Halbzeitstation der ROTAX MAX Challenge in Wittgenborn

17. Juni 2013, 0:04
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Halbzeitstation der ROTAX MAX Challenge in Wittgenborn

Der Vogelsbergring in Wittgenborn war am 16. Juni 2013 Austragungsort des dritten Laufs der ROTAX MAX Challenge 2013. Das Rennen auf der hochgelegenen Piste Hessens markierte zugleich die Saisonhalbzeit im diesjährigen Tourplan. Auch das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite und bescherte den über 140 angereisten Teilnehmern mit sommerlichen Temperaturen einen perfekten Renntag.

Auf die Zuschauer warteten spannende Rennen in den ausgeschrieben Klassen MICRO-Cup, MINI-Cup, JUNIOR-Cup, JUNIOR-World, MAX-Cup, MAX-World, DD2-Masters und DD2-World.

MICRO-Cup: Siege für Pelzl und Krupper

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Robin Pelzl (CRG) war der Mann der Stunde im Zeittraining der Jüngsten. Er sicherte sich die Bestzeit und konnte die Pole-Position auch im Prefinale in den Sieg ummünzen. Mit sicheren 2,5 Sekunden Vorsprung holte sich der Gladenbacher den Sieg vor Nils Meyer (EA) und Maximilian Krupper (Praga), der im Qualifying noch einen Wertungsverlust erhalten hatte und auf dem letzten Startplatz rangierte. Umso bemerkenswerter war die Leistung des Nintendo Team Scheider-Piloten im Finale: Hier lieferte sich Krupper einen sehenswerten Zweikampf mit Pelzl und konnte diesen am Ende tatsächlich für sich entscheiden. Damit durfte Krupper ganz oben auf dem Podest platznehmen. Pelzl holte sich dahinter den zweiten Platz vor Meyer auf Position drei.

MINI-Cup: Spiel, Satz, Sieg für Noel Krammer

Gegen Noel Krammer (Intrepid) war an diesem Wochenende kein Kraut gewachsen. Der Youngster sicherte sich die Trainingsbestzeit und fuhr von der Pole-Position zwei ungefährdete Start-Ziel-Siege nach Hause. Bester „Nebendarsteller“ war Martin Mahler (CRG), der in beiden Rennen als Zweiter das Ziel sah. Nico Sobot (Maranello) konnte im Prefinale als Dritter auf sich aufmerksam machen und war auch im Finale ganz vorne mit bei der Musik. Eine Rangelei warf ihn jedoch am Ende auf den undankbaren vierten Platz zurück. Lachender Dritter auf dem Podium war schließlich Tizian Küster (M-Tec).

JUNIOR-Cup: Doppelsieg für Glenn Rupp

Im 23-köpfigen Feld der JUNIOR-Cup-Fahrer bestimmte Robin Brenzina (Tonykart) die Pace im Zeittraining. Auch im ersten Lauf führte der Dauchingener die Meute lange Zeit an. Tapfer wehrte er sich rundenlang gegen eine siebenköpfige Verfolgergruppe, aus welcher sich Glenn Rupp (Kosmic) als Schnellster herauskristallisierte. Drei Runden vor Schluss gelang es Rupp, den bis dato Führenden zu überholen und sich den Sieg zu sichern. Brenzina folgte knapp dahinter auf Rang zwei vor Bastian Benz (Maranello).

Brenzinas Revanche sollte im Finale ausbleiben. Schon zu Rennbeginn schied der Trainingsschnellste aus und musste zusehen, wie Rupp und Benz den Sieg unter sich ausmachten. Beide duellierten sich über die gesamte Renndistanz von 18 Runden und wechselten sich zwischenzeitlich in der Führungsarbeit ab. Am Ende hatte jedoch Rupp den längeren Atem und machte den Doppelsieg perfekt. Mit nur 0,622 Sekunden Rückstand sah Benz als Zweiter die Zielflagge vor Marius Rauer (CRG).

