart Masters ging es am vergangenen Wochenende (6.-7. September) nach Sachsen-Anhalt. Vor den Toren Magdeburgs fanden in der etropolis Motorsport Arena Oschersleben die Wertungsläufe sieben und acht statt. Nach Sonnenschein am Samstag, sorgte am Sonntag starker Nebel und ein Regenschauer für Abwechslung. Der ADAC Ortsclub AMC Diepholz e.V. und die Teilnehmer meisterten die Herausforderungen aber gekonnt und am Abend fand die Siegerehrung pünktlich statt.

In den einzelnen Meisterschaften ist auch nach Oschersleben weiterhin alles offen. In zehn spannenden Finalrennen gab es gleich drei neue Fahrer auf der obersten Stufe des Siegerpodiums. Als Sieger wurden am Abend Hugo Sasse, Jan Lukas Keil (beide Bambini), Lirim Zendeli (KF Junior), Maximilian Paul, Marco Pfaff (beide X30 Junior), Lasse Weis, Simon Steffen (beide X30 Senior) und Daniel Stell (KZ2) geehrt.

Bambini: Jan-Lukas Keil baut Gesamtführung aus

Lokalmatador Hugo Sasse (Dürrröhrsdorf/Meier Motorsport) war auf der 1.018 Meter langen Strecke in der Magdeburger Börde in seinem Element. Der Youngster feierte seine erste Pole-Position und verteidige diese auch in den Vorläufen. Auf nasser Strecke schenkten sich die Youngsters im ersten Rennen jedoch nichts. Luca Maisch (Neustetten/TB Motorsport Racing Team) führte das Feld zu Beginn an. Doch seine Verfolger ließen nicht locker: Paul Enders (Salmtal/Ebert Motorsport) erkämpfte sich nach drei Runden die Spitze und verschuf sich einen deutlichen Vorsprung. Zu Rennende hatte er jedoch seine Rechnung ohne Hugo Sasse gemacht. Der Sachse hatte die meisten Reserven und zog in der letzten Kurve an Enders vorbei. „Wow, mit solch einem Endspurt hatte ich nicht gerechnet, umso mehr freue ich mich über meinen Sieg. Danke an mein Team für die hervorragende Unterstützung.“ Hinter den beiden Führenden reihten sich Davids Trefilovs (Berlin/TR Motorsport), Miroslaw Kravchenko (Krefeld/DS Kartsport) und Luca Maisch ein.

Gewohnt eng hingen die Bambini auch im zweiten Durchgang zusammen: Hugo Sasse verteidigte im ersten Renndrittel seine Führung, von hinten stürmte jedoch Jan-Lukas Keil (Rommerskirchen/Solgat Motorsport) nach vorne und verwies in der vierten Runde den Dürrröhrsdorfer auf die weiteren Ränge. Bis zum Überqueren der Ziellinie verwaltete er seinen Spitzenplatz und baute seine Meisterschaftsführung weiter aus. „Im ersten Lauf hatte ich im Regen kleinere Schwierigkeiten, auf trockener Strecke lief es dann aber sehr gut. Mit meinem zweiten Sieg habe ich nun einen komfortablen Vorsprung in der Meisterschaft“, schielte Keil schon Richtung Saisonfinale. Davids Trefilovs überholte auf den letzten Metern auch noch Hugo Sasse und wurde Zweiter. Rang vier und fünf gingen an das TR Motorsport-Duo Luke Raspudic-Verleih (Ratingen) und Phil Hill (Mülheim).

Meisterschaftsstand Bambini nach 8 von 10 Läufen:
1. Jan Lukas Keil (131 Punkte)
2. Miroslaw Kravchenko (113 Punkte)
3. Phil Hill (105 Punkte)
4. Paul Enders (90 Punkte)
5. Luke Raspudic-Verleih (77 Punkte)

KF Junior: Lirim Zendeli zum Dritten

Nichts Neues bei den KF Junioren: Wie schon in Ampfing und Kerpen stand in beiden Rennen der Bochumer Lirim Zendeli (KSM Racing Team) ganz oben auf dem Siegerpodium. Mit drei Doppelsiegen in Folge und insgesamt sieben Saisonsiegen, ist ihm der Titel nur noch theoretisch zu nehmen. „Sieben Punkte mehr, dann hätte ich hier schon den Titel gewonnen. Nun versuche ich meinen Erfolgskurs in Wackersdorf fortzusetzen. Abgesehen von der verpassten Pole-Position war das Wochenende wieder perfekt“, zeigte sich Lirim zufrieden.

Als Einziger bot ihm Jannes Fittje (Langenhain/ADAC Hessen-Thüringen e.V.) Paroli. Im Qualifying fuhr der Thüringer die Bestzeit und hielt auch in den Finals den Anschluss. Mit einem deutlichen Vorsprung kam er nach 16 Rennrunden als Zweiter ins Ziel. Hart war hingegen der Kampf um Platz drei. Gleich mehrere Fahrer rechneten sich Chancen auf den letzten Podestplatz aus, den längsten Atem hatte Robin Falkenbach (Köln) gefolgt von Jonathan Judek (Hohenhameln/im-racing motorsport) und Fabio Citignola (Karlsdorf/Lanari Racing Team).

