RMC Germany 2019 mit doppelter Ladung gestartet

15. April 2019, 19:46
Autor: Timo Deck | Bilderquelle:
RMC Germany 2019 mit doppelter Ladung gestartet

Einen fulminanten Saisonstart 2019 hat die ROTAX MAX Challenge Germany am 13. und 14. April 2019 hingelegt. Das Prokart Raceland in Wackersdorf war Schauplatz des Auftakts, bei dem erstmals das neue Event-Format zum Tragen kam. Dieses sieht sowohl am Samstag als auch am Sonntag eine komplette Veranstaltung vor: Der Doppelpack ermöglicht noch mehr Fahrzeit, noch mehr Rennen und noch mehr Action. Entsprechend voll war das Programm für die rund 110 Fahrerinnen und Fahrer, die auf der 1.190 Meter langen Piste in der Oberpfalz die mittlerweile 18. Saison der populärsten deutschen Single-Brand-Kartserie einläuteten. Bei fast schon winterlichen Temperaturen und einem frostigen Wind heizte das Geschehen auf der Strecke mächtig ein …

Micro: Baltzer und Muhler teilen sich die Auftaktsiege

Im Feld der 14-köpfigen Nachwuchsklasse war Alexander Kluegel (Kartschmie.de) der schnellste Youngster – zumindest in den Zeittrainings, denn der Klingenberger markierte sowohl am Samstag als auch am Sonntag die Trainingsbestzeiten. In den Rennen hatte er aber weniger Glück. Kollisionen und Rangeleien kosteten ihn am Ende beide Male einen möglichen Podestplatz.

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Der Samstag gehörte damit Rafael Baltzer (Beule-Kart Racing Team), der sich mit einem Doppelsieg den ersten Tagessieg des Jahres sicherte. Dahinter komplettierten Tom Muhler (Nees Racing) und Taym Saleh (Team C.G. Racing Citignola) das Podium. Dieses Trio diktierte auch am Sonntag das Geschehen und machte den Sieg in sehenswerten Kämpfen unter sich aus. Diesmal setzte sich Muhler beide Male durch, womit er den Tagessieg vor Saleh und Baltzer einfahren konnte.  

Mini: Rennhofer räumt ab

Raphael Rennhofer (FM Racing) drückte der Mini-Klasse beim Auftakt seinen Stempel auf. Der Tony-Kart-Pilot sicherte sich an beiden Tagen die Trainingsbestzeit und den Tagessieg. Was sich nach einem Durchmarsch anhört, war aber keiner: Mit Sondre Norheim (Kartschmie.de) hatte Rennhofer einen ebenbürtigen Gegner gefunden, der ihm in allen Rennen das Leben schwer machte. Tatsächlich konnte Norheim auch an beiden Tagen den ersten Lauf gewinnen, musste sich aber im entscheidenden zweiten Durchgang stets hinter Rennhofer einsortieren. Damit blieb dem Mach1-Fahrer zweimal Rang zwei auf dem Podium. Als Dritter komplettierte an beiden Tagen Victor Nielsen (RS Competiton) das Endergebnis.

Junioren: Mike van Vugt kaum zu schlagen

Der amtierende Euro-Trophy-Champion Mike van Vugt legte die Messlatte im Feld der Junioren hoch: Fast schon erwartungsgemäß fuhr er am Samstag auf die Pole-Position und feierte im Anschluss zwei Siege. Einzig im dritten Durchgang musste sich der Niederländer hinter dem Dänen Silas Loven Rytter (RS Competiton) einreihen. Den ersten Tagessieg holte sich van Vugt am Ende trotzdem souverän vor Rytter und Luca Thiel (JJ Racing), der als bester Deutscher aufs Podium steigen durfte.

Am Rennsonntag eröffnete dann Moritz Schmeiss (JJ Racing) das zweite Event mit der Bestzeit im Zeittraining. Die eroberte Pole-Position nutzte dem Schwerter allerdings nicht allzu viel; er musste sich am Abend mit dem undankbaren vierten Platz der Tageswertung begnügen. Ganz vorne brannte derweil van Vugt ein Feuerwerk ab. In dominanter Manier bugsierte sich der Niederländer mit drei Siegen erneut auf die oberste Stufe des Podiums. Als Zweiter setzte sich diesmal Lukas Scherbinskas (NSL) vor Rytter durch.

Senioren: Heinen und France gewinnen zum Auftakt

Extrem eng und ausgeglichen präsentierte sich das 23-köpfige Feld der Senioren, an dessen Spitze sich am Samstag Jan Heinen (3G Racing) behaupten konnte. Der Schleidener fuhr die Trainingsbestzeit und verbuchte nach den drei Rennen auch das Punkte-Maximum auf seinem Konto. Das war allerdings alles andere als ein Kinderspiel. In sämtlichen Rennen meldeten zahlreiche Fahrer ihre Ambitionen auf den Sieg an und lieferten sich sehenswerte Kämpfe. Hinter Heinen setzte sich Fabian Bock (Woik Motorsport) mit konstanten Ergebnissen auf Rang zwei der Tageswertung durch. Auch Tim Mika Metz (42 Competiton) zeigte sich gut aufgelegt. Trotz einer Zeitstrafe wegen Frühstarts schaffte er als Dritter den Sprung aufs Podest des Samstag-Events.