JUNIOR-World: Zwei Siege für Marvin Pionke

Louis Henkefend (Energy) sicherte sich im Elitefeld der Junioren die Pole-Position. Allerdings konnte er sich nicht lange darüber freuen. Er erwischte keinen guten Start und verlor sofort einige Positionen. Zu allem Überfluss geriet er dann auch noch von der Strecke und musste alle Siegchancen mit einem Einschlag in die Reifenstapel begraben. Unbeeindruckt davon katapultierte sich zunächst Maximilian Schmitt (Praga) an die Spitze. Zur Rennhalbzeit musste er aber Marvin Pionke (Kosmic) passieren lassen. Letzterer behauptete seine Position souverän bis zum Fallen der Zielflagge. Maximilian Schmitt wurde als Zweiter abgewinkt, während Philip Hamprecht als sicherer Dritter das Ziel sah.

Unspektakulär verlief das Finale: Schon nach dem Start waren die Positionen an der Spitze bezogen: Pionke fuhr einen kontrollierten Start-Ziel-Sieg nach Hause und gewann mit einem sicheren Vorsprung vor Hamprecht und Schmitt, die damit die Ehrenplätze auf dem Podium belegten.

MAX-Cup: Siege für Baruth und Curto

Die erste Bestmarke im größten Feld der RMC setzte Philipp Baruth (Tonykart) im Zeittraining. Er bugsierte sich auf die Pole-Position im 31-köpfigen Feld und konnte diesen Vorteil auch im Prefinale ausspielen. Mit einem gelungenen Start verteidigte er seine Spitzenposition vor Niklas Gränz (CRG) und Jannik Hezler (CRG). Doch absetzen konnte sich der führende JLC-Pilot nicht. Als das Rennen dann aufgrund eines Unfalls mit einer Slow-Phase neutralisiert wurde, wurden die Karten neu gemischt. Doch Baruth behielt die Nerven, konnte auch die verbliebenen vier Runden alle Angriffe seiner Verfolger erfolgreich abwehren und gewann knapp vor Niklas Gränz, Jannik Hezler, Alessio Curto (CRG) und Tabellenführer Marco Dakic (Birel).

Für den Gesamtführenden Dakic begann das Finale mit einem Rückschlag. Noch in der Startphase geriet er in eine Kollision, fiel ans Ende des Feldes zurück und konnte letztlich immerhin noch den elften Platz ins Ziel bringen. Für Teamkollege Baruth lief es besser. Der Königsbrunner konnte sich wie schon im Prefinale an der Spitze behaupten. Über die gesamte Renndistanz wehrte er sich gegen eine siebenköpfige Verfolgermeute, die ihm das Leben schwer machte. Erst in der letzten Runde, oder besser gesagt in der letzten Kurve, fiel die Entscheidung. Mit einem Überraschungsmanöver war es Alessio Curto, der auf den letzten Metern gnadenlos eine Lücke ausnutzte und sich mit 0,143 Sekunden Vorsprung verdient den Sieg vor Philipp Baruth holte. Nur Sekundenbruchteile dahinter folgten die weiteren Platzierten Niklas Gränz, Jannik Hezler, Dennis Kohl (Maranello), Jens Plüddemann (CRG) und Dorian Heinrich (Tonykart) im Formationsflug eines spannenden Zieleinlaufs.

MAX-World: Maximale Ausbeute für Friedrich

Mit seiner ersten Pole-Position in der MAX-World-Klasse sorgte Fabio Katzor (Tonykart) im Zeittraining für Furore. Der Pilot aus dem Team TOM-TECH war auch im Prefinale ganz vorne zu finden. Erst mit zunehmender Renndistanz musste er ein paar Positionen abtreten, bevor ihn ein gerissener Gaszug zur Aufgabe zwang. Problemlos verlief das Rennen hingegen für Christopher Friedrich (Praga). Zur Rennhalbzeit hatte er sich an der Spitze etabliert und konnte seine Position komfortabel nach Hause fahren. Dahinter sah Niklas Rosenbach (Energy) als sicherer Zweiter das Ziel vor Maximilian Schickedanz (CRG) auf Platz drei.

Leichtes Spiel hatte Friedrich im Finale. Der Griesheimer hatte Rosenbach zwar permanent im Nacken, konnte den Energy-Piloten aber bis zum Schluss auf Sicherheitsabstand halten. Hinter den beiden Erstplatzierten war die Rangordnung derweil noch nicht geklärt. Konnte sich zunächst Maximilian Schickedanz auf Position drei festsetzen, musste er im Rennverlauf Ricardo Adler (Tonykart) den Vortritt lassen. Aber auch er konnte den letzten Podestplatz nicht bis zum Schluss behaupten und musste sich Marc Lupfer (Tonykart) geschlagen geben, dem nach einem Ausfall im Prefinale somit noch der verdiente Sprung auf das Podium gelang.

