Valentin Kluss holt sich den ADAC-Titel

27. Oktober 2021, 18:17
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Valentin Kluss holt sich den ADAC-Titel
Eigentlich hätte die nationale Saison bereits mit dem Lauf in Mülsen vor fünf Wochen beendet sein sollen. Aufgrund der Corona bedingten Absage des Rennens in Ampfing wurde das Finale des ADAC-Kart-Masters auf das vergangene Wochenende nach Wackersdorf verlegt. In der Klasse OK-Junior durfte man ein Herzschlagfinale erwarten. Außer dem Piloten des KSM-Official Racing Team Valentin Kluss waren es noch Taym Saleh (TB Racing Team) und Maximilian Schleimer (AT Motorsport), die noch aus eigener Kraft die Meisterschaft für sich entscheiden konnten.
 
Entsprechend groß war der Druck für den Bad Mergentheimer Kluss, der zur Mitte der Saison nach drei Rennsiegen bereits auf eine souveräne Führung in der Meisterschaft blicken konnte. Doch dann folgte eine Pechserie mit zahlreichen Zwischenfällen, die Kluss bis auf Platz drei im Championat zurückwarfen. Dass Kluss in der Lage ist auch mit der internationalen Spitze auf Augenhöhe zu kämpfen, bewies er zuletzt mit einem Podium beim letzten Lauf zur internationalen Deutschen Kartmeisterschaft vor drei Wochen in Ampfing.
 
Entsprechend selbstbewusst präsentierte sich Kluss zum Finale in Wackersdorf. Bereits im Qualifikationstraining zeigte der Junior, dass der Weg zum Titel nur über ihn führen wird: „Von der Pole kann ich mir zwar nichts kaufen, aber sie ist sehr wichtig für die erste Kurve“, stapelte der Vierzehnjährige tief. In den beiden Heats machte der KSM-Pilot nach zwei Start-Ziel-Siegen gleich eine weitere klare Ansage: „Ich hol mir das Ding, der Punktestand interessiert mich nicht …“ nachdem ihm sein Teamchef Willi Müchen vorrechnete, dass er immer noch vier Punkte hinter der Konkurrenz liegt.
 
Im ersten Finale am Sonntag ließ Kluss erneut nichts anbrennen und landete seinen wichtigsten Sieg des Wochenendes – mit der Souveränität eines entschlossenen Champions. Die Konkurrenten blieben etwas zurück, so dass Kluss zum letzten Finalrennen mit beruhigenden sieben Punkten Vorsprung an den Start ging. „Jetzt bitte mit Kopf fahren“, lautet die Vorgabe seines Mentors Robert Schlünssen, der bereits im südspanischen Campillos zur Vorbereitung der Kartweltmeisterschaft weilte und die Entwicklung im fernen Wackersdorf genau verfolgte. Diesen Rat beherzigte der Rotax-Junior-Champion des Jahres 2020. Kluss hielt sich aus allen Zweikämpfen heraus und kürte sich mit einem ungefährdeten dritten Rang zum ADAC-Kart-Masters Champion 2021.
 
„Ich bin superglücklich. Meine Pechserie zur Saisonmitte hat mich nur noch entschlossener gemacht. Die zwei wichtigsten nationalen Juniorentitel Rotax und OK nacheinander gewonnen zu haben, macht mich stolz. Tausend Dank an KSM Official Racing Team, das fühlt nach einem Hauch von Schumacher-Geschichte an“, schwärmt Kluss von der Aura des früheren Teams des siebenfachen Formel-1 Weltmeisters. „Danke auch an mein dänisches Team RS Competition, an meine Sponsoren und an meinen Meisterschrauber André Panchianeschi, der immer alles aus mir und meinem Kart herausgeholt hat“.
 
Zum Saisonabschluss geht es jetzt direkt nach Campillos / Spanien zur CIK-FIA Kartweltmeisterschaft.  Kluss wird dort neben Maxim Rehm als einer von nicht mehr als zwei Deutschen gegen rund 100 Junior-Piloten aus aller Welt um die höchste Auszeichnung im internationalen Kartsport kämpfen.