Deutscher Triumph beim Rotax-Weltfinale in Bahrain
Jannik Jakobs krönt dominantes Wochenende mit dem RMCGF-Titel
Die Rotax Max Challenge Grand Finals 2025 boten am Samstag auf dem Bahrain International Karting Circuit ein Finale, das dem Status des Events als „Olympia des Kartsports“ gerecht wurde. Unter der der Wüstensonne des Königreiches, begleitet von TV-Übertragungen in über 90 Länder und einer beeindruckenden Kulisse vor Ort, wurden in acht Klassen die neuen Rotax-Weltfinal-Sieger gekrönt und aus deutscher Sicht gab es einen echten Höhepunkt: Jannik Jakobs holte in der E20-Senior-Kategorie den Weltfinaltitel nach Deutschland.
E20 Senior: Jakobs dominiert, Menon schreibt Heimgeschichte
Schon die Woche über war klar: In der E20-Senior-Klasse führt der Weg zum Titel nur über Jannik Jakobs. Der Deutsche ging von der Pole ins Finale, gewann den stehenden Start, verteidigte innen die Führung und gab diese bis zur Zielflagge nicht mehr ab.
In der Anfangsphase verlor Lokalheld Vedant Menon zunächst Plätze, arbeitete sich aber wieder bis auf Rang zwei nach vorne und schloss den Abstand zwischenzeitlich auf unter eine halbe Sekunde. Jakobs reagierte mit schnellen Runden, baute den Vorsprung wieder aus und kontrollierte das Rennen souverän bis ins Ziel.
Nach zehn Runden stand fest: Jannik Jakobs ist Rotax-Weltfinal-Sieger 2025 in der E20-Senior-Klasse. Dahinter sorgte Menon als Zweiter für das erste Heim-Podium eines bahrainischen Fahrers bei den Grand Finals. Den dritten Platz sicherte sich nachträglich Levente Simon (Ungarn), der nach einer Strafe gegen seinen Landsmann Akos Madaras auf das Podium vorrückte. Aus deutscher Sicht war es ein Doppelerfolg auf hohem Niveau: Niklas Cassarino zeigte ein starkes Rennen im Spitzenfeld und wurde Vierter.
Top 3 E20 Senior:
1. Jannik Jakobs (Deutschland)
2. Vedant Menon (Bahrain)
3. Levente Simon (Ungarn)
E20 Master: Knopjes verteidigt Titel, Jager in den Top Ten
In der E20-Master-Kategorie setzte Maurits Knopjes seine beeindruckende Rotax-Historie fort. Der für die VAE startende Niederländer erwischte den besten Start, behauptete sich an der Spitze und stand über die Distanz permanent unter Druck von Julian Falivene (Argentinien). Der Südamerikaner blieb im Windschatten, fand aber keinen Weg vorbei.
Dahinter verteidigte Jorge Matos (Ecuador) konsequent Platz drei gegen die Verfolgergruppe. Nach zehn Runden brachte Knopjes den Sieg mit knappem Vorsprung ins Ziel und schrieb Geschichte: Er ist der erste Fahrer, der in zwei aufeinanderfolgenden Jahren in zwei verschiedenen Klassen und für zwei verschiedene Nationen den Titel bei den Rotax Grand Finals gewinnt. Roman Jager komplettierte aus deutscher Sicht ein starkes Ergebnis in der Elektrofraktion: Er fuhr ein konstantes Finale und beendete das Rennen als Neunter in den Top Ten.
Top 3 E20 Master:
1. Maurits Knopjes (VAE)
2. Julian Falivene (Argentinien)
3. Jorge Matos (Ecuador)
Micro MAX: Fotofinish, Chaos und ein Sieger am grünen Tisch
Im Micro-MAX-Finale entwickelte sich ein Thriller, wie man ihn bei den Grand Finals erwartet. Polesetter Albert Pharoah (Großbritannien), Benjamin Karajkovic (VAE) und eine ganze Reihe weiterer Youngster lieferten sich packende Fights. Mehrfach wechselte die Führung, Kontakte und Ausrutscher wirbelten das Feld durcheinander.