DD2-Masters: Schumacher auf Titelkurs

Das Meisterschaftsduell zwischen Thomas Schumacher (CRG) und Thomas Piert (Tonykart) ging in Wittgenborn in die nächste Runde. Im Zeittraining lag Piert noch an der Spitze und hatte mit der Pole-Position den Vorteil  auf seiner Seite. Doch im Prefinale schlug Schumacher zurück. Er übernahm sofort die Führung und verwandelte diese in einen souveränen Sieg vor Meisterschaftskonkurrent Piert und dem sicheren Drittplatzierten Michael Becker (CRG).

Das Finale brachte keine Veränderung: Schumacher war wiederum eine Klasse für sich und siegte mit deutlichem Vorsprung vor Piert, der in der Meisterschaft aber den Anschluss hält. Pech hatte derweil Michael Becker: Am Start geriet er in ein Gerangel und drehte sich quer durch das Feld. Mehr als Rang sieben war für den Hagener nicht mehr zu holen. Dritter wurde somit Mathias Baumeister (Tonykart), der hinter seinem Teamkollegen Thomas Piert, einen weiteren Podestplatz für KSW-Racing erkämpfen konnte.

DD2-World: Kamali feiert ersten DD2-Sieg

Nachdem Christopher Friedrich (Praga) in Oppenrod noch aufgrund einer Unregelmäßigkeit seines Vergasers den sichergeglaubten Sieg verlor, wollte der Pilot von M-Tec Praga Racing seine Zweifler eines Besseren belehren. Und das gelang dem ehemaligen Weltfinalteilnehmer zunächst mit Bravour. Nach der Trainingsbestzeit nutzte er den Vorteil der Pole-Position auch im Prefinale und gewann am Ende mit Sicherheitsabstand vor Luka Kamali (CRG) und Denis Thum (CRG).

Dramatisch wurde es im entscheidenden Finale. Noch in der Einführungsrunde steuerte Friedrich die Box an, um einen klemmenden Auslassschieber reparieren zu lassen. Doch das Glück schien auf seiner Seite, da der erste Startversuch abgebrochen wurde und Friedrich sich aufgrund der zusätzlichen Formationsrunde noch rechtzeitig wieder auf Platz eins einsortieren konnte.

So startete die 18-ründige Hatz doch noch mit dem Prefinalsieger, der aber nach dem Umschalten der Ampel auf Rang drei zurückfiel und dem CRG-Trio Luka Kamali, Marcel Schirmer und Pascal Marschall den Vortritt lassen musste. Das Führungsquartett lag die gesamte Renndistanz enorm dicht beieinander und lieferte ein sehenswertes Rennen ab, das am Ende mit Luka Kamali einen würdigen Sieger fand. „Ich freue mich riesig – nicht nur, weil es mein erster Sieg in der DD2 ist, sondern, weil wir in der ersten Saisonhälfte so viel Pech gehabt haben“, freute sich der Pilot von TAD-Racing.

Hinter dem Premierensieger landete Friedrich auf Platz zwei vor Schirmer und Marschall. Nach dem Rennen folgte für Friedrich allerdings die Hiobsbotschaft: Mit dem Einnehmen seines Startplatzes während der zweiten Formationsrunde hatte Friedrich unwissentlich gegen das Reglement verstoßen. Wie schon in Oppenrod wurde der Praga-Pilot somit auch im Finale von Wittgenborn aus der Wertung ausgeschlossen. Dadurch rückten Schirmer und Marschall auf die Plätze zwei und drei nach vorne und sorgten am Abend für ein CRG-Dreifachpodium.

Nach dem spannenden Halbzeitrennen auf dem Vogelsbergring richtet sich der Blick nun auf die zweite Saisonhälfte. Bereits am 14. Juli 2013 reist der RMC-Tross weiter zum vierten Meisterschaftslauf. Die schnelle und anspruchsvolle Piste im ostdeutschen Templin läutet dann die heiße Phase der Saison ein und könnte vielleicht schon Schauplatz der ersten Vorentscheidungen werden.

Text: Timo Deck