Rotax Max Challenge Euro Trophy: Spannender Auftakt In Belgien

12. August 2020, 21:45
Autor: Tim Deck | Bilderquelle:
Rotax Max Challenge Euro Trophy: Spannender Auftakt In Belgien

Für die Rotax MAX Challenge Euro Trophy hatte das Warten auf den ersehnten Saisonstart endlich ein Ende: Auf der Kartstrecke im belgischen Genk, dem „Home of Champion”, absolvierte die Europameisterschaft der Rotax-MAX-Fahrerinnen und -Fahrer vom 7. bis 9. August 2020 die erste von insgesamt vier geplanten Stationen.

Nachdem die Macher der RMC Euro Trophy schon im Februar einen eindrucksvollen Winter Cup in Campillos (ES) mit 200 Teilnehmern auf die Beine gestellt hatten, verhinderte die COVID-19-Zwangspause den ursprünglichen Auftakt des Championats im April. Umso mehr brannte die Rotax-Elite auf das erste Meisterschaftsrennen, das aus behördlichen Gründen allerdings mit einer reduzierten Teilnehmerzahl stattfinden musste. Letztendlich waren 136 Piloten am Start und repräsentierten einen internationalen Querschnitt von rund 20 Nationen.

Neben den offiziellen RMC-Euro-Trophy-Klassen der Junioren, Senioren, DD2 und DD2 Masters, die nicht nur um die Meisterschaft, sondern auch um insgesamt neun RMC-Grand-Finals-Tickets kämpften, gastierten 2020 erstmals auch die Nachwuchsklassen der Micros und Minis im Rahmen der Serie. Beide Klassen absolvierten offene Rennen ohne Meisterschaftswertung, wobei sich die Gewinner jedes Events über ein Ticket für die RMC International Trophy freuen durften. Entsprechend heiß waren die Rennen auf dem 1.360 Meter langen Kurs in Flandern umkämpft und auch das Wetter stellte Mensch und Material auf die Probe: Mit Temperaturen jenseits der 35°C an den Qualifikationstagen sowie Regen am Sonntag war für jeden etwas dabei …

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Micro: Doppelsieg für Mees Houben

Der Brite Scott Marsh (Dan Holland Racing) fuhr die erste Trainingsbestzeit der Micro-Klasse im Rahmen der RMC Euro Trophy. Doch nach den Heats musste er Max Sadurski (Energy) den Platz an der Sonne überlassen. Der Niederländer gewann alle Vorläufe und ging damit als klarer Favorit in den Finaltag. Doch der Wetterwechsel am Sonntag bekam dem Youngster nicht. Auf der rutschigen Piste reichte es für ihn für die Positionen vier und zwei, womit er Rang zwei in der Tageswertung belegte. Eine Klasse für sich war derweil sein Landsmann Mees Houben (GKS Lemmens Power). Der Exprit-Pilot war im Nassen unschlagbar und holte sich den Doppelsieg. Komplettiert wurde das Podium mit Jake Menten (Evo) von einem weiteren Niederländer.

Mini: Taym Saleh gewinnt bei Mini-Debüt

Reno Fernon Francot (GKS Lemmens Power) gab zu Beginn des Wochenendes den Ton bei den Minis an. Der Niederländer setzte im Qualifying die Bestzeit und war auch in den Vorläufen eine Klasse für sich. Erst mit dem Regen am Sonntag wendete sich das Blatt und der Favorit kam auf der rutschigen Strecke nicht mehr richtig in Fahrt. Ganz anders sah dies bei seinem Teamkollegen Taym Saleh (GKS Lemmens Power) aus. In seinem ersten Mini-Rennen bugsierte sich der Deutsche mit dem Punktemaximum auf Anhieb zum Tagessieg und verdrängte den Slowenen Vidmar Aljaz (Sportstil AKK) und den Niederländer Thijmen Houben (GKS Lemmens Power) auf die Ehrenplätze.

Junior: Rillaerts und Gehards teilen sich die Siege

Kai Rillaerts (JJ Racing) zeigte sich bei den Junioren von Beginn an in Topform. Der Lokalmatador aus Belgien war Schnellster im Qualifying und verteidigte die Spitze auch nach den Vorläufen. Im ersten verregneten Finale meldete sich dann William Macintyre (Sodi Vitesse) zu Wort. Vom sechsten Startplatz aus ins Rennen gegangen, kämpfte er sich an die Spitze und kreuzte mit deutlichem Vorsprung als Sieger den Zielstrich. Allerdings folgte nach dem Rennen die Disqualifikation, da der Brite das obligatorische Wiegen vergessen hatte. Damit erbte letztlich Kai Rillaerts den Laufsieg. Im zweiten Finale trumpfte dann Tim Gerhards (SP Motorsport) auf. Mit einer starken Leistung bugsierte er sich schnell in Führung und gab diese im Rennverlauf auch nicht mehr ab. Hinter dem Niederländer musste sich Kai Rillaerts mit Rang zwei geschlagen geben, was ihm aber in der Addition der Punkte ausreichte, um die Tageswertung für sich zu entscheiden. Tim Gerhards belegte dahinter den zweiten Rang auf dem Podium vor seinem Landsmann Bruno Mulders (CRG).

