Rotax MAX Challenge Euro Trophy krönt Champions

11. September 2019, 19:34
Autor: Timo Deck | Bilderquelle:
Rotax MAX Challenge Euro Trophy krönt Champions

Nach Stationen in Adria (Italien) und Kristianstad (Schweden) zog es die Rotax MAX Challenge Euro Trophy vom 6. bis 8. September nach Wackersdorf in Deutschland. In der modernen Anlage des Prokart Racelands fand sich noch einmal die europäische Rotax-Elite zum letzten Saisonrennen des Jahres ein. Bei wechselhaften, aber größtenteils trockenen Wetterbedingungen erwies sich die 1.190 Meter lange Piste in der Oberpfalz einmal mehr als Garant für spannende und actiongeladene Rennen, welche am Ende nicht nur einige neue Sieger hervorbrachten, sondern auch vier würdige Champions sowie sieben Qualifikanten für die RMC Grand Finals in Sarno (IT) im Oktober …

Junioren: Oli Pylka räumt ab – Mike van Vugt holt Titel

Im Feld der Nachwuchsklasse war Oli Pylka (Dan Holland Racing) der Fahrer des Wochenendes. Schon im Zeittraining war der Pole auf nasser Strecke über eine Sekunde schneller als seine Verfolger. Diese Dominanz setzte sich auch in den Vorläufen fort, die der Youngster beide für sich entschied und damit die Pole-Position für den Finaltag eroberte. Auch hier war kein Kraut gegen den FA-Piloten gewachsen: Die Konkurrenz machte ihm zwar das Leben in beiden Rennen schwer, doch letztlich gingen beide Läufe und auch der Tagessieg an das Talent aus Polen, das sich damit sogar noch auf Position zwei der Meisterschaft bugsierte. 

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Der Niederländer Mike van Vugt (JJ Racing) ging es in Wackersdorf taktisch an. Er riskierte nicht allzu viel und belegte zweimal den zweiten Rang – damit verteidigte er erfolgreich den Meistertitel. Jubeln durfte auch Lokalmatador Moritz Schmeiss (JJ Racing). Der Deutsche fuhr vor heimischer Kulisse zwei dritte Plätze ein und durfte diese Position auch auf dem Podium der Tageswertung einnehmen. 

Senioren: Mathilda Olsson feiert dritten Saisonsieg

In der teilnehmerstärksten Klasse der Rotax MAX Challenge Euro Trophy, bei den Senioren, war bereits im Halbzeitrennen in Schweden eine Vorentscheidung im Titelkampf gefallen. Die schnelle Schwedin Mathilda Olsson (Strawberry Racing) hatte sich bei ihrem Heimspiel bereits die nötigen Punkte sichern können, um die Meisterschaft in trockene Tücher packen zu können. Entsprechend frei konnte die Meisterin es in Wackersdorf angehen lassen. Doch das tat sie lediglich am Samstag, als sie noch keine Rolle im Spitzenfeld spielte. Zu dieser Zeit gaben die Briten Jason Lockwood (KR Sport) als Trainingsschnellster und Rhys Hunter (Dan Holland Racing) als Führender nach den Heats den Ton an.

Am Sonntag meldete sich dann aber Mathilda Olsson zu Wort. In einem extrem spannenden ersten Finale, in welchem bis zu zwölf Piloten um den Sieg kämpften, setzte sich die Skandinavierin mit einer hervorragenden Leistung durch und kreuzte vor Rhys Hunter und Lewis Gilbert als Siegerin den Zielstrich. Im zweiten Rennen war die Entscheidung ähnlich knapp: Doch diesmal hatte Lewis Gilbert den längeren Atem. Mit knapp zwei Zehntelsekunden Vorsprung verdrängte er Mathilda Olsson und Rhys Hunter auf die Verfolgerplätze. Für die Tageswertung sammelte Mathilda Olsson die meisten Punkte, weshalb die Meisterin 2019 zum dritten Mal ganz oben auf dem Podium stehen durfte. Lewis Gilbert wurde Zweiter vor Rhys Hunter, der sich letztlich auch den Vizetitel sichern konnte.

