Finale Furioso beim GTC 12h Rennen in Wittgenborn

10. Oktober 2017, 22:26
Autor: Frank Jelinski | Bilderquelle:
Finale Furioso beim GTC 12h Rennen in Wittgenborn

Es ging um die Meisterschaftsentscheidungen beim GTC Finale in Wittgenborn. Fast schon traditionell kämpften die 40 Teams auch dieses Jahr mit ständigen wechselnden Bedingungen bei unangenehmen kühlen Temperaturen. Mehrmalige Reifenwechsel, viele Ausrutscher und mehrere Pace-Kart Phasen sorgten für ein abwechslungsreiches Finale, bei dem keiner der Beteiligten zur Ruhe kam. Gerade die Meisterschaftsaspiranten agierten hoch nervös, schließlich gab es genügend Chancen das Rennen wegzuschmeißen. Im Prinzip musste Honda Spirit sich zwei Plätze vor den zehn Geboten platzieren um den GTC Titel zu verteidigen. ATW Racing, als Dritter, hatte nur theoretische Chancen, doch auch diese wollte man nutzen.

Das nasse Qualifying sah die Zehn Gebote vor Honda Spirit in der ersten Startreihe. Dies steigerte die Spannung noch einmal. Shark Endurance und NFO MS by Ghost Busters teilten sich die 2.Reihe.

Das Rennen starteten dann alle auf Slicks, abseits der Ideallinie war es aber noch feucht. Hochspannung bei allen Beteiligten und dann ging die Post ab. Prinzipiell konnten alle GTC Top Teams um den Sieg mitfighten, auch die auf P28 gestarteten Jungs von DG Racing by Messebau. Nach und nach und einige Regenschauer später verabschiedeten sich so mancher Sieganwärter. Sei es durch Zeitstrafen, wie die Schnitzelalm oder die #34 vom MSC Oberflockenbach, oder durch technische Probleme wie, Shark (Sitzstreben gebrochen) die Scuderia Nove Rosso & die #111 der Schnitzelalm (beide Hinterachse verbogen) oder Cool Runnings mit einem kapitalen Motorschaden. Das war es aber schon an Ungemach in der Top Klasse. Alle anderen GTC Top-Teams kämpften munter mit um den Sieg.

Als es komplett trocken wurde gaste ATW Racing richtig an und verblüfte mit Rundenzeiten die teilweise über ½ Sekunde schneller waren als das restliche Feld. Mit einer geschickt genutzten Pace-Kart Phase blickte man bei Halbzeit auf eine Runde Vorsprung vor den restlichen 39 Teams. Zwar konnten die anderen Top Teams den Speed mittlerweile mitgehen, aber der Grundstein zum Laufsieg schien bei ATW gelegt worden zu sein. In der virtuellen Blitztabelle wechselte fast stündlich der Meister. Nach 3 Stunden hatte Honda Spirit auf P3 eine Runde Vorsprung auf die Zehn Gebote die nur auf P13 kreisten. Boxenstopp bereinigt aber schob sich das Feld (bis auf die enteilten ATW´lern) immer wieder dicht zusammen. Eine Stunde vor der planmäßigen Unterbrechung nach 7 Stunden, stach ATW zum Nachtanken in die Box. Kein Problem alles läuft wie geschmiert. Nur als die #5 gerade wieder auf die Strecke fährt muss das Pace-Kart raus damit ein Kart geborgen werden konnte. Dies nutzten nun die Verfolger um ihren Tankstopp unter Full course yellow zu machen. Futsch war die Runde Vorsprung und es gab wieder 6 Sieganwärter in der Reihenfolge ATW vor Honda Spirit, H&R Pergande, Die Zehn Gebote, DG Racing by Messebau und Oberheiden Motorsport.

In der Blitztabelle übernachtete Honda Spirit mit einem Punkt Vorsprung vor den Zehn Geboten auf P1. Dies versprach einen Ultra spannenden 2Teil über 5 Rennstunden am Sonntag.

Aus dem Parc Fermee heraus schoben alle mit Regenreifen in die noch nasse Startaufstellung. Drei Stunden später waren aber wieder alle auf Slicks und machten Jagd auf DG Racing by Messebau, die in dieser Regenphase die Spitze übernommen hatten. Ein seltenes Bild gab es bei den Boxenstopps. Hier segelten fast alle auf der gleichen Taktik. Man belauerte sich, tankte fast zur gleichen Zeit und auch die Fahrerwechsel der Top-10 fand innerhalb von wenigen Runden statt. Man wähnte sich in der Formel 1 Wo ja mit Cut´s und under cut´s gearbeitet wird.

So auch bei den letzten Stopps eine Stunde vor Schluss. Es fing leicht an zu tröpfeln und auch der Blick in den Himmel versprach eigentlich nichts Gutes. Trotzdem fuhren die ersten Teams wie Honda Spirit, ATW, Oberheiden und Zehn Geboten wieder mit Slicks auf die Strecke. H&R Pergande pokerte und setzte auf Regenreifen. Der leichte Regen hörte kurz auf um wenige Minuten später dann in einem kurzen aber heftigen Regenschauer überzugehen. Nun schlug die Stunde von H&R Pergande Racing, die mächtig Boden auf DG Racing (ebenfalls auf Regenreifen) gut machten. Alle anderen warteten die nächste Pace-Kart Phase ab um auf „Wets“ zu wechseln, verloren dadurch trotzdem einiges an Zeit.

15 Minuten vor dem Ende dann ein Blitzsauberes Überholmanöver von H&R und alles sah nun nach dem ersten Gesamtsieg für H&R Pergande Racing aus. Nur 10 Minuten später blieb die H&R beim Überrunden an Shark Endurance Racing hängen, segelte im Paar Flug von der Strecke und musste sich wieder hinter DG Racing einordnen. H&R kam zwar noch einmal in Schlagdistanz musste sich nun aber geschlagen geben. Nach mehr als zwei Jahren fährt die #65 von DG Racing wieder einen GTC Gesamtsieg heraus und das vom 28 Startplatz aus. Chapeau! Für H&R Racing kam es dann noch schlimmer. Im letzten Turn überschritt man die maximale Fahrtzeit um 49 Sekunden und wurde nun mit einer Runde Abzug bestraft. So lief ATW Racing auf P2 ins Ziel, 18 Sekunden vor Honda Spirit. Dieser P3 reichte dem Meister des Jahres 2016 aber nicht. 20 Sekunden zurück kamen Die Zehn Gebote auf Rang 4 und hatten damit die Meisterschaft im Sack. H&R Pergande wurde letztendlich auf P5 gewertet vor Oberheiden Motorsport und dem besten Trophy Team von NFO Ghost Busters. P8 ging an die #34 vom MSC Oberflockenbach vor der #11 von Schnitzelalm Racing. Die Top-Ten beschließt dann das zweitbeste Trophy Team, Curto Racing. Dieser zweite Klassenrang reicht aber Curto Racing um sich mit 6 Punkten Vorsprung auf NFO Ghost Busters den ADAC Trophy-Titel zu sichern.

Im BEBA Cup, reserviert für Gentlemen und Newcomer Teams, machte Talentfrei Racing/Plettenberg das unmöglich möglich. Die Plettenberger gewannen ihre Klasse auf dem 13.Gesamtrang und hatten das Glück das die schier uneinholbaren Jungs vom MSC Oberflockenbach ein Wochenende zum Vergessen hatten. Die #32 wurde letzter in ihrer Klasse und gaben so den sicher geglaubten Titel noch im letzten Rennen an Talentfrei Racing ab.