Senior: Heimsieg für Dylan Lahaye

Titelverteidigerin Mathilda Olsson (Strawberry Racing) war das Maß der Dinge zum Start des Wochenendes. Die Schwedin diktierte das Tempo im 51-köpfigen Feld, indem sie das Klassement im Zeittraining und nach den Vorläufen anführte. Doch die Meisterin musste am Finaltag Federn lassen und rutschte auf der nassen Strecke bis auf Position vier im Endergebnis ab. Nach vorne ging es hingegen für Dylan Lahaye (GKS Lemmens Power). Der Belgier nutzte seinen Heimvorteil perfekt aus und gewann beide Finals in dominanter Manier. Folglich stand er als Sieger der Tageswertung ganz oben auf dem Podest, während der Niederländer Storm Broer (SP Motorsport) und der Däne Mads Riis (Daem Racing Team) die Ehrenplätze belegten.

DD2: Glenn van Parijs gewinnt Tageswertung

Die DD2-Klasse startete mit einem turbulenten Qualifying ins Wochenende: Nahezu die Hälfte des Feldes blieb am Ende ohne gezeitete Runde, da zahlreiche Piloten nicht im erlaubten Zeitfenster auf die Strecke gefahren waren. Unbeeindruckt davon blieb Sebastian Janczewski (Tony Kart). Der Pole war der Schnellste im Zeittraining und blieb auch nach den Vorläufen ungeschlagen.

Erst der Regen am Sonntag sorgte für einen Wechsel an der Spitze. Sebastian Janczewski fiel in beiden Rennen hoffnungslos zurück und musste zusehen, wie sich der Österreicher Manuel Tenschert (KSM Racing Team) und der Belgier Glenn van Parijs (Bouvin Power) die Siege teilten. In der Tageswertung behielt letztlich der Lokalmatador die Nase mit den meisten Punkten vorn. Rang drei ging an Silas Rytter (RS Competiton), der ursprünglich das erste Rennen gewinnen konnte, aber aufgrund mehrerer Zeitstrafen bis auf Position sechs zurückgefallen war.

DD2 Masters: Sieg für Sebastian Rumpelhardt

Im DD2 Masters setzte Christophe Adams (Sodi) das erste Ausrufezeichen. Auf seiner Heimstrecke markierte der Belgier nicht nur die Trainingsbestzeit, sondern gewann im Anschluss auch alle Vorläufe. Den Vorteil der Pole-Position konnte der Routinier am Finaltag allerdings nicht umsetzen. Auf regennasser Piste bremste ihn unter anderem ein techniches Problem ein, sodasss er letztlich auf Rang sieben des Schlussklassements landete. Pudelwohl fühlten sich währenddessen der Pole Slawomir Muranski (46Team) und der Deutsche Sebastian Rumpelhardt (RS Competition) auf der rutschigen Strecke. Die beiden teilten sich die Siege, wobei Sebastian Rumpelhardt das höher gewertete zweite Final gewann und damit die Tageswertung vor Slawomir Muranski für sich entschied. Platz drei ging an Thomas Schumacher (KSB Racing Team) aus Deutschland.

Meik Wagner, Organisator der RMC Euro Trophy, zog ein positives Fazit: „Wir haben einen wirklich abwechslungsreichen Saisonauftakt erlebt. Das Wetter hatte alle Extreme dabei, was den Wettkampf noch spannender gemacht hat. Ein großes Lob möchte ich allen Beteiligten für die beispielhafte Umsetzung unserer COVID-19-Maßnahmen aussprechen. Die Situation bringt für alle Einschnitte – auch für uns als Serienbetreiber, was man unter anderem anhand der limitierten Starterzahlen erkennt. Dennoch ist es in unser aller Interesse, dass wir endlich wieder Rennen fahren können. Ich freue mich schon jetzt auf die nächsten Stationen.”

Der Tourplan der Rotax MAX Challenge Euro Trophy führt den Tross als nächstes nach Deutschland: Im Prokart Raceland von Wackersdorf wird vom 4. bis 6. September 2020 das Halbzeitrennen ausgetragen. Pausieren werden beim Gastspiel in Bayern die Micros und Minis. Dafür wird die Deutsche Elektro-Kart-Meisterschaft (DEKM) mit dem innovativen E-Kart „Project E20” das Programm verstärken.