Im zweiten Rennen entschied Jannes Fittje den Start zu seinen Gunsten und führte das 23 Mann starke Feld an. Doch Lirim Zendeli ließ sich seinen Doppelsieg nicht nehmen und ging in der sechsten Runde an Fittje vorbei. Der blieb im Windschatten des Führenden, schaffte aber keinen Konter. In der Vergabe um den dritten Platz behauptete sich diesmal Fabio Citignola vor Robin Falkenbach und dem ADAC Stiftung Sport-Förderpiloten Max Hesse (Wernau/Solgat Motorsport).

Meisterschaftsstand KF Junior nach 8 von 10 Läufen:
1. Lirim Zendeli (195 Punkte)
2. Jannes Fittje (152 Punkte)
3. Max Hesse (93 Punkte)
4. Gianni Janzik (73 Punkte)
5. Carrie Schreiner (71 Punkte)

X30 Junior: Siege von Paul und Pfaff machen Meisterschaft spannend

Bei den X30 Junioren spitzt sich der Meisterschaftskampf nach den Wertungsläufen sieben und acht zu. Mit Maximilian Paul (Dresden/Team NKS for Racing) freute sich der fünfte Fahrer über einen Saisonsieg. Im Verlauf des Zeittrainings und der Heats gab aber Marco Pfaff (Lanzerath/RMW Motorsport) den Ton an und stand auf der Pole-Position.

Auch auf nasser Strecke behauptete er im ersten Finale seinen Spitzenrang und fuhr sogar einen kleinen Vorsprung heraus. Nach fünf Runden unterlief ihm jedoch ein kleiner Fehler und er drehte sich. Dabei fuhren Maximilian Paul und Luis Glania (Unna/FAE Racing) an ihm vorbei und Pfaff reihte sich als Dritter ein. In einem spannenden Endspurt kämpfte er sich aber wieder bis auf Rang zwei nach vorne und führte das Feld in der letzten Runde an. Maximilian Paul gelang jedoch der Konter und jubelte im Ziel über seinen ersten Saisonsieg: „Was für ein Rennen, es ging zeitweise schon sehr hart zur Sache. In der letzten Runde habe ich einen kleinen Fehler von Marco genutzt und gewonnen. Ein super Erfolg in einem spannenden Rennen.“ Marco Pfaff und Luis Glania wurden Zweiter und Dritter vor Jan Buchwald (Bergneustadt/Grundei Motorsport) und Luca Lippkau (Reken/RMW Motorsport).

Im zweiten Finale bestimmte erneut Marco Pfaff das Tempo, er gewann den Start und ließ sich seinen Sieg nicht mehr nehmen. Dabei rückten zu Rennende Maximilian Paul und Luis Glania noch einmal gefährlich nah, fanden aber keinen Weg an dem Tony-Kart-Fahrer vorbei. „Abgesehen von meinem Dreher im ersten Rennen, ein perfektes Wochenende für mich. In der Meisterschaft habe ich meinen Rückstand deutlich verringert und kann sogar noch gewinnen. Ein Dank an mein Team und meinen Mechaniker Alex.“ Die Top-Fünf komplettierten die aktuell Gesamtführende Michelle Halder (Meßkirch/Wildkart Racing Team) und Jan Buchwald. In der Meisterschaft haben vor dem Finale noch fünf Fahrer berechtigte Chancen auf den Gesamtsieg. Angeführt wird das Klassement von Michelle Halder vor Luca Lippkau, Maximilian Paul, Marco Pfaff und Loris Prattes (Neuhemsbach/RMW Motorsport).

Meisterschaftsstand X30 Junior nach 8 von 10 Läufen:
1. Michelle Halder (115 Punkte)
2. Luca Lippkau (103 Punkte)
3. Maximilian Paul (98 Punkte)
4. Marco Pfaff (95 Punkte)
5. Loris Prattes (95 Punkte)

X30 Senior: Lasse Weis und Simon Steffen teilen sich Siege

Aljosha Prothmann (Gröbenzell/RS Motorsport) fuhr seine erste Pole-Position im ADAC Kart Masters ein, doch im Verlauf der Heats musste er seinen Kontrahenten den Vortritt lassen. Die beiden Meisterschaftsfavoriten Tobias Dauenhauer (Mörlenbach/Team Hemkemeyer) und Julian Hanses (Hilden/MSC Langenfeld e.V.) stellten die erste Startreihe.

