Packende Halbzeitrunde der ROTAX MAX Challenge Euro Trophy in Schweden

16. Juli 2019, 21:14
Autor: Timo Deck - Bild: Julia Jäger | Bilderquelle:
Packende Halbzeitrunde der ROTAX MAX Challenge  Euro Trophy in Schweden

Hoch in den Norden zog es die Rotax MAX Challenge Euro Trophy im Sommermonat Juli (12. bis 14. Juli 2019). Sechs Wochen nach dem fulminanten Saisonstart der Meisterschaft auf dem italienischen Adria Karting Raceway wartete mit dem Asum-Ring im schwedischen Kristianstad die nächste Top-Rennstrecke im Kalender der europäischen RMC-Profi-Kartserie. 85 Fahrerinnen und Fahrer aus rund 20 Nationen nahmen die Reise nach Skandinavien in Angriff und absolvierten auf dem 1.234 Meter langen Kurs die Saisonhalbzeit 2019. Die Zuschauer vor Ort und die Fans vor dem Live-Stream erlebten mitreißende Kämpfe, an deren Ende sich gleich mehrere neue Gesichter in die Siegerlisten eintragen konnten und auch der erste Meistertitel vergeben wurde …     

Junioren: Heimsieg für Wilgot Edqvist

Oli Pylka (Dan Holland Racing) war der dominierende Youngster im Qualifying. Der Pole fuhr auf nasser Piste die schnellste Runde und startete von der Pole-Position in die Vorläufe. Hier büßte der FA-Pilot etwas an Boden ein und fiel auf Rang fünf ab, während sich Lokalmatador Wilgot Edqvist (Strawberry Racing) an die Spitze der Meute schob. Vor heimischer Kulisse bot der Schwede am Rennsonntag eine packende Show und lieferte sich mit Auftaktsieger Mike van Vugt (JJ Racing) und Oli Pylka einen sehenswerten Fight um den Sieg im ersten Finale. Am Ende setzte sich der Schwede knapp als Sieger durch.

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Nicht minder hart wurde im zweiten Hauptrennen gekämpft, in welchem wiederum Wilgot Edqvist, Mike van Vugt und Oli Pylka die Pace bestimmten. Diesmal konnte sich Pylka an der Front behaupten und als Erster den Zielstrich kreuzen. Doch der Pole erhielt im Nachhinein eine Spoilerstrafe und eine zusätzliche Zeistrafe wegen Pushings, womit er auf Platz zwölf zurückfiel und Wilgot Edqvist den Sieg überlassen musste. Letzterer holte sich damit auch den Tagessieg vor Mike van Vugt und dessen niederländischen Teamkollegen Lucas Schoenemakers (JJ Racing) auf Position drei.

Senioren: Mathilda Olsson feiert Titelgewinn

Auf der nassen Piste des Zeittrainings bewies Ilian Bruynseels (Bouvin Power) am Freitag sein Können mit der schnellsten Runde. Auch in den Vorläufen war er einmal siegreich, hatte aber auch einen Ausfall zu verzeichnen, weshalb er im Klassement weit zurückfiel und am Finaltag keine wichtige Rolle mehr spielen konnte. So übernahm Charlie Turner (FA) nach den Vorläufen die Spitze im Klassement und sicherte sich die Pole-Position für das erste Finale. Doch der Brite war in den Finals nicht in der Lage, seine vielversprechende Ausgangslage in ein zählbares Ergebnis umzuwandeln.

Dafür meldete sich Tabellenführerin Mathilda Olsson (Strawberry Racing) in den Finals zu Wort. Von Position sieben ins Rennen gestartet, kämpfte sie sich stark nach vorne und verwies einen Kontrahenten nach dem anderen in seine Schranken. Am Ende der 17 Runden sicherte sich die Schwedin ihren dritten Finalsieg in Folge. Und das sollte noch nicht das Ende der Fahnenstange sein: Auch im zweiten Finale war Olsson über weite Strecken das Maß der Dinge. Früh hatte sie sich einen Vorsprung erarbeiten können, den sie bis ins Ziel zu halten schien. Doch sie hatte die Rechnung ohne Axel Saarniala (Kohtala Sports) gemacht. Der Finne flog förmlich um den Kurs und schloss in der letzten Runde die Lücke zur führenden Schwedin, die sich schließlich in der letzten Kurve geschlagen geben musste und Saarniala den Laufsieg überließ. Dennoch behauptete sich Olsson mit den meisten Punkten als Tagessiegerin, während Axel Saarniala und Hunter Rhys (Dan Holland Racing) das Podium komplettierten. Zugleich hatte die Lokalmatadorin einen weiteren Grund zur Freude: In der Meisterschaft lag sie nach ihrem Heimspiel uneinholbar in Front und konnte sich schon vor dem Saisonfinale als Meisterin und erste Weltfinalticket-Gewinnerin feiern lassen.

DD2 / DD2 Masters: Siege für Petr Bezel und Christophe Adams

Nachdem der Finne Ville Viiliaeinen (Tony Kart) das Tempo im Zeittraining diktierte, löste ihn Xander Przybylak (Bouvin Power) nach den Heats an der Spitze ab. Der Belgier war fortan scheinbar unschlagbar und gewann auch das erste Finale souverän mit einem Vorsprung von fast sechs Sekunden. Doch der Rückschlag folgte im zweiten Durchgang: Unmittelbar nach dem Start des zweiten Rennens rollte der Favorit mit einem technischen Defekt ins Aus und musste alle Chancen auf den Tagessieg begraben. An der Spitze nutzte derweil Petr Bezel (KSCA Sodi Austria Team) die Gunst der Stunde. Der Tscheche erkämpfte sich den Sieg vor dem Schweden David Rehme (Dan Holland Racing), was auch dem Ergebnis der Tageswertung entsprach. Hier durfte Ville Viiliaeinen am Abend als Dritter auf das Podest steigen.

Klare Verhältnisse herrschten in der Wertung der DD2-Masters-Piloten, in der der Belgier Christophe Adams (Team La Putrel) beide Rennen vor dem Österreicher Roberto Pesevski (KSCA Sodi Austria Team) und dem Polen Slawomir Muranski (46 Team) gewann.

Mit Spannung blickt die Rotax MAX Challenge Euro Trophy nun auf das große Finale, das wie schon im Vorjahr in Deutschland ausgetragen wird: Vom 6. bis 8. September 2019 werden im Prokart Raceland Wackersdorf nicht nur die ausstehenden Meister gekürt, sondern auch weitere sechs Tickets für die Rotax MAX Challenge Grand Finals in Sarno (IT) an die Bestplatzierten Teilnehmer vergeben. Da beim großen Showdown auch das reglementbedingte Streichergebnis zum Tragen kommt, kann man einen engen Titelkampf erwarten.