Am Sonntag meldete sich dann Vincent France (JJ Racing) zur Wort. Schon am Samstag schnell gewesen, war er unter anderem von technischen Problemen und einer Zeitstrafe gebremst worden. Doch am Folgetag drehte der Youngster richtig auf. Er erkämpfte sich einen dritten Platz und zwei Siege, was ihm letztlich verdient den Tagessieg einbrachte. Dahinter holte sich Metz – der am Morgen auch die Trainingsbestzeit gefahren war – den zweiten Platz vor Heinen.

DD2 Masters: Spiel, Satz und Sieg für Tommy Helfinger

Nachdem Tommy Helfinger (Beule-Kart Racing-Team) im vergangenen Jahr eine kreative Pause eingelegt und sich auf seinen Meisterabschluss konzentriert hatte, gab der mehrfache RMC-Champion in Wackersdorf sein Comeback. Und das tat er eindrucksvoll: Ließ er im ersten Qualifying der Saison noch Markenkollege Timo Haug (Sodi) den Vortritt, brannte er im Anschluss ein wahres Feuerwerk ab und gewann alle Rennen. Für Daniel Schollenberger (Schollenberger Racing) und Timo Haug blieben nur die Ehrenplätze. 

Aber das war noch nicht das Ende der Fahnenstange der Helfinger-Show: Am Sonntag katapultierte er sich von der Pole-Position gleich zum nächsten Triple und gab diesmal Patrick Weinstock (FM Racing) als bestem „Nebendarsteller” das Nachsehen. Daniel Schollenberger gelang mit Rang drei wiederum der Sprung auf das Podium des Endergbnis‘. Timo Haug hatte am Sonntag weniger Glück und musste aufgrund einer unverschuldeten Kollision eine Nullnummer verkraften, die ihn in der Tageswertung ins Mittelfeld zurückwarf.

DD2: Thum-Sieg am Samstag, Gränz-Triumph am Sonntag

Eine spannende Saison verspricht die DD2-Klasse 2019 zu werden. Wie sich beim Saisonstart abzeichnete, ist der Favoritenkreis im Vergleich zum Vorjahr deutlich gewachsen. Dazu zählt unter anderem ein Rückkehrer: Die Rede ist von Denis Thum (Kartsport-Klimm), der sich nach einigen Jahren Abstinenz und zwischenzeitlicher Familien-Planung mit einer bemerkenswerten Performance zurückmelden konnte. Der Bamberger gewann sofort den ersten Lauf und holte sich im Anschluss einen zweiten sowie einen vierten Rang. Das reichte ihm in der Addition sogleich zum ersten Tagessieg des Jahres. In die Karten spielte ihm dabei jedoch auch das Pech der Routiniers: Sowohl Titelverteidiger Niklas Gränz (42 Competition) als auch der amtierende Vizemeister Max Fleischmann (FM Racing) haderten am Samstag mit Ausfällen. Beide holten sich zwar auch jeweils einen Sieg, aber mehr als P3 für Fleischmann und P6 für Gränz waren am Ende des Samstags nicht drin. Keine Schwäche zeigte derweil Florian Breitenbach (Nees Racing). Mit einer tadellosen Leistung und soliden Ergebnissen erkämpfte er sich den zweiten Platz in der Tageswertung am Samstag.

Am Folgetag wendete sich das Blatt an der Spitze: Diesmal war es Thum, den das Glück verließ. Eine defekte Zündkerze bremste ihn im zweiten Durchgang ein, was ihn wertvolle Punkte kostete. Trotzdem reichte es am Ende noch für Platz drei auf dem Podium. An der Spitze diktierten diesmal Gränz und Fleischmann das Tempo. Die beiden teilten sich die Siege in den Läufen 1 und 2, sodass die Entscheidung erst im dritten Durchgang fallen sollte. Das spektakuläre Duell entschied letztlich Gränz mit einem bemerkenswerten Manöver und einem Foto-Finish von 0.023 Sekunden für sich.

Am Ende des Wochenendes war RMC-Initiator voll des Lobes: „Das war ein großartiger Saisonstart. Das neue Format hat gut funktioniert und der Zeitplan war perfekt. Stolz bin ich vor allen Dingen auf die Teilnehmer. Wir haben insgesamt 32 Rennen gefahren und haben so gut wie keine Zwischenfälle gehabt. Das zeugt vom hohen Niveau und auch der Disziplin aller Beteiligten.”

Im Rahmen der Siegerehrung wartete am Sonntagabend noch eine Besonderheit: Analog des ersten Meisterschaftsstands erhielten die Bestplatzierten Piloten Tickets für die erstmals stattfindende Rotax International Trophy in Le Mans vom 21. bis 24. August. Darüber freuen durften sich schließlich Tom Muhler, Lukas Scherbinskas, Jan Heinen, Tommy Helfinger, Daniel Schollenberger, Max Fleischmann und Niklas Gränz. Doch bevor es für diese Fahrer nach Le Mans geht, steht erst einmal die zweite Station der RMC Germany auf dem Plan: Am 18. und 19. Mai geht es im hessischen Oppenrod um die nächsten Punkte und Pokale.