Doch pünktlich zum ersten Finale sorgte das Wetter für Aufsehen. Regen setzte ein und das gesamte Feld ging mit profilierten Reifen an den Start. Erster Leidtragender der schwierigen Streckenbedingungen war Polesetter Tobias Dauenhauer: Direkt nach dem Start rutschte er ins Aus und fiel weit zurück. Neuer Spitzenreiter war Julian Hanses, aber auch für den Meisterschaftsführenden lief nicht alles glatt. Während harter Positionskämpfe verlor er etwas an Boden und kam nur als Sechster ins Ziel. An der Spitze, war währenddessen Lasse Weis (Peiting-Birkland/MC-Dießen im ADAC) nicht zu stoppen. Mit einem großen Vorsprung feierte er seinen ersten Erfolg in Deutschlands stärkster Kartrennserie: „Zu Beginn war das Rennen gar nicht einfach. Es ging hin und her, doch ab der Hälfte habe ich meine Position ausgebaut und sicher gewonnen.“ Die Entscheidung um Platz zwei war dagegen deutlich knapper. Gleich drei Fahrer duellierten sich über weite Strecken, beim Fallen der Zielflagge hatte Kevin Kratz (Haimhausen/RL-Competition.com) vor Simon Steffen (Minderlittgen/Dischner Racing Team) und Massimo Lo Bianco (Wolfsburg/RMW Motorsport) die Nase vorne. Giuliano Göbbels (Jülich/MSC Langenfeld e.V.) schloss die Top-Fünf ab.

Im zweiten Finale schlug die Stunde für Simon Steffen, auf trockener Strecke erkämpfte er sich die Führung und löste sich von seinen Kontrahenten. Im Ziel feierte er seinen zweiten Saisonsieg und verbesserte sich auf Meisterschaftsrang zwei. „Gestern lief es noch nicht perfekt, doch schon im ersten Rennen war ich konkurrenzfähig und freue mich riesig über meinen Sieg. In Wackersdorf werde ich noch einmal attackieren“, fasste der Top-Kart-Pilot zusammen. Heiß her ging es auf den anderen Rängen, zeitweise fuhren bis zu zehn Karts wie an einer Perlenschnur gezogen und sorgten mit zahlreichen Überholmanövern für viel Freude bei den Zuschauern. Zweiter wurde erneut Kevin Kratz gefolgt von Giuliano Göbbels, Julian Hanses und Aljoscha Prothmann.

Meisterschaftsstand X30 Senior nach 8 von 10 Läufen:
1. Julian Hanses (140 Punkte)
2. Simon Steffen (107 Punkte)
3. Lasse Weis (97 Punkte)
4. Kevin Kratz (92 Punkte)
5. Aljoscha Prothmann (86 Punkte)

KZ2: Daniel Stell meldet sich mit Doppelsieg zurück

Die Schaltkarts gehörten auch in Oschersleben mit 41 Teilnehmern zu den Publikumslieblingen. Seine erste Bestzeit in der Königsklasse fuhr Yannik Witte (Garbsen/SRP Racing Team). Doch in den Heats meldete sich Vierfachsieger Alexander Schmitz (Wesel/KSW Racing Team) zurück – ein Sieg und ein zweiter Platz gingen auf sein Konto.

Aus der Pole-Position sah es auch im ersten Finale nach einem Sieg von Schmitz aus, doch mit steigender Renndistanz büßte er an Performance ein und musste sich gegen die Angriffe eines Verfolger-Duos wehren. Bis zum Rennende hielt er dem Druck nicht stand und kam hinter Daniel Stell (Knetzgau/TB Motorsport Racing Team) und Tom Lorkowski (Rösrath/MAXIM-Recycling-Racing-Sport) als Dritter ins Ziel. Stephan Schönlebe (Freiberg/Team NKS for Racing) reihte sich als Vierter vor Yannik Witte ein.

Nach seinem Erfolg im Auftaktrennen, gab es für Daniel Stell auch im zweiten Lauf kein Halten mehr. Vom Start weg fuhr er ein Polster heraus und siegte mit über fünf Sekunden Vorsprung. „Gestern sah es noch gar nicht gut aus“, berichtete Stell auf dem Siegerpodium. „Wir hatten Probleme mit dem Motor, haben diese über Nacht aber gefunden und uns deutlich gesteigert. Trotz des vielen Pechs bisher, habe ich jetzt sogar noch kleine Titelchancen“, fuhr der Schaltkart-Rookie fort. Erneut als Zweiter reihte sich Tom Lorkowski vor einem der Jüngsten im Feld Toni Wolf (Schönbrunn/SRP Racing Team) ein. Platz vier ging erneut an Stephan Schönlebe gefolgt von Nico Jöcker (Wuppertal/Kartshop Ampfing).

Meisterschaftsstand KZ2 nach 8 von 10 Läufen:
1. Tom Lorkowski (140 Punkte)
2. Alexander Schmitz (116 Punkte)
3. Daniel Stell (115 Punkte)
4. Paul-Tobias Winkler (83 Punkte)
5. Manuel Huber (72 Punkte)

Das große Finale des ADAC Kart Masters findet in drei Wochen (27.-28. September) statt. Dann fallen im Prokart Raceland Wackersdorf die Entscheidungen in der stärksten Kartrennserie Deutschlands. Mit noch fünf zu vergebenen Titeln, darf man sich auf eins der spannendsten Finalwochenenden der vergangenen Jahre freuen.

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