Podestplätze beim deutschen Heimspiel in Wackersdorf

1. August 2017, 18:43
Autor: Timo Deck | Bilderquelle:
Podestplätze beim deutschen Heimspiel in Wackersdorf

Die ROTAX MAX Euro Challenge kehrte am letzten Juli-Wochenende (28. – 30. Juli 2017) zurück nach Deutschland. Nach einem Jahr Abstinenz machte Europas populäre ROTAX-Serie wieder Station im Prokart Raceland von Wackersdorf und begrüßte dabei rund 80 Teilnehmer in den Klassen Mini, Junior, Senior und DD2. Auch zwölf deutsche Kandidaten wollten sich beim dritten und vorletzten Lauf des Championats mit der internationalen Elite messen. Mit mehreren Podestplätzen brauchte man sich beim Heimspiel letztlich nicht zu verstecken.

Mini: Siege für Valint und de Haan

Bei den Jüngsten hatte Kris Haanen (Slangen Karting) die Meute fest im Griff. Im Zeittraining und den Heats bestimmte der Youngster das Tempo. Doch am Sonntag wendete sich das Blatt. Im Prefinale wurde der Niederländer aufgrund einer falschen Zündkerze disqualifiziert und im Finale musste er letztlich vorzeitig die Segel streichen.
 
Die Siege teilten sich derweil der Ungar Balazs Valint (Hargitai Racing) und der Tabellenführer Robert de Haan (CRG Holland), wobei der Niederländer im entscheidenden Finale die Nase vorn hatte. Ein Top-Ergebnis feierte der Deutsche Gianni Andrisani (RS Competition). Der Tony-Kart-Pilot fuhr in beiden Finalrennen auf Rang drei und sicherte sich damit selbige Position auf dem Podium. Sein Landsmann Dominik Reuters (Praga Official Racing Team) konnte mit zwei fünften Plätzen ebenfalls eine solide Leistung abliefern.

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Junioren: Mike van Vugt gewinnt Finale

Tijmen van der Helm (JJ Racing) war der dominante Mann im 29-köpfigen Junioren-Feld. Der Niederländer fuhr die Bestzeit im Zeittraining und stand auch nach den Vorläufen auf der Pole-Position. Diesen Vorteil wusste er im Prefinale auszuspielen, welches er mit einem Respektabstand für sich verbuchen konnten. Der Belgier Luca Leistra (Bouvin Power) und der Niederländer Mike van Vugt (JJ Racing) folgten dahinter auf den Ehrenplätzen.
 
Im Finale schlug dann die Stunde von Mike van Vugt. Der Youngster konnte seinen Teamkollegen von der Spitze verdrängen und sicherte sich damit seinen zweiten Finalsieg in der laufenden Saison. Tijmen van der Helm blieb dahinter der zweite Platz, womit er die Führung in der Meisterschaft verteidigen konnte. Rang drei holte sich Luca Leistra (Bouvin Power).
 
Als einziger Deutscher war Vincent France (JJ Racing) bei den Junioren am Start. Er etablierte sich zu jeder Zeit im Mittelfeld und steigerte sich zum Finale, wo er bereits an den Top-Ten kratzte. Am Ende konnte er trotz einer Zeitstrafe wegen Spoiler-Verstoßes noch einen guten 14. Platz sein Eigen nennen.

Senioren: Doppelsieg für Jordan Brown-Nutley

Ausgeglichen präsentierte sich das Feld der Senioren beim Gastspiel in der Oberpfalz. Im Qualifying markierte zunächst noch Zsombor Kovacs (KMS Europe) die schnellste Runde, bevor er die Spitze nach den Vorläufen zur Freude der deutschen Fans an Tamino Bergmeier (JJ Racing) abtreten musste. Im Prefinale konnte der deutsche Hoffnungsträger zwar nicht ganz an diese Leistung anknüpfen, holte sich jedoch hinter dem Sieger Jordan Brown-Nutley (Dan Holland Racing) und dem Zweitplatzierten Österreicher Daniel Machacek (Dames Racing) den starken dritten Platz.
 
Im Finale verlor Bergmeier weiter an Boden und brachte am Ende noch Position sechs nach Hause. Währenddessen machte Jordan Brown-Nutley mit einem klaren Vorsprung den Doppelsieg perfekt und katapultierte sich somit an die Tabellenspitze. Aus deutscher Sicht holte Robert Kindervater (Woik Motorsport) die Kohlen aus dem Feuer: Schon im Prefinale punktete der Brandenburger mit Rang fünf, bevor er im Finale noch eine Schippe nachlegen konnte und nach 19 Runden als hervorragender Zweiter über die Ziellinie schoss. Damit verbesserte er sich auf Rang zwei der Meisterschaft und liegt mit nur zwei Punkten Rückstand weiterhin im Titelrennen. Rang drei beim „Kart Prix” von Deutschland holte sich der Belgier Noah Roovers (Daems Racing), der ebenfalls noch Meisterschaftsambitionen hat.
 
Die weiteren Deutschen Andre Walter (Kart Performance Racing) und Sebastian Estner (VPDR) erlebten ein durchwachsenes Heimspiel. Während Walter die Finalrennen als 20. und 14. beenden konnte, blieb Estner mit Position 19 und einem Ausfall hinter seinen Möglichkeiten.

DD2: Schöll erobert Gesamtführung 

Eigentlich standen die Zeichen für die deutsche DD2-Delegation bestens beim Heimspiel: Zahlenmäßig machte man fast 30 % des gesamten Starterfeldes aus und mit Max Fleischmann (VPDR) stellte Deutschland sogar den Tabellenführer. Zunächst ging es auch recht vielversprechend los: Marcel Schirmer (RS Competition) drückte dem Zeittraining den schwarz-rot-goldenen Stempel auf und fuhr die Bestzeit. Leider war dies schon das höchste der Gefühle für ihn: Nach den Heats wurde er auf Position zwei verdrängt, im Prefinale fiel er auf Rang sechs ab und im Finale musste er sogar ganz die Segel streichen. Auch Hoffnungsträger Max Fleischmann hatte kein Glück. Als Vierter des Prefinales sammelte er noch wichtige Punkte, bevor er im Finale ebenfalls einen Ausfall kassierte und damit letztlich die Tabellenspitze abtreten musste.
 
Diese holte sich Constantin Schöll (Daems Racing) mit dem Punkte-Maximum in Wackersdorf. Der Österreicher siegte im Prefinale vor dem Italiener Francesco Cosimo Durante (Parolin) und dem Briten Barrie Pullinger (Dan Holland Racing). Im Finale wiederholte Schöll diese Vorstellung und gewann knapp vor dem Finnen Ville Vililäinen (VRT). Rang drei und damit der letzte Podestplatz ging im Hauptrennen an Francesco Cosimo Durante.
 
Die weiteren Deutschen konnten letztlich etwas Schadensbegrenzung betreiben. So holte Marius Rauer (VPDR) nach beachtlichen Qualifikationsergebnissen letztlich die Plätze elf und neun, was am Ende des Tages das beste Ergebnis aus deutscher Sicht repräsentierte. Seine Teamkollegen Patrick Weinstock und Manuel Scheibinger (beide VPDR) beendeten die Finalläufe als 16. und Zehnter (Weinstock) beziehungsweise 14. und Elfter (Scheibinger). Damit feierte das Duo einen Doppelsieg in der Sonderwertung der Masters-Piloten.
 
Die ROTAX MAX Euro Challenge geht jetzt in die Sommerpause und kehrt vom  20. bis 24. September 2017 zurück. Im italienischen Castelletto findet dann das große Saisonfinale statt.