In der Schlussphase schien zunächst Pharoah vorne zu sein. Im direkten Duell mit Karajkovic entschied er den Sprint zur Ziellinie auf der Strecke hauchdünn für sich, doch eine anschließende Strafe drehte das Ergebnis. Der Sieg ging damit an Benjamin Karajkovic, der sich den Micro-MAX-Titel sicherte. Auf die weiteren Podiumsplätze rückten Bruno Miranda (Chile) und Dominic Vera Roa (Kolumbien) nach vorne. Die Top-7 lagen im Ziel innerhalb von einer halben Sekunde, ein eindrucksvoller Beleg für die Dichte im Feld. Connor Haufe sammelte in seinem ersten großen Weltfinale wertvolle Erfahrung und brachte sein Finale auf Rang 24 ins Ziel.
Top 3 Micro MAX:
1. Benjamin Karajkovic (VAE)
2. Bruno Miranda (Chile)
3. Dominic Vera Roa (Kolumbien)
Mini MAX: Briten-Show, Strafen und ein starkes Finale von Dümmer
Die Mini-MAX-Klasse war über das gesamte Wochenende fest in britischer Hand, auch das Finale begann mit einer Phalanx aus UK-Piloten an der Spitze. Emerson Macandrew-Uren, Lucien Smith, Riley Murro und Co. prägten die ersten Rennrunden, ehe das Feld immer enger zusammenrückte und das Finale in eine harte Positionsschlacht umschlug.
Besonders im Blick: Julian Dümmer, der deutsche Vertreter im Spitzenfeld. Er arbeitete sich in der turbulenten Schlussphase in den Kampf um die Podestplätze vor und zeigte, dass er auf Weltfinal-Niveau absolut konkurrenzfähig ist. Im Ziel lagen mehr als zehn Fahrer innerhalb einer Sekunde. Dümmer wurde auf einem starken achten Platz gewertet, weniger als eine Sekunde hinter dem Sieger.
Nach mehreren Zeitstrafen gegen verschiedene Fahrer – unter anderem gegen Oliver Spencer und Ryan White – sortierte sich das Ergebnis komplett neu. Tom Read (Großbritannien) wurde als Sieger gewertet, dahinter rückten Marc Moia (Rumänien) und Vicente Capela auf das Podium. Bruno Gajewski schlug sich im extrem dichten Mittelfeld achtbar und beendete das Finale auf Position 28.
Top 3 Mini MAX:
1. Tom Read (Großbritannien)
2. Marc Moia (Rumänien)
3. Vicente Capela (Portugal)
Junior MAX: Titelkrimi bis in die letzte Kurve
Das Junior-MAX-Finale war an Dramatik kaum zu überbieten. Jacob Ashcroft (Großbritannien) startete als Titelverteidiger von der Pole und führte zunächst das Feld an. Doch schon früh wurde klar: Ein Spaziergang würde das nicht. Mehrere Fahrer, darunter Albert Friend, Kai Clarke, Zdenek Babicek und Majus Mazinas, mischten im Spitzenpulk mit. In den Schlussrunden sah es lange so aus, als könne Clarke den entscheidenden Punch setzen. Doch eine Kettenreaktion in den letzten Kurven riss das Klassement noch einmal völlig auseinander. Am Ende nutzte Majus Mazinas (Litauen) die Gunst des Moments, schlüpfte nach vorne und sicherte sich den Junior-MAX-Titel. Ashcroft rettete nach all den Turbulenzen noch Rang zwei, Albie Lapper (Großbritannien) komplettierte das Podium.
