Strahlende Meister in der Deutschen Kart Meisterschaft

Aufregende Finalrennen im Erftland

5. Oktober 2015, 9:55
Autor: Fast-Media - Björn Niemann | Bilderquelle:
Strahlende Meister in der Deutschen Kart Meisterschaft

Besser hätten die Bedingungen beim Finale der Deutschen Kart Meisterschaft in Kerpen nicht sein können. Bei strahlendem Sonnenschein kämpften die Fahrerinnen und Fahrer in allen drei Prädikaten um die Meistertitel. Durchgesetzt haben sich Alexander Schmitz (DSKM), Bent Viscaal (DJKM) und Richard Verschoor (DKM).

Am ersten Mai-Wochenende fiel im Prokart Raceland Wackersdorf der Startschuss zur DKM-Saison 2015. Danach reisten die Teilnehmer aus mehr als 20 Nationen weiter nach Genk (Belgien), Ampfing und Oschersleben. Das große Finale fand nun auf dem 1.107 Meter langen Erftlandring in Kerpen statt.

Bei bestem Herbstwetter war in allen drei Klassen der Titelkampf noch offen und versprach zwei spannende Renntage. Vor gut besuchten Zuschauerrängen lieferten sich die Akteure harte aber faire Fights. Die Titel holten letztlich Alexander Schmitz (DSKM), Bent Viscaal (DJKM) und Richard Verschoor (DKM).

Serienkoordinator Stefan Wagner zog am Sonntag ein durchweg positives Fazit: „Wir dürfen mit dem Verlauf der Saison sehr zufrieden sein. Es hat großen Spaß gemacht und die knappen Titelentscheidungen unterstreichen die Leistungsdichte in unseren Klassen. Ich möchte mich bei allen Fahrern, Teams, Organisatoren und Veranstaltern für deren Einsatz bedanken. Das Feedback im Fahrerlager ist sehr positiv. In 2016 beginnt mit den OK-Motoren eine neue Ära, auf welche wir uns freuen.“

DSKM: Alexander Schmitz holt Meisterschaft nach Deutschland

Drei Fahrer reisten mit Titelchancen nach Kerpen und unterstrichen schon im Qualifying ihre Ambitionen. Während John Norris (Mach1 Motorsport) die Pole-Position holte, fanden sich die Meisterschaftsanwärter Jorrit Pex (Pex Racing Team), Alexander Schmitz (KSM Racing Team) und Davide Foré (Renda Motorsport) auf den Positionen zwei, drei und acht wieder. Im Verlauf der Heats schaffte Pex den Sprung an die Spitze: Mit einem Sieg und einem zweiten Rang war er der beste Fahrer am Abend. Hinter ihm folgte Polesetter John Norris vor Davide Foré. Etwas Pech hatte Alexander Schmitz, im zweiten Heat geriet er in eine Kollision und rutschte auf Rang vier im Zwischenklassement ab.

Aus der Pole-Position legte Jorrit Pex im ersten Finale den besten Start hin und führte das Feld zu Beginn an. Doch schon nach zwei Runden zog Davide Foré an ihm vorbei und sicherte sich den Sieg. Pex büßte hingegen weiter an Boden ein: Neben dem Italiener fiel er auch noch hinter John Norris und Alexander Schmitz auf Rang vier zurück. Die beiden tauschten in der letzten Runde noch die Positionen. Durch den Sieg von Foré war die Meisterschaft aber weiterhin offen. „Der Doppelausfall in Oschersleben hat uns zurückgeworfen. Nun kann ich nur versuchen zu gewinnen und muss hoffen, dass Alex nicht zu viele Punkte holt“, erklärte der Italiener seine Ausgangslage. Für den amtierenden vierfach Champion Jorrit Pex war hingegen der Traum vom fünften Titel geplatzt. Nach seinem vierten Platz war der Abstand zu den Führenden zu groß. Die weiteren Ränge komplettierten Dylan Davies (CRG Keijzer Racing), André Matisic (Solgat Motorsport), Philip Orcic (Mach1 Motorsport), Benjamin Tornqvist (CRG Holland), David Detmers (MSR Motorsport WST Power) und Lucas Speck als Zehnter.