DD2 / DD2 Masters: Titel für Jakub Bezel und Robert Pesevski

Eine dramatische Entscheidung sollte es gleich zu Beginn des Wochenendes geben: Ausgerechnet am Kart des Tabellenführers Petr Bezel (KSCA Sodi Austria Team) stellte man nach dem Qualifying eine technischen Regelverstoß fest, was eine Disqualifikation zur Folge hatte. Da der Tscheche im Saisonverlauf aber bereits mehrfach in dieser Hinsicht aufgefallen war, folgte sogar der komplette Ausschluss von der Veranstaltung, womit er alle Chancen auf den Gesamtsieg verlor. Auch sein Bruder Jakub Bezel (KSCA Sodi Austria Team), der ebenfalls zum Kreis der Titelfavorit zählte, wurde wegen eines technischen Verstoßes nach dem Qualifying aus der Wertung genommen, durfte aber immerhin weiter an der Veranstaltung teilnehmen.

Somit kam die große Stunde für Xander Przybylak (Bouvin Power). Der Belgier hatte plötzlich alle Möglichkeiten, sich den Meistertitel zu holen. Und dabei schien er nichts dem Zufall zu überlassen. Er fuhr die Trainingsbestzeit und verteidigte den ersten Platz auch am Ende der Vorläufe. Von der Pole-Position aus ins erste Finale gestartet, gab es für den Tony-Kart-Piloten kein Halten mehr. Er feierte einen Start-Ziel-Sieg vor dem Schweden David Rehme (Dan Holland Racing) und dem Österreicher Manuel Tenschert (KSB Racing). Der Titelgewinn schien Xander Przybylak zu diesem Zeitpunkt so gut wie sicher, doch im zweiten Rennen sollte er Federn lassen müssen. Dem zweiten Finale drückte Christian Sorensen (Dino) seinen Stempel. Der Däne bugsierte sich mit einer starken Leistung zum Final- und Tagessieg, was im Hinblick auf den Titelkampf etwas in den Hintergrund rückte. Denn die Entscheidung in der Meisterschaft fiel dahinter: Jakub Bezel erkämpfte sich mit viel Nervenstärke den zweiten Platz vor Manuel Tenschert. Da Xander Przybylak gleichzeitig bis auf Position fünf zurückfiel, war die Meisterschaft entschieden: Mit nur vier Punkten Vorsprung durfte Jakub Bezel sich die Meisterkrone aufsetzten, während sich Xander Przybylakzu knapp geschlagen mit dem Vizetitel zufrieden geben musste.

Keine Überraschungen gab es im Feld der DD2-Masters: Tabellenführer Robert Pesevski (KSCA Sodi Austria Team) siegte in beiden Läufen souverän und gewann damit nicht nur die Tageswertung, sondern auch den Meistertitel 2019. Das Tagespodium komplettierten der Belgier Christophe Adams (Team La Putrel) und der Pole Slawomir Muranski (46 Team). In der Gesamtwertung belegte Christophe Adams ebenfalls Platz zwei vor dem deutschen Michael Becker (RS Competition). 

„Wir sind mit der Saison sehr zufrieden. Wir haben einen weiteren Teilnehmerzuwachs verzeichnen können und drei spannende Meisterschaftsrunden erlebt. Auch das erstmals ausgetragene RMC Euro Trophy Open in Genk (Belgien) war zur Einstimmung im Frühjahr ein absoluter Erfolg. Wir arbeiten bereits mit Hochdruck an den Vorbereitungen für 2020. Wir werden die eine oder andere Neuerung haben – so zum Beispiel die Micro-Klasse, die bei drei der vier Events ausgeschrieben wird”, fasst Serienveranstalter Mike Wagner (Camp Company GmbH) zusammen. Die Termine und Strecken für die dritte Saison der Rotax MAX Challenge Euro Trophy stehen bereits fest: Der Saisonstart erfolgt vom 10. bis 12. April 2020 in Genk (BEL). Die zweite Runde findet in Adria (ITA) vom 29. bis 31. Mai 2020 statt bevor der PF International Circuit in Großbritannien vom 10. bis 12. Juli 2020 als neuer Austragungsort hinzukommt. Das Finale findet traditionell vom 4. bis 6. September 2020 in Wackersdorf (DEU) statt.