Top 3 Junior MAX:
1. Majus Mazinas (Litauen)
2. Jacob Ashcroft (Großbritannien)
3. Albie Lapper (Großbritannien)
Senior MAX: Bishop macht das Triple für Großbritannien perfekt
In der Senior-MAX-Klasse traf ein hochkarätiges Feld aufeinander und die erwartete britische Stärke setzte sich auch hier durch. Lewis Goff und Sean Butcher führten das Feld in die 21 Rennrunden, während Cian Geraghty und später Macauley Bishop immer stärker ins Bild rückten. Geraghty übernahm früh die Spitze, doch Bishop arbeitete sich konsequent nach vorne, profitierte von den Duellen im Verfolgerfeld und griff schließlich selbst nach der Führung. Einmal an der Spitze, ließ sich der Brite den Sieg nicht mehr nehmen und fuhr mit leichtem Vorsprung über die Linie.
Hinter ihm sorgten Strafen und harte Duelle noch einmal für Bewegung im Klassement. Macauley Bishop gewann vor Sean Butcher, Tom Langlois (Frankreich) rückte auf Rang drei nach vorn, nachdem Geraghty eine Zeitstrafe kassierte und Vierter wurde. Sebastian Koch hatte im Finale kein Glück. Nach soliden Vortagen wurde er in mehrere harte Zweikämpfe verwickelt und kam nicht mehr in einen Rhythmus. Am Ende stand für ihn Platz 28 zu Buche.
Top 3 Senior MAX:
1. Macauley Bishop (Großbritannien)
2. Sean Butcher (Großbritannien)
3. Tom Langlois (Frankreich)
DD2 Masters: Tankevicius behält die Nerven, Fielenbach ohne Lohn
Das DD2-Masters-Finale entwickelte sich zu einem wahren Krimi. Zunächst schien alles auf einen Showdown zwischen Xen De Ruwe (Slowenien) und Nicolas Picot (Frankreich) hinauszulaufen. Beide lieferten sich heftige Duelle wodurch die Favoriten im Verlauf des Rennens zurück fielen und Türen für neue Namen an der Spitze öffneten.
Die Entscheidung fiel schließlich in einem Dreikampf zwischen Charles Seguin (Frankreich), Mat Kinsman (Neuseeland) und Martynas Tankevicius (Litauen). In den Schlussrunden setzte sich Tankevicius durch, während hinter ihm weiter hart gekämpft wurde. Eine Zeitstrafe gegen Kinsman sortierte das Podium neu: Tankevicius gewann vor Seguin, Gabriel Zughella (Argentinien) rückte auf Rang drei vor, Michael Hitchcock (Schweiz) und Joao Cunha (Brasilien) komplettierten die Top-Fünf. Für Alex Fielenbach verlief das Finale bitter: Nach einer starken Woche war im entscheidenden Rennen früh Schluss.
Top 3 DD2 Masters:
1. Martynas Tankevicius (Litauen)
2. Charles Seguin (Frankreich)
3. Gabriel Zughella (Argentinien)
DD2 MAX – Familiendouble für Knopjes
Zum Abschluss des Wochenendes setzte DD2 MAX den Schlusspunkt einer beeindruckenden Rotax-Woche. An der Spitze führte Sem Knopjes (Niederlande) das Feld in die letzten 21 Rennrunden der Veranstaltung. Jakub Bezel (Tschechien) und Dawid Maslakiewicz (Polen) versuchten in der Anfangsphase, den Druck hochzuhalten, griffen mehrfach an und wechselten zwischenzeitlich die Positionen. Doch Knopjes ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, stabilisierte seinen Vorsprung bei rund einer Sekunde und kontrollierte das Tempo bis ins Ziel.
Damit stand ein historischer Moment fest: Sem Knopjes gewann den DD2-MAX-Titel und machte das Familiendouble perfekt, nachdem Vater Maurits bereits in E20 Master triumphiert hatte. Bezel sicherte sich Rang zwei, Maslakiewicz komplettierte das Podium vor Antoine Barbaroux (Frankreich) und dem stark aufholenden Lenn Nijs (Belgien).
Top 3 DD2 MAX:
1. Sem Knopjes (Niederlande)
2. Jakub Bezel (Tschechien)
3. Dawid Maslakiewicz (Polen)