Kaum spannender hätte das Finale der DSKM sein können. Mit einem perfekten Start verteidigte Davide Foré seinen Spitzenplatz und setzte sich gemeinsam mit Jorrit Pex an der Spitze ab. Doch aus dem Verfolgerfeld rückte John Norris näher und erkämpfte sich die Führung. Ruhe kehrte an der Spitze jedoch nicht ein – sechs Fahrer kämpften zwischenzeitlich um den Sieg. Für eine Überraschung sorgte am Ende Stan Pex (Pex Racing Team). Aus Startplatz elf preschte er nach vorne und profitierte von den Positionskämpfen zwischen seinem Bruder Jorrit, Davide Foré und John Norris. An der Spitze war der Youngster nicht mehr abzufangen und feierte seinen ersten Erfolg in der Deutschen Schaltkart Meisterschaft. Als Zweiter folgte Davide Foré vor Alexander Schmitz, der damit nach 2006 den DSKM-Titel wieder nach Deutschland holte. „Im Rennen ging es wirklich drunter und drüber. Ich bin sehr froh und stolz den Titel zu gewinnen. Ein großer Dank an das gesamte Team für den perfekten Support und das konkurrenzfähige Rennmaterial“, jubelte Schmitz im Ziel. Guter Vierter wurde Dylan Davies vor Kevin Pieruszek (KSW BirelART Autria). Als Sechster reihte sich Benjamin Tornqvist vor Guust Specken (PDB Racing Team), David Detmers, André Matisic und Tobias Müller (Kartshop Ampfing) ein. Einen Ausfall verzeichneten hingegen Jorrit Pex und John Norris, die Beiden kollidierten und beendeten das Rennen neun Runden vor Schluss.

Meisterschaftsendstand DSKM:
1. Alexander Schmitz (190 Punkte)
2. Davide Foré (182 Punkte)
3. Jorrit Pex (152 Punkte)
4. Dylan Davies (116 Punkte)
5. Guust Specken (100 Punkte)

DJKM: Junioren-Titel für Bent Viscaal

Bei den Junioren gab es schon nach dem Zeittraining eine erste Überraschung. Die beiden Titelfavoriten Bent Viscaal (KSM Racing Team) und Max Hesse (RS Motorsport) fanden sich nur auf Startplatz elf und zwölf wieder. Auch in den Heats lief es für die Beiden nicht rund. Viscaal lag am Samstagabend auf Rang sieben, Hesse war sogar nur 15. An der Spitze setzte sich hingegen der russische Gastpilot Alexander Smolyar (Kartprom Team) durch. Nach der Pole-Position im Zeittraining, gewann er auch beide Heats. Hinter ihm komplettieren Max Tubben (CRG Holland) aus den Niederlanden und der beste Deutsche David Brinkmann (KSM Racing Team) die Top-Drei.

Der russische Polesetter legte auch im ersten Finale den besten Start hin und baute zu Beginn seine Führung aus. Doch aus dem Verfolgerfeld kämpfte sich Meisterschaftsfavorit Bent Viscaal nach vorne. Er stellte den Anschluss zum Spitzenreiter her und ging sieben Runden vor Rennende in Führung. Anfänglich verschuf er sich einen kleinen Vorsprung, doch auf den letzten Metern nutzte Smolyar eine kleine Lücke und erkämpfte sich den Sieg. Bent Viscaal kam als Zweiter ins Ziel und hatte trotzdem allen Grund zur Freude. Da Smolyar als Gaststarter nicht punkteberechtigt war, erhielt Viscaal 25 Meisterschaftspunkte und sorgte damit für eine Vorentscheidung im Titelkampf. „Nach dem gestrigen Zeittraining sah es nicht so gut aus, wir haben aber die Kehrtwende geschafft und nun die Meisterschaft gewonnen. Der Teamwechsel zu Jahresbeginn hat sich ausgezahlt“, freute sich der Niederländer. Noah Milell (JP Racing) blieb in Lauerstellung und holte Rang drei vor Max Tubben (CRG Holland) und Emil Dose (Storm Development). Viscaals einziger Meisterschaftskontrahent Max Hesse (RS Motorsport) erreichte hinter David Brinkmann und Charles Weerts das Ziel nur als Achter. Rang neun und zehn gingen an Aleksi Potter (Ricky Flynn Motorsport) und Luca Lippkau (RMW Motorsport).

Trotz der schon vorzeitig entschiedenen Meisterschaft, war der zweite Wertungslauf der Junioren nicht weniger aufregend. Alexander Smolyar gewann erneut den Start, musste sich aber über die gesamte Renndistanz gegen Noah Milell und Emil Dose zur Wehr setzen – die Führung wechselte gleich mehrmals. Beim Fallen der Zielflagge hatte der Schwede Noah Milell die Nase vorne und feierte seinen ersten Saisonsieg. Platz zwei ging an Alexander Smolyar gefolgt von Emil Dose. Im Kampf um Rang vier hatte Max Hesse über lange Zeit das Zepter in der Hand, doch am Ende fiel er noch hinter Max Tubben und Charles Weerts auf Position sechs zurück. Tubben erhielt jedoch eine Zehnsekundenstrafe und wurde nur als Achter gewertet. Neuer Sechster war Champion Bent Viscaal vor Luca Lippkau. Gastfahrer Felix Scholz (KSM Racing Team) fuhr bei seiner DJKM-Premiere auf Rang neun, Zehnter wurde mit Phil Hill (TR Motorsport) ein weiterer Rookie.

