Lena Heun wird Vizemeister im RMKC

26. September 2016, 22:30
Autor: Lena Heun | Bilderquelle:
Lena Heun wird Vizemeister im RMKC

Am vergangenen Wochenende (24.-25.09.) fand in der Stefan-Bellof-Arena im hessischen Oppenrod das große Saisonfinale des ACV Rhein-Main Kart-Cup statt. Über 120 Fahrer und Fahrerinnen traten dort, nach bereits vier vergangenen spannenden Rennwochenenden in ganz Deutschland, gegeneinander an und kämpften um die letzten Punkte im Titelkampf. Alle Rennen wurden, wie schon das ganze Jahr, per Live-Stream in Facebook übertragen.

Die 1.029 Meter lange Strecke in Hessen trägt eine lange Tradition. Berühmtester Sohn der Stecke ist Stefan Bellof. Bereits 1971 begann Bellof auf der Rennstrecke in Oppenrod seine Karriere und zählte bis zu seinem tödlichen Sportwagen-Unfall 1985 zu den großen deutschen Hoffnungen. Seine Tradition wird seither in der Stefan-Bellof-Arena fortgeführt.

Mitten im Kampf um den Meister-Titel steckte auch die 24-jährige Lena Heun vom MSC Wittgenborn. Mit 24 Punkten Rückstand auf den Führenden in der höchsten Klasse „KZ2“ mit 6-Gang Schaltgetriebe und über 45 PS, hatte sie durchaus noch Möglichkeiten den Spieß zu drehen. Pro Laufsieg gibt es jeweils 25 Punkte, dazu können zusätzliche Punkte durch die Bestzeit im Zeittraining sowie die schnellsten Rennrunden erfolgen. Summa Summarum ergeben das 53 mögliche zu erreichende Punkte.

Heun fehlte leider zu Beginn der Saison 2016 das nötige Quäntchen Glück. Nach einem guten Start in der Arena of Speed in Liedolsheim folgten eine falsche Entscheidung beim Wetter-Chaos auf dem Hunsrückring Hahn und ein technischer Totallausfall im ProKart Raceland Wackersdorf, was sie wichtige Punkte im Gesamtklassement kostete. Der Speed war dennoch durchgängig da, zu jeder Veranstaltung bewies sie in den freien Trainings und Zeittrainings, dass sie zu den absolut Schnellsten gehörte.

Diese Leistung konnte sie bei den restlichen Veranstaltungen auf dem Vogelsbergring in Wittgenborn und in der Stefan-Bellof-Arena in Oppenrod dann auch unter Beweis stellen. Mit einem absolut starken Saisonende, holte sie fast alle möglichen Punkte, kletterte sie in der Wertung einen Platz nach dem anderen nach oben und kratzte zum Ende sogar am Titel, den sie mit wenigen Punkten verfehlte.

Auf ihrer Heimstrecke in Wittgenborn erzielte sie zwei eindeutige und unangefochtene Laufsiege, sowie die Poleposition und die schnellste Rennrunde.

Am vergangenen Wochenende in Oppenrod konnte sie an diese Leistung anknüpfen. Mit einer Bestzeit im Zeittraining in einem Feld von 24 Fahrern holte sie sich die Poleposition für den ersten Lauf und sicherte sich die erste Startreihe direkt neben Hauptkonkurrent und Meisterschaftsführenden Alessio Curto. Curto erwischte den besseren Start und konnte die ersten zwei Runden des Rennen anführen, bis sich Heun im unteren Infield durch ein starkes Überholmanöver die Führung zurück holte. Diese gab sie bis zur Zielflagge nicht mehr her und beendet mit 1,5 sek Vorsprung und der schnellsten Rennrunde als Siegerin das Rennen.

Das Finalrennen startete sie damit erneut von der Poleposition und konnte mit einem besseren Start die Führung ab der ersten Kurve übernehmen. Schon in den ersten drei Runden baute sie ihren Vorsprung auf Curto mehrere Meter aus und ließ diesen bis zum Ende nicht mehr schrumpfen. Mit einem Start-Ziel-Sieg und einer Siegerfaust beendet sie somit die Saison und sichert sich den mehr als verdienten Vizemeistertitel. Durch die beiden Zweitplatzierungen von Curto reichten die Punkte nicht aus, um den Spieß am Titelkampf noch zu drehen.

Heun äußert sich trotzdem sehr zufrieden zum Saisonabschluss: „Ich habe alles gegeben, was ich noch von meiner Seite aus tun konnte. Mehr Punkte hätte ich nicht mehr einfahren können, damit bin ich also sehr zufrieden. Nach dem vielen Pech am Anfang der Saison beende ich sie nun mit vier Laufsiegen und dem Vizemeistertitel. Ich hab zum Ende noch mal gezeigt, was in mir steckt und daran möchte ich natürlich anknüpfen. Ich danke vor allem meinen Papa, der mich überall als Coach und Mechaniker begleitet und das absolut Beste rausholt, sowie meinem Teamchef Daniel Mazur (MKII), der immer und zu jeder Zeit unterstützt wo er nur kann. Auf weitere gute Jahre!“