Meisterschaftsendstand DJKM:
1. Bent Viscaal (199 Punkte)
2. Max Hesse (172 Punkte)
3. Emil Dose (147 Punkte)
4. David Brinkmann (131 Punkte)
5. Noah Milell (129 Punkte)

DKM: Verschoor löst van Leeuwen ab

Die Fahrer der DKM zeigten schon im Zeittraining, dass es an diesem Wochenende um alles geht. Mit einer taktischen Meisterleistung versuchte Martijn van Leeuwen (CRG Keijzer Racing) seinen direkten Kontrahenten Richard Verschoor (RB Racing) abzufangen. Doch Verschoor ließ sich nicht unterkriegen und holte die Pole-Position. Aus der ersten Startreihe war er auch in den Vorläufen nicht zu stoppen und siegte gleich zwei Mal. Direkt hinter ihm folgte im Tagesklassement sein Mitfavorit Martijn van Leeuwen.

Am Sonntag setzten die Stars der DKM im ersten Finale ihren Titelkampf weiter fort. Die beiden Meisterschaftsfavoriten lieferten sich einen packenden Fight an der Spitze. Gleich sechs Mal wechselte das Duo die Führung, bis es sieben Runden vor Rennende zu einer kleinen Kollision kam. Verschoor fiel dadurch bis auf Position fünf zurück und kam letztlich als Vierter in das Ziel. An der Spitze nutzte hingegen van Leeuwen seine Chance und fuhr zum Laufsieg. Direkt hinter ihm reihte sich sein Teamkollege Will Stowell (CRG Keijzer Racing) ein. Doch eine Zehnsekundenstrafe warf den Briten weit zurück. Neuer Zweiter war der Deutsche Moritz Horn (TB Motorsport Racing Team) vor Richard Verschoor, Christian Soerensen (Storm Development) und Tom Lautenschlager (TB Motorsport Racing Team). Die ersten zehn Ränge schlossen Kush Maini (Forza Racing), Andreas Jochimsen (Storm Development), Manuel Valier, Julias Lassen (TK Racing) und Shane Vandenbroek (DAEMS Racing Team) ab.

In der Meisterschaft waren die beiden Niederländer nach dem ersten Lauf wieder punktgleich und zögerten die endgültige Entscheidung bis zum Ende heraus. Die beste Ausgangslage hatte Martijn van Leeuwen: Mit seinem Sieg im ersten Durchgang sicherte er sich die Pole-Position und gewann auch den Start. Doch Verschoor hing ihm im Nacken und ging mit einem starken Manöver an ihm vorbei. Fortan löste sich der Exprit-Pilot von seinem Meisterschaftskontrahenten, doch ein Rennabbruch rückte das Feld wieder zusammen. Nach dem Restart behauptete Verschoor aber seinen Spitzenplatz und sicherte sich mit seinem Sieg den DKM-Titel. „Dieses Wochenende war wie ein aufregender Krimi, bis zum Ende war es verdammt eng. Es hat aber gereicht und ich bin sehr stolz die DKM zu gewinnen“, sagte der neue Meister am Abend. Gastpilot Kush Maini kämpfte sich bis auf Position zwei nach vorne und versuchte in der letzten Runde noch den Führenden abzufangen – der behielt aber seine Nerven. Als Dritter folgte Martijn van Leeuwen vor Andreas Jochimsen und Tom Lautenschlager. Auf den weiteren Rängen überquerten mit Manual Valier, Moritz Horn und Jonathan Judek (KSM Racing Team) gleich drei deutsche Fahrer die Ziellinie. Eine starke Aufholjagd zeigte Will Stowell, für ihn ging es aus den hinteren Reihen bis auf Platz neun nach vorne. Zehnte wurde die Schwedin Jessica Backmann (Kosmic Racing DPT).

Meisterschaftsendstand DKM:
1. Richard Verschoor (225 Punkte)
2. Martijn van Leeuwen (220 Punkte)
3. Andreas Jochimsen (113 Punkte)
4. Christian Soerensen (111 Punkte)
5. Tom Lautenschlager (106 Punkte)

Mit den Rennen in Kerpen ging eine spannende Saison der Deutschen Kart Meisterschaft zu Ende. Schon jetzt arbeitet das Team mit Hochdruck an der Saison 2016. Die Termine werden in Kürze bekannt